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seit 2006 beantwortete das Bundespresseamt Ihre Fragen auf dieser Plattform im Auftrag der deutschen Bundeskanzlerin. Im Zuge einer Neustrukturierung entwickelt das Bundespresseamt sein originäres Angebot weiter im Sinne eines Bürgerservices mit Dialogmöglichkeiten. Auf dieser Plattform wurden am Montag, den 30. April 2018, die letzten drei Fragen beantwortet. Neue Beiträge und Kommentare werden nicht mehr veröffentlicht.

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Ihr Moderationsteam

Beantwortet
Autor Jasmin Sebera am 13. September 2017
8751 Leser · 2 Kommentare

Die Kanzlerin direkt

Mehr Unterstützung für Altenpfelehelfer/ Fachkräfte

Sehr geehrte Frau Merkel,
Mein Name ist Jasmin Sebera ich bin 20 Jahre alt und bin in der Ausbildung zur Altenpflegefachkraft.
Es wird in den Medien viel über Flüchtlinge, mehr Bildung etc. gesprochen jedoch wird nicht das Thema Armut im Alter oder mangelndes Personal in sozialen Bereichen Dieskutiert.
Was ich täg täglich zu sehen bekomme ist jeden Tag aufs neue ein Shock, ich versuche jeden Tag 100 Prozent zu geben in meinem Beruf um alten Leuten zu helfen, ihnen ihr Leben etwas schöner zu gestalten bei ihren letzten Lebenswegen.
Wir arbeiten Tag und Nacht leben für unsere Berufe, gehen jeden Tag an unsere Grenzen psychisch und körperlich.
Die Leute werden im stationären Bereich behandelt wie abpackmateriel und im mobilen Bereich sieht man wie Menschen vor sich hin vegetieren.
Ich habe mir lange darüber Gedanken gemacht was man daran ändern könnte, ich als 20 jähriges unbekannt Mädchen schonmal garnichts. Jedoch könnten Sie die Löhne erhöhen und diesen Berufen mehr Anerkennung schenken?!
Jeder von uns wird einmal alt auch Sie! Ich habe jeden Tag Angst vor dem Altern, Sie etwa nicht ? Sogar eine Bundeskanzlerin braucht vielleicht einmal Pflege, wollen Sie etwa in ihrem eigenen Stulgang/Urin sitzen den ganzen Tag weil man keine Zeit hat Ihre Einlage zu wechseln ?
Könnten Sie sich dafür mehr Einstzen ?
Ich weiß man kann nicht jedem Bürger gerecht werden Sie sind selbst nur ein Mensch aber das ist ein sehr wichtiges Thema ich würde mich freuen wenn Sie sich das zu Herzen nehmen.

Jasmin Sebera

Antwort
im Auftrag der Bundeskanzlerin am 20. Oktober 2017
Angela Merkel

Sehr geehrte Frau Sebera,

vielen Dank für Ihre Frage, die wir im Auftrag der Bundeskanzlerin beantworten.

Sie lernen einen Beruf, der große Verantwortung und Kraft sowie viel Fachwissen verlangt. Häufig müssen Sie schwierige Situationen bewältigen. Sie haben Recht: Sie und alle, die in der Pflege arbeiten, verdienen für ihre Arbeit hohe Anerkennung und gute Arbeitsbedingungen.

Die Bundeskanzlerin hat dies bereits mehrfach deutlich gemacht, so im Video-Podcast am 17. Dezember 2016. Sie ziehe den Hut vor allen, die in diesem Bereich arbeiten – „mit Menschen arbeiten, sich auf jeden Einzelnen wieder neu einstellen, jedem gerecht werden. Deshalb muss die Ausbildung auch qualifiziert sein, und Sie müssen eben auch genügend Zeit haben.“
https://www.bundesregierung.de/Content/DE/Podcast/2016/20...

Um die Pflegekräfte zu entlasten, hat das erste Pflegestärkungsgesetz 2015 den Personalschlüssel für Betreuungskräfte von 1:24 auf 1:20 verbessert. Mittlerweile sind mehr als 49.000 zusätzliche Betreuungskräfte tätig. Sie unterstützen die alten Menschen bei ihren täglichen Aktivitäten, zum Beispiel beim Lesen oder Spazierengehen.

Mit dem zweiten Pflegestärkungsgesetz gilt seit Anfang 2017 ein neuer Pflegebedürftigkeitsbegriff: Jetzt wird genau festgestellt, wer wieviel Pflege benötigt - gemessen am Grad der Selbständigkeit. Statt der bisherigen drei Pflegestufen gibt es jetzt fünf Pflegegrade.

Seit 2010 gilt in der Altenpflege ein spezieller Pflegemindestlohn, der seit 2015 auch die ambulante Krankenpflege umfasst. Der Pflegemindestlohn liegt deutlich über dem gesetzlichen Mindestlohn: Er wird ab Januar 2018 von jetzt 10,20 Euro auf 10,55 Euro pro Zeitstunde (West) und 9,50 Euro auf 10,05 Euro pro Zeitstunde (Ost) steigen und bis 2020 kontinuierlich erhöht.

Gut qualifizierte Pflegerinnen und Pfleger werden zunehmend gebraucht. Mit dem neuen Pflegeberufegesetz ist die Ausbildung jetzt attraktiver: Die „Pflegefachkraft“ kann nach der Ausbildung in allen Versorgungsbereichen arbeiten - in der Krankenpflege, Kinderkrankenpflege oder Altenpflege. Das wertet die Pflegeberufe auf und verbessert die Aufstiegsmöglichkeiten. Hinzu kommt, dass die Ausbildung kostenlos ist und alle Auszubildenden künftig Anspruch auf eine angemessene Ausbildungsvergütung haben. Das ist ein großer Fortschritt, denn derzeit muss noch an etlichen Pflege-Schulen Schulgeld gezahlt werden.

Informationen zum Thema Pflegestärkungsgesetze
https://www.bundesregierung.de/Content/DE/Infodienst/2016...

Reform der Pflegeberufe
https://www.bundesregierung.de/Content/DE/Artikel/2016/01...

Pflegekräfte
https://www.bundesgesundheitsministerium.de/themen/pflege...

Mit freundlichen Grüßen

Ihr
Presse- und Informationsamt der Bundesregierung

Kommentare (2)Schließen

  1. Autor Hartwig Gebmeyer
    am 13. September 2017
    1.

    Wenn Frau Merkel an der Macht bleibt, sollte das Problem bald behoben sein. Sie will Afrikaner legal nach Deutschland holen, damit diese dann in der Pflege arbeiten:
    http://www.bild.de/politik/inland/politik-inland/offen-fu...

    Und das normale Volk, die Pflege brauchen, sollte doch egal sein, wer denen den Hintern abwischt.

    MfG

  2. Autor Christina Burger
    am 14. Oktober 2017
    2.

    Ja genau - und die Afrikaner sind bestimmt auch mit dem Hungerlohn zufrieden.
    Klasse Ideen sind das.

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