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seit 2006 beantwortete das Bundespresseamt Ihre Fragen auf dieser Plattform im Auftrag der deutschen Bundeskanzlerin. Im Zuge einer Neustrukturierung entwickelt das Bundespresseamt sein originäres Angebot weiter im Sinne eines Bürgerservices mit Dialogmöglichkeiten. Auf dieser Plattform wurden am Montag, den 30. April 2018, die letzten drei Fragen beantwortet. Neue Beiträge und Kommentare werden nicht mehr veröffentlicht.

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Ihr Moderationsteam

Abstimmungszeit beendet
Autor Gero Gross am 27. Juli 2017
10157 Leser · 4 Kommentare

Die Kanzlerin direkt

Leid und Not im eigenen Land

Sehr geehrte Autoren, Frau Bundeskanzlerin,

dieses Thema greifen wir von der Tafelrunde auf, weil es uns täglich berührt. Wir wissen, dass unsere Fragen keine Bundeskanzlerin beantwortet. Immer wieder oberflächliche lustlose Stellvertreterantworten. Kritik gab es darüber schon oft. Unverständlich auf dieser Seite ist, dass Autoren mit klugen Fragen von einer Beantwortung ausgeschlossen werden.

Wir von der Tafelrunde, das sind Karl, Michel Trude, Heinz und ich, der Gero. Wir stehen zweimal in der Woche mit großen Plastetüten vor den Räumen der Tafel. Manchmal fragen uns, ob das eine deutsche Errungenschaft ist oder eine Niederlage deutscher Politik? Ohne die große Unterstützung der vielen freiwilligen Helfer würde es keine Tafel geben. Denen gehört unser Dank.

In den Medien existieren die Bedürftigen nur am Rande und in der Politik so gut wie gar nicht. Zuerst kommen die Flüchtlinge, dann nochmals die Flüchtlinge und erneut die Flüchtlinge. Hinter einer großen Werbetafel von Edeka entdeckt man uns. Wir passen natürlich nicht in das Bild eines reichen Deutschlands. Von den Obdachlosen, ganz zu schweigen.

Die Welt schaut nach Deutschland. Pausenlose Kommentare wie gut oder wie schlecht es den Flüchtlingen und den Migranten geht. Wer interessiert sich für die Schwächsten im Land? Frau Merkel, Herr Gabriel, Herr Schulz oder der Präsident Steinmeier?

Warum werden Milliarden für die Flüchtlinge ausgegeben und nur Almosen für die Schwachen und Bedürftigen, die an Suppenküchen Schlange stehen unter Brücken schlafen oder die Tafel besuchen?
Wer hilft den mittellosen Pflegebedürftigen und deren Familien.
Sehen die Politiker nicht auch dieses Leid?

Mit freundlichen Grüßen

Gero Gross

Kommentare (4)Schließen

  1. Autor Felizitas Stückemann
    am 27. Juli 2017
    1.

    Ein guter Beitrag, Gero. Ich hoffe, dass Sie viele
    Kommentare bekommen. Er hat sich hier schon
    einmal eine Frau für Euch eingesetzt, dass doch
    endlich den Obdachlosen geholfen werden soll.
    Es sind einige Flüchtlingsunterkünfte wieder frei
    geworden, die man den Obdachlosen zur Verfügung
    stellen muss. Aber bitte zuerst wieder herrichten.
    Dafür sind die Gemeinden zuständig.

  2. Autor Johannes Wollbold
    am 28. Juli 2017
    2.

    Wichtiges Anliegen, brilliant formuliert, noch besser allerdings ihr Beitrag "Tracht Brügel" (http://www.direktzu.de/kanzlerin/messages/tracht-bruegel-...). Sind Sie Schriftsteller, Publizist? Beides kommt mir vor wie ein guter Fake, ein Rollenspiel.

    Hier aber rassistisch begründet. Ähnliche "Argumentation" wie ein NPD-Wahlkampfspruch vor Jahren: "Mehr Geld für die Oma, statt für Sinti und Roma!" Wurde auf einer Uni-Wand karikiert zu "Mehr Geld für die Oma, statt für Studis im Koma!"

    Also auch hier bitte nicht ins Koma fallen - nachdenken, nicht blind dafür stimmen, nur weil mal wieder gegen Flüchtlinge gehetzt wird! Solidarität ist unteilbar, Randgruppen gegeneinander auszuspielen dagegen rechte Propaganda, die bestehende Ungerechtigkeiten zementiert.

  3. Autor Johannes Wollbold
    am 02. August 2017
    3.

    Hallo Herr Gross,

    was fordern Sie eigentlich konkret? Aufhebung der Hartz4-Sanktionen, damit auch Obdachlose den Regelsatz bekommen, die oft nicht arbeiten wollen / nicht dazu in der Lage sind? Da ginge ich mit, auch bei einer - noch sorgfältig zu definierenden - Form eines bedingungslosen Grundeinkommes. Der Zusammenhang ist im Kommentar 4 zu "Obdachlose und Bettler nehmen auch bei uns überhand"(*) kurz angesprochen.

    Oder wollen Sie nur gegen Flüchtlinge stänkern? Wahrscheinlich haben auch viele hier Zustimmende beim oben erwähnten Beitrag Beifall geklascht. Verträgt sich schwer miteinander. Wer sind denn nun die Schmarotzer, die Gefährlichen, Bösen? Flüchtlinge oder Obdachlose? Oder - ohne nachzudenken und ein bisschen Einfühlung zu versuchen - wahlweise beide? Wie Konstantin Wecker singt:

    "Einen braucht der Mensch zum Treten,
    einen hat er immer, der ihn tritt.
    Zwischendurch verbringt er seine Zeit mit Beten,
    und ansonsten läuft er irgendwo mit."

    (*) http://www.direktzu.de/kanzlerin/messages/obdachlose-und-...

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