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seit 2006 beantwortete das Bundespresseamt Ihre Fragen auf dieser Plattform im Auftrag der deutschen Bundeskanzlerin. Im Zuge einer Neustrukturierung entwickelt das Bundespresseamt sein originäres Angebot weiter im Sinne eines Bürgerservices mit Dialogmöglichkeiten. Auf dieser Plattform wurden am Montag, den 30. April 2018, die letzten drei Fragen beantwortet. Neue Beiträge und Kommentare werden nicht mehr veröffentlicht.

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Ihr Moderationsteam

Beantwortet
Autor Andrea Bütow am 25. Juli 2011
14703 Leser · 3 Kommentare

Außenpolitik

Hungersnot in Afrika

Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin,

im Namen der Menschlichkeit flehe ich Sie an, sich bei allen Staatsoberhäuptern weltweit für eine sofortige humanitäre Hilfe (Versorgung mit Nahrung und Medizin) für die hungernde Bevölkerung in Afrika einzusetzen (über die bereits zugesagte hinaus) und

vor allem, dafür Sorge zu tragen, dass das Geld auch bei der Bevölkerung ankommt und nicht im korrupten Staatsapparat versiegt.

Ich möchte Ihnen die Frage stellen, warum nicht schon längst Hilfe zur Selbsthilfe für die Hungernden geleistet wurde. Wie können die westlichen Politiker so lange die Augen davor verschließen? Dies entbehrt jeglicher Ethik und Moral. Wo ist die Würde der hungernden Menschen?

Andrea Bütow, 46 Jahre, Sekretärin

Antwort
im Auftrag der Bundeskanzlerin am 02. September 2011
Angela Merkel

Sehr geehrte Frau Bütow,

vielen Dank für Ihre Frage, die wir im Auftrag der Bundeskanzlerin beantworten. Deutschland engagiert sich seit vielen Jahren auf dem Nachbarkontinent. Schwerpunkte sind Ernährungssicherung und langfristige Stärkung der Landwirtschaft. Die Bundesregierung betont bei ihrem Engagement auch die Bedeutung guter Regierungsführung („Good Governance“) und die Förderung einer nachhaltigen Wirtschaftsentwicklung. In diesem Zusammenhang möchten wir Sie auf das „Afrika-Konzept“ hinweisen, das die Bundesregierung vor kurzem beschlossen hat. Ziel ist, der wachsenden Bedeutung Afrikas und seiner zunehmenden Eigenverantwortung Rechnung zu tragen und die Möglichkeiten der Zusammenarbeit partnerschaftlich zu nutzen.

Weitere Infos hierzu finden Sie unter: http://www.auswaertiges-amt.de/DE/Aussenpolitik/Regionale...

Die Unterstützung Afrikas bildet natürlich auch einen wichtigen Aspekt der internationalen Entwicklungsarbeit. So verabschiedete die EU im Rahmen des 2. EU-Afrika-Gipfels 2007 in Lissabon eine gemeinsame Afrika-EU-Strategie, die seitdem den Handlungsrahmen für die gesamte EU und auch für Deutschland bildet. Schwerpunkte sind Themen wie Frieden und Sicherheit, Versorgung, Migration.

Wegen der akuten Notlage in Somalia hat die Bundesregierung ihre Unterstützung für die Dürre-Region auf bis zu 151,5 Millionen Euro aufgestockt. Zusätzlich werden 20 Prozent (32 Millionen Euro) der Zusagen, die die EU-Kommission gemacht hat, bereitgestellt. Mit diesen Geldern gilt es, so schnell und effizient wie möglich Nahrungsmittelhilfe zu leisten. Desweiteren hat die Bundesregierung das Technische Hilfswerk beauftragt, die Vereinten Nationen zu unterstützen, Flüchtlingslager aufzubauen und zu unterhalten.

Mit freundlichen Grüßen

Ihr Presse- und Informationsamt der Bundesregierung

Kommentare (3)Schließen

  1. Autor c. heß
    am 01. August 2011
    1.

    viellecht sollte mal unsere Regierung die Regierung von Afrika ermahnen , das sie sich um ihre Bevölkerung sorgen soll ,Afrika ist ein reiches Land , nur es wird nicht für die armen eingesetzt , warum soll Deutschland dafür wieder aufkommen und wir als Steuerzahler?? Wir haben hier in unserem Land genug elend wo Gelder benötigt werden , somit kann es nicht sein , das wir wieder für die Machenschaften der Regierung von Afrika einspringen sollen . Klar mir tuen diese Meschen auch leid, nur dann sollten sie sich auch auf den Weg machen und die Regierung stürtzen und für Ihre Rechte Kämpfen . Kein Land auf diesen Planeten hilf uns , wenn es uns schlecht geht , da es nur noch eine Fragte der Zeit ist das wir auch unten ankommen !!

  2. Autor Bernd Pfeiffer
    am 05. August 2011
    2.

    Warum werden die Spenden von Millionären und Großindustriellen in den USA un England in Afrika gegen AIDS nicht als Vorbild für diese Aktion genommen,zumal in der BRD eine Statistik die" Anzahl der überdurchschnittlichen Vermögen" ausweißt.Ganz locker könnte da genügend Geld fließen.Allerdings gibt es weder Druck noch Hinweise für diese Geldleute dazu,obwohl steuerlich begünstigt,die Spenden abgesetzt werden können.Schickt doch diese Leute mal dahin,wo das Elend zu Hause ist,vielleicht hilft das,wenn die Gesellschaftordnung schon keine anderen Wege aufzeigt unddas Geld lieber umschippen läßt,damit es nicht verdirbt,anstatt damit zu helfen.

  3. Autor Norbert Stamm
    Kommentar zu Kommentar 1 am 11. August 2011
    3.

    Sehr geehrte Frau Heß,

    für uns ist es schwer, die Verhältnisse im „Schwarzen Kontinent“ Afrika zu durchschauen. In vielen afrikanischen Staaten sind gewiss korrupte Regierungen an der Macht. In manchen gab es schon Aufstände.

    Besonders schlimm sind wohl die Zustände in Somalia(http://de.wikipedia.org/wiki/Somalia) am „Horn von Afrika“ an der Ostküste. Seit 1991 herrscht dort Bürgerkrieg, nachdem die Bevölkerung eine korrupte Regierung stürzte. Verschiedene Gruppen kämpfen um das, was sie als ihre Rechte ansehen - z.B. Islamisten für die Schari’a(http://de.wikipedia.org/wiki/Scharia). Man kann kaum noch von einem Staat und einer Regierung sprechen!

    Dazu leidet die ganze Region seit einigen Jahren unter Dürre. Kein Wunder, dass nun auch noch eine Hungersnot kam! Leider haben die wohlhabenden Staaten (zu denen auch Deutschland gehört) und die Vereinten Nationen (http://de.wikipedia.org/wiki/UNO) zu lange damit gewartet, Lebensmittel zu schicken. Seit kurzem tut man dies zwar; doch es ist sehr schwierig, die Hilfsgüter in dem weithin zerstörten Land zu verteilen.
    Piraten machen die Küste unsicher; Eisenbahn gibt es nicht.

    Es wäre besser gewesen, früher den Menschen zu helfen, für sich selbst zu sorgen, wozu man auch verpflichtet war, nachdem das Land bis 1960 von europäischen Kolonialmächten abhängig war.

    Gegen schlimme Regime kann man von außen kaum eingreifen; 1993 sind die USA in Somalia damit gescheitert, und jetzt sieht man leider, wie schwierig das in Libyen ist.

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