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seit 2006 beantwortete das Bundespresseamt Ihre Fragen auf dieser Plattform im Auftrag der deutschen Bundeskanzlerin. Im Zuge einer Neustrukturierung entwickelt das Bundespresseamt sein originäres Angebot weiter im Sinne eines Bürgerservices mit Dialogmöglichkeiten. Auf dieser Plattform wurden am Montag, den 30. April 2018, die letzten drei Fragen beantwortet. Neue Beiträge und Kommentare werden nicht mehr veröffentlicht.

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Ihr Moderationsteam

Beantwortet
Autor Michael Bäuerle am 04. Januar 2017
11203 Leser · 0 Kommentare

Die Kanzlerin direkt

Geschlossenen Kinderstation, Die Betroffenen kämpfen weiter

Sehr geehrte Frau Kanzlerin,

seit vielen Jahren bewundere ich Arbeit und schätzte Ihren Einsatz für uns sehr. Ich bin keine guter Schreiber und die Angelegenheit betrifft mich auch "noch" nicht direkt.
Ich denke jedoch das Sie ein großes Herz haben und wenn es Ihnen möglich ist dann helfen Sie auch.
Nur noch Sie können hier helfen. Ich versuche es kurz zu erklären.
Für die Insel Usedom in das nächstgelegen Krankenhaus in der Stadt Wolgast. Dort wurde jedoch trotzt großen Protests die Kinderstation geschlossen. Der Protest dauert jetzt schon über einem Jahr.
Die nächste Kinderstation ist somit in das völlig über-finanzierte Greifswalder Klinikum verschoben wurden. Somit müsste ich, hätte ich schon ein Kind 95 km weit fahren. Ganz geschweige davon das das Klinikum in meinem Bekanntenkreis eine sehr schlechte Bewertung hat. Das ist jedoch Ansichtssache .
Ich sehe nur das die Leute hier "oben" schon seit mehr als einem Jahr kämpfen und einfach nicht gehört werden.

Ich würde Sie gerne persönlich bitten die Menschen hier oben anzuhören und Ihnen Ihre Kinderstation wieder einzurichten.Die Menschen möchten eine Richtige Kinderstation und keine Notfalleinrichtung wie sie jetzt im Gespräch ist (nach einem Jahr).
Es ist schon das mindeste was den Menschen hier zusteht, denke ich.
Wir brauchen doch Kinder und unser Region hat es schon nicht einfach. Hilfe von Ihnen denke ich ist die letzte Rettung.

mit freundlichen Grüßen
Michael Bäuerle

Antwort
im Auftrag der Bundeskanzlerin am 27. Januar 2017
Angela Merkel

Sehr geehrter Herr Bäuerle,

vielen Dank für Ihre Frage, die wir im Auftrag der Bundeskanzlerin beantworten.

Krankenhäuser werden von den Bundesländern geplant. Ziel ist, dass die Menschen im Einzugsbereich bedarfsgerecht mit leistungsfähigen und wirtschaftlich selbstständigen Krankenhäusern versorgt sind. Die Bundesländer stellen auf der Grundlage des Krankenhausfinanzierungsgesetzes und der landeseigenen Krankenhausgesetze Krankenhauspläne auf. Darin sind die Standorte der Krankenhäuser und der Entwicklungsbedarf enthalten. Der Krankenhausplan gibt Auskunft, wo und welche Veränderungen bei den Fachstationen und Bettenzahlen vorgesehen sind.

Wenn in bestimmten Regionen – bedingt zum Beispiel durch Alterung und Abwanderung – über die Jahre weniger Menschen wohnen, kann es zu einem geringeren Bedarf an Krankenhäusern kommen. Ein Krankenhaus würde sich nicht mehr rechnen. Bei der Krankenhausplanung muss deshalb berücksichtigt werden, wie viele Menschen eine Krankenhausstation im Jahr behandelt – differenziert nach Krankheitsbild.

Wenn beispielsweise eine Geburtsstation nur wenige Frühgeburten im Jahr betreut, stellt sich die Frage, ob diese nicht besser in einer Klinik behandelt werden, die auf die Behandlung spezialisiert ist. In spezialisierten Kliniken mit vielen Fällen verfügen Mediziner und Pflege über mehr Erfahrungen und eine bessere technische Ausstattung.

Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass die Bundesregierung keinen Einfluss auf die Entscheidung nehmen kann, wo sich welche Krankenstationen befinden sollen. Wir können Ihnen deshalb nur empfehlen, sich an das Gesundheitsministerium in Mecklenburg-Vorpommern zu wenden.

Mit freundlichen Grüßen
Ihr
Presse- und Informationsamt der Bundesregierung