Sehr geehrter Herr Greb,
vielen Dank für Ihre Anfrage, die wir im Auftrag von Bundeskanzlerin Angela Merkel beantworten.
Wir haben Verständnis dafür, dass Sie – wie viele andere Bürgerinnen und Bürger – über die riskanten Geschäfte einiger Banken wütend sind. Einige Banken sind ja darüber auch insolvent geworden. Die Folge war die weltweite Finanzkrise. In dieser Situation musste der Staat einspringen und den Banken in Deutschland helfen. Das hat die Bundesregierung aber nicht für die Banken und die Banker, sondern zur Sicherung der Spareinlagen der Bürger gemacht. Außerdem ist es wichtig, dass Unternehmen weiter Kredite aufnehmen können, um arbeiten zu können.
Mit den Konjunkturmaßnahmen haben wir aber auch viel für die Arbeitnehmer und die Familien direkt getan. So war und ist eines unserer Ziele, viele Arbeitsplätze zu erhalten. Mit dem verbesserten Kurzarbeitergeld ist das auch gelungen. Und das ist sozial: Wenn eine Maßnahme erreicht, dass jemand nicht arbeitslos wird. Noch dazu, wenn derjenige hilfebedürftig ist. Und für diejenigen, die dennoch arbeitslos sind, gibt es eine Menge Programme, die helfen, wieder in den Arbeitsmarkt zu gelangen. So gibt es beispielsweise die Möglichkeit, dass – nach einer Aktivierungsphase – Langzeitarbeitslose eine 30-Wochenstunden-„Bürgerarbeit“ erhalten und dafür monatlich 900 Euro bekommen.
Darüber hinaus haben wir die Familienleistungen ausgeweitet: Mehr Kindergeld und ein einmaliger Kinderbonus für alle. Bedürftigen Familien hilft außerdem der verbesserte Kinderzuschlag, das „Schulbedarfspaket“ und ein erhöhter Kinderregelsatz. Mit diesen Maßnahmen federn wir die Wirtschafts- und Finanzkrise sozial ab.
Nicht zuletzt ist gute Bildung der Schlüssel für eine sichere Zukunft jedes Einzelnen. Aber unsere Wirtschaft braucht auch gut ausgebildete Fachkräfte. Deshalb investiert die Bundesregierung in den nächsten Jahren 6 Milliarden Euro zusätzlich für mehr Studienplätze und bessere Studienbedingungen. Vor allem kommen die zusätzlichen Mittel lernschwachen und sozial benachteiligten Jugendlichen zugute. Denn niemand darf verloren gehen!
Mehr hierzu finden Sie unter
http://www.bundesregierung.de/nn_1264/Content/DE/Artikel/... und http://www.bundesregierung.de/nn_774/Content/DE/Artikel/2...
Damit bei einer künftigen Finanzmarktkrise nicht wieder die Steuerzahler in Vorleistung treten müssen, will die Bundesregierung eine Bankenabgabe in Deutschland einführen. Alle Banken sollen dafür in einen Extra-Fonds einzahlen.
Um die vielschichtigen Ursachen der Finanzkrise zu bekämpfen und die Verursacher in die Verantwortung zu nehmen, ist bereits Vieles umgesetzt: Zum Beispiel werden neue Vergütungsregeln für Banken und Versicherungen unter anderem exzessive Bonuszahlungen an Bank- und Versicherungsangestellte verhindern.
Neue Vergütungsregeln:
http://www.bundesregierung.de/nn_1264/Content/DE/Artikel/...
Um Spekulationen gegen den Euro entgegenzutreten, werden auf Initiative der Bunderegierung außerdem kurzfristig sogenannte Leerverkäufe von Staatspapieren in Deutschland gesetzlich verboten. Die Europäische Union will in diesem Jahr u.a. erstmals für Derivate und Hedgefonds Aufsichts-und Handelsregeln vorlegen.
Spekulationen gegen den Euro verbieten:
http://www.bundesregierung.de/nn_987416/Content/DE/Artike...
Ganz wichtig: Sowohl die Griechenland-Hilfe als auch der Euro-Schutzschirm sehen keine direkten Zahlungen aus den Staatskassen, d.h. von Steuergeldern, vor. Es handelt sich um staatliche Bürgschaften für Kredite, die mit Zinsen zurückgezahlt werden müssen. Die Euroländer müssen jetzt an die eigentliche Ursache der Spekulationen heran: sie müssen ihre Haushalte in Ordnung bringen, die durch die hohen Ausgaben für die Konjunkturprogramme belastet sind. Unter anderem Griechenland muss seine Finanz- und Wirtschaftsprobleme endlich in den Griff bekommen.
Schutzschirm für den Euro:
http://www.bundesregierung.de/Webs/Breg/DE/Europa/Schutzs...
Mit ihrem Zukunftspaket hat die Bundesregierung überfällige Sparmaßnahmen beschlossen. Denn der Bundeshaushalt muss langfristig wieder in Ordnung kommen, damit wir den Wohlstand unseres Landes erhalten und den Sozialstaat auf Dauer sichern können. Ganz vorne steht das Ziel, Arbeitsplätze zu schaffen und unseren Kindern und Enkelkindern eine gute Zukunft zu ermöglichen.
Das Paket ist ausgewogen und fair. Jeder leistet dazu seinen Beitrag: Verwaltung, Unternehmen und Bürger. Auch die Banken müssen einen jährlichen Sparbeitrag von zwei Milliarden Euro leisten.
Das Zukunftspaket der Bundesregierung:
http://www.bundesregierung.de/Webs/Breg/DE/Sparprogramm/s...
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
Presse- und Informationsamt der Bundesregierung
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