Sehr geehrter Herr Gübele,
vielen Dank für Ihre Frage, die wir im Auftrag der Bundeskanzlerin beantworten.
Um die gewünschten Hilfsgelder aus dem ESM-Vertrag zu erhalten, muss Griechenland grundlegende Reformen auf den Weg bringen. Bundesfinanzminister Schäuble und Bundeskanzlerin Merkel haben dafür in Brüssel konsequent verhandelt.
Die Bedingungen für ein weiteres Hilfspaket sind hart aber fair. Ein von Griechenland geforderter Schuldenschnitt ist allerdings nach dem europäischen Recht ausgeschlossen. Griechenland muss also ohne Schuldenschnitt die Voraussetzungen schaffen. Experten der Europäischen Kommission, des Internationalen Währungsfonds und der Europäischen Zentralbank verhandeln zur Zeit über das dann dritte Hilfspaket für Griechenland.
Es stimmt, viel Vertrauen ist verloren gegangen. Griechenland hat beispielsweise in der Vergangenheit gemachte Zusagen nicht eingehalten, auch heute noch im Verhältnis zu seinem Bruttoinlandsprodukt mit die höchsten Verwaltungsaufwendungen aller europäischen Länder. Und in Teilen ein Rentenniveau, das weit über vergleichbaren Systemen liegt.
Erst nach Abschluss der Verhandlungen wird sich zeigen, ob Vertrauen wieder aufgebaut werden kann. Die Bundesregierung hofft, dass Griechenland seine letzte Chance nutzt.
Dabei trifft die Europäische Zentralbank ihre geldpolitischen Beschlüsse in Unabhängigkeit. Die Bundesregierung kommentiert Entscheidungen der EZB nicht.
Europa hat schwierige Jahre hinter sich. Der Euroraum aber ist robuster geworden, in Portugal, Irland, Spanien, Zypern gibt es wieder Wachstum. Auch bei ganz unterschiedlichen Interessenlagen haben die Staats- und Regierungschefs immer wieder einstimmige Lösungen gefunden. Europa hat einige Dinge sehr gut gemeistert. Die Bundesregierung müht sich um dieses Europa. Alleine wären gerade die Herausforderungen des Terrorismus oder die Flüchtlingskrise noch viel weniger zu bewältigen.
Weitere Informationen:
http://www.bundesfinanzministerium.de/Content/DE/Reden/20... http://www.bundeskanzlerin.de/Content/DE/Artikel/2015/07/... http://www.bundeskanzlerin.de/Content/DE/Artikel/2015/07/... https://www.ecb.europa.eu/ecb/html/index.de.html
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Presse- und Informationsamt der Bundesregierung
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am 29. Juli 2015
1.
am 31. Juli 2015
2.
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