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Beantwortet
Autor Loreen Körte am 07. August 2017
10372 Leser · 1 Kommentar

Gesundheit

Methadon gegen Krebs

Sehr geehrte Frau Dr. Angela Merkel,

Meine Mutter ist letzten Jahres sehr schwer an Krebs erkrankt und immer wieder tauchen Berichte und Studien über Methadon gegen Krebszellen auf.. Berichte mit positiven Ergebnissen gegen die negativen Zellen.
Leider gibt es keine Studien ( ohne die viele Ärzte das Mittel nicht vorschreiben wollen), die entgültig belegt, dass das Methadon wirklich hilft. Zum einen aus Geldmangel und zum anderen, da die Pharmaindustrie den Großteil der Studien finanziell unterstützt und sich das Methadon nicht für sie rentieren würde, als andere teure Mittel..

Nun meine Frage : ist im Haushaltsplan auch ein Etat zur Forschung in der Medizin angesehen? Oder wäre es möglich dort Geld zu investieren um viele Menschen leben zu retten oder zu mindestens zu verlängern?

Mit freundlichen Grüßen,

Loreen

Antwort
im Auftrag der Bundeskanzlerin am 18. September 2017
Angela Merkel

Sehr geehrte Frau Körte,

vielen Dank für Ihre Frage, die wir im Auftrag der Bundeskanzlerin beantworten. Ihrer Frau Mutter senden wir zunächst die besten Genesungswünsche.

Der größte Etat des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) ist für Gesundheitsforschung vorgesehen. In diesem Jahr sind dafür knapp 2,2 Milliarden Euro geplant. Hinzu kommen Forschungsmittel des Bundesgesundheitsministeriums von 367 Millionen Euro im vergangenen Jahr, mit denen vor allem fünf Forschungseinrichtungen finanziert werden, in denen es schwerpunktmäßig um die Prüfung und Zulassung von Medikamenten geht.

Die Entwicklung neuer Arzneien durch klinische Studien finanziert allerdings in der Regel die Pharmaindustrie durch den Verkauf. Letztlich bezahlen die Versicherten diese Forschung durch ihre Krankenkassenbeiträge. Bei Medikamenten mit außerordentlich hohem Forschungsaufwand übernimmt das BMBF auch die Forschungskosten.

Speziell für die Krebsforschung stellt die Bundesregierung in diesem Jahr insgesamt weit über 200 Millionen Euro bereit, vorwiegend im Bereich der institutionellen Förderung; etwa der Förderung der Helmholtz-Gemeinschaft, zu der als eine der größten biomedizinischen Forschungseinrichtungen in Deutschland das Deutsche Krebsforschungszentrum gehört, sowie des Deutschen Konsortiums für Translationale Krebsforschung. Hinzu kommen weitere Fördermittel, unter anderem für die Deutsche Forschungsgemeinschaft, die Max-Planck-Gesellschaft und die Leibniz-Gemeinschaft.

Die weltweit immensen Mittel für die Krebsforschung haben die Krankheit leider noch nicht überwunden, aber doch zu erheblich verbesserten Überlebenschancen geführt. Sehr häufig berichten die Medien von neuen Erkenntnissen im Kampf gegen Krebs. Wissenschaft, Wirtschaft und Politik verfolgen und bewerten solche Forschungsergebnisse sehr genau. Bis ein neues Medikament zugelassen wird, können die notwendigen klinischen Studien allerdings Jahre in Anspruch nehmen. Das ist notwendig, um Patienten nicht zu gefährden.

Weitere Informationen finden Sie hier:

Gesundheitsforschung
https://www.gesundheitsforschung-bmbf.de/

Deutsches Konsortiums für Translationale Krebsforschung https://www.bmbf.de/de/deutsches-konsortium-fuer-translat...

Deutsches Krebsforschungszentrum
http://www.dkfz.de/de/index.html

Mit freundlichen Grüßen

Ihr
Presse- und Informationsamt der Bundesregierung

Kommentare (1)Schließen

  1. Autor Petra Lippmann
    am 21. August 2017
    1.

    Methadon ist zu billig, lohnt sich nicht für die Pharma Bosse. Eine Tagesdosis kostet ja nur wenige Cent. Da sieht man mal wieder die ganze Verlogenheit des Systems. Gern wird auch die Suchtgefahr angeführt, um das Medikament abzulehnen. Aber mal ehrlich, lieber abhängig als tot.
    Als Schmerzmittel kann Methadon doch von jedem Arzt verschrieben werden, soweit ich weiß.

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