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seit 2006 beantwortete das Bundespresseamt Ihre Fragen auf dieser Plattform im Auftrag der deutschen Bundeskanzlerin. Im Zuge einer Neustrukturierung entwickelt das Bundespresseamt sein originäres Angebot weiter im Sinne eines Bürgerservices mit Dialogmöglichkeiten. Auf dieser Plattform wurden am Montag, den 30. April 2018, die letzten drei Fragen beantwortet. Neue Beiträge und Kommentare werden nicht mehr veröffentlicht.

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Beantwortet
Autor Hermann Schuldt am 15. Juni 2012
11398 Leser · 0 Kommentare

Gesundheit

Genmanipulation oder: „Die Saat Satans“

Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin Dr Angela Merkel,

Wie Sie wissen ist die Genforschung auf dem Vormarsch (wie auch die Atomkraft, trotz Ausstieg), obwohl die berechtigten Bedenken für die Menschheit längst bekannt sind (wie bei der Atomkraft ja auch):

Tödlich verlaufende Laborversuche, Laborlangzeitversuche an Mäusen mit genmanipuliertem Futter enden mit Krebs, Kontamination von großen Landstrichen aufgrund unkontrollierter Verbreitung genmanipulierter Stoffe über Pollenflug oder durch Bienenbestäubung etc.

Auf o.g. Weise werden ökologisch angebaute Flächen vergiftet.

Insbesondere Imker sind davon betroffen, wenn Sie sich noch an Ihre Zeit als Bundesumweltministerin an die Skandale der 90er erinnern können, wo die Kombination von Genmanipulation plus Pestizide fast zum Aussterben aller Bienen in Süddeutschland geführt hatte?

Fachleute, die unabhängig und nicht konzerngebunden arbeiten bescheinigten jahrzehntelang die Bedenklichkeit für Menschen auch über die Nahrungskette, z. B. genmanipulierter Tierfutter landet als Fleisch- oder Ei-/Milchprodukt auf unseren Tellern bzw. eine Koexistenz gentechnisch-veränderter und naturbelassener Pflanzen und Futtermittel ist nach derzeitigem Wissensstand unmöglich und bedroht nicht nur ökologisch arbeitende Landwirte existentiell, sondern auch unsere Gesundheit!

Wie lange wollen Sie das noch zulassen? Wie lange werden die EU-Politiker den Chemo-Pharma-Konzernen freies Spiel auf deutschen Böden lassen? Wie lange wollen Sie Frau Aigner noch im Amt lassen, die sich jetzt in der EU mit Steinzeiterkenntnissen „ökologisch“ brüstet (Trennung von Tierfutter und Menschennahrung), hier aber in Deutschland die Ökobauern ignoriert?? Wie lange dürfen „Unterbehörden“ den skrupellosen Konzernen weitere Genehmigungen ausstellen???

Mit freundlichen Grüßen

Hermann Schuldt

P. S. Ich empfehle Ihnen dieses Youtube: "Leben außer Kontrolle"

Antwort
im Auftrag der Bundeskanzlerin am 20. Juli 2012
Angela Merkel

Sehr geehrter Herr Schuldt,

vielen Dank für Ihre Frage, die wir im Auftrag von Bundeskanzlerin Merkel beantworten.

Gentechnik darf nur zum Wohl und zum Nutzen von Mensch und Umwelt eingesetzt werden. Deshalb dürfen in der Europäischen Union (EU) gentechnisch veränderte Pflanzen und Lebensmittel nur in den Verkehr gebracht werden, wenn nach umfassender wissenschaftlicher Prüfung davon auszugehen ist, dass sie keine nachteiligen Auswirkungen auf die Gesundheit von Mensch, Tier oder Umwelt haben.

Um die Rechte des Verbrauchers zu schützen, besteht eine grundsätzliche Pflicht zur Kennzeichnung von Futter- und Lebensmitteln, die aus gentechnisch veränderten Organismen hergestellt wurden, diese enthalten oder daraus bestehen. In der Regel sind solche Lebensmittel in Deutschland jedoch nicht auf dem Markt.

In der EU sind derzeit nur der gentechnisch veränderte Mais MON 801 und die Kartoffel Amflora zum Anbau zugelassen. In Deutschland wird derzeit nur Amflora angebaut, der Anbau von Mais MON 810 ist seit 2009 verboten. Welche Maßnahmen notwendig sind, um zu gewährleisten, dass gentechnisch veränderte Kulturen nicht gentechnisch veränderte beeinflussen, hängt vor allem von der jeweiligen Pflanze ab. Für Mais gilt in Deutschland, dass dafür Mindestabstände zwischen Feldern, auf denen gentechnisch veränderte Pflanzen angebaut werden und konventionellen oder ökologischen Anbauflächen eingehalten werden müssen (150 Meter zu konventionellen Pflanzenkulturen, 300 Meter zu ökologischem Anbau). Gentechnisch veränderter Raps, dessen Pollen weit getragen wird, darf z.B. in der EU nicht angebaut werden.

Die Gentechnik bietet viele Chancen und Möglichkeiten. Dabei geht es nicht nur um die Entwicklung von Pflanzen zum Anbau unter schwierigen Bedingungen, wie Trockenheit oder salzhaltige Böden, sondern auch um solche, die als Grundstoff für Medikamente oder für die Gewinnung industrieller Rohstoffe dienen können. Zahlreiche Forschungsprojekte zur biologischen Sicherheit begleiten deshalb die Entwicklungen der Bio- und Gentechnik. Oberste Priorität hat immer der Schutz von Mensch und Umwelt.

Mehr Informationen: http://www.bmelv.de/DE/Landwirtschaft/Pflanze/Gentechnik/...

Mit freundlichen Grüßen

Ihr Presse- und Informationsamt der Bundesregierung