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seit 2006 beantwortete das Bundespresseamt Ihre Fragen auf dieser Plattform im Auftrag der deutschen Bundeskanzlerin. Im Zuge einer Neustrukturierung entwickelt das Bundespresseamt sein originäres Angebot weiter im Sinne eines Bürgerservices mit Dialogmöglichkeiten. Auf dieser Plattform wurden am Montag, den 30. April 2018, die letzten drei Fragen beantwortet. Neue Beiträge und Kommentare werden nicht mehr veröffentlicht.
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Status der Beiträge
- Abstimmung läuft
- Abstimmung beendet
- Beantwortet
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- Abstimmung beendet und archiviert
Arbeitsmarkt
Lohnerhöhungspolitik zur Binnenmarktstärkung
Sehr geehrte Frau Dr. Merkel,
bevor ich meine Frage stellen kann, muss ich zunächst durch einige Fakten einleiten. Seit Jahren stagniert die Reallohnentwicklung in Deutschland und dies trotz realem Wirtschaftswachstum (abgesehen vom Krisenjahr 2009; Quelle: Statistisches Bundesamt: Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen->Inlandprodukt->Tabellen->Verwendung des BIP), schaut man sich zugleich die Entwicklung des Volkseinkommens an, kann man feststellen, dass die Komponente Unternehmens- und Vermögenseinkommen überproportional stark gestiegen ist (Quelle: Stat. Bundesamt: Volkwirtschaftliche Gesamtrechnungen->Inlandsprodukt->Tabellen->[...]Volkseinkommen). Um in der beliebten Kuchenanalogie zu bleiben: der Kuchen wird also größer, die zusätzlichen Stücke entfallen jedoch auf jene Menschen, die Geld durch Geldeinsatz machen oder Unternehmer, die zusätzliche Gewinne nicht mit ihren Arbeitnehmern via Lohnerhöhungen teilen. Dieser Umstand einer Überprivilegierung der Kapitaleinkommensbezieher spiegelt sich auch in der Vermögensverteilung der deutschen Bevölkerung wider. Hier zeigt sich, dass die unteren 50% der Gesellschaft nahezu kein Vermögen besitzen, die nächsten 40% immerhin 40% des Volksvermögens besitzen, die obersten 10% jedoch fast 60% besitzen (Quelle: DIW Wochenbericht Nr. 45/2007). Diese Zahlen sind hierbei der Stand von 2002, 2007 hat sich die extreme Vermögensakkumulation in den Händen weniger noch verschärft (Quelle: WSI-Verteilungsbericht 2009). Wäre es in Anbetracht dieser Entwicklungen nicht an der Zeit, die Breite der Bevölkerung am Wertzuwachs in diesem Lande wieder teilhaben zu lassen, um zudem den seit Jahren schwächelnden Binnenmarkt zu stärken, da Konsumbedarf ja ganz klar vorhanden ist und auch die nötigen Konsumwerte erzeugt werden können, wie sich an dem deutlichen Exportüberschuss der Bundesrepublik zeigt?
Mit freundlichem Gruß,
Jascha Jaworski
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