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Ihr Moderationsteam

Beantwortet
Autor Sabine Daniels am 26. März 2010
11624 Leser · 0 Kommentare

Soziales

Missbrauch - und kein Ende

Sehr geehrte Frau Merkel,
sicher haben sie zu diesem Thema schon einige Fragen " beantwortet ". Aber reichen ihre Antworten aus?
Die Opfer aus der Vergangenheit werfen ihre Schatten.Ihre Forderungen unüberhörbar!Der runde Tisch ist sicher ein Anfang...aber nicht mehr.Mir fehlen an ihrem runden Tisch die Opfer! Nicht über - sondern mit uns reden so müsste die Devise heißen.In einer vernünftigen Opfer Politik sollte eine Lobby für die Opfer geschaffen werden.Kein Täter darf sich sicher sein das seine Taten nicht doch bestraft werden können,auch nach Jahrzehnten.Vertuschung und eine Nicht Anzeige Moral haben sich weltweit ausgebreitet.Deutschland ist insbesondere betroffen.Solche Taten töten Seelen,zerstören Leben auch wenn die Opfer körperlich überleben.Daraus resultieren auch Arbeitsunfähigkeiten,schwere Depressionen bis hin zur Selbsttötung.Es ist unerträglich wie wenig für die Opfer getan wird.Täter bekommen Therapien,Opfer kämpfen ihr Leben lang.Es reicht nicht aus ein erweitertes Führungszeugnis für ein zu stellende Bewerber bei sozial Verbänden und Behörden zu befürworten.Viele dieser Täter sind unerkannt und nicht verurteilt,fallen daher nicht auf.Wie sollen da unsere Kinder geschützt werden?Der Gesetzgeber ist hier stark gefordert.Keine Geldstrafen für Täter,auch nicht bei erst Tätern.Umsetzung der Strafgesetze auch bei Missbrauch ohne Vergewaltigung.Weg mit der Verjährungsfrist bei solchen Straftaten.Anwendung der UN-Konvention 2009 die von ihnen ratifiziert worden sind,.Barrierefreiheit beginnt in den Köpfen der Menschen.Schaffen sie die Grundlage für diese Barrierefreiheit.Opfer können und wollen nicht länger schweigen.Hören sie hin.Schaffen sie Gerechtigkeit bevor der Unfrieden größer wird.Gehen sie jedem Missbrauch Fall nach mit ihren zur Verfügung stehenden Behörden.Es kann und darf nicht sein das Fälle angezeigt werden diese durch die Trennung von Familien zum Schutz der Kinder,sich auch noch angehört werden muss:" Weil der Mann sie verlassen habe greifen die Opfer zu solchen Mitteln.Und das obwohl der Täter gegenüber Jugendamt,Heim und anderen die Tat eingeräumt hat.

Meine dringende bitte an sie:Stoppen sie solches gebaren,geben Sie den Opfern eine Stimme,weg mit der Verjährung.Hören sie den Opfern zu.Geben sie Gerechtigkeit.

Sabine Daniels

Antwort
im Auftrag der Bundeskanzlerin am 30. April 2010
Angela Merkel

Sehr geehrte Frau Daniels,

vielen Dank für Ihre Zuschrift, die wir im Auftrag der Bundeskanzlerin beantworten.

Die Dimension des sexuellen Missbrauchs, die in den letzten Wochen öffentlich geworden ist, hat uns alle schockiert. Sie haben völlig Recht: Es muss etwas passieren, so darf es nicht bleiben!

Deshalb hat die Bundesregierung den „Runden Tisch gegen Kindesmissbrauch“ einberufen. Zu den Teilnehmern gehören politische Repräsentanten aus Bund und Ländern, Juristen, Mediziner sowie Vertreter der Kirchen, von Schulen, Familienverbänden und aus der Opferberatung. Es geht sowohl darum, Geschehenes aufzuarbeiten, als auch Maßnahmen zu entwickeln, um sexuellen Missbrauch in der Zukunft zu verhindern.

Sie schreiben, Ihnen fehle eine Lobby für die Betroffenen. Aus diesem Grund hat die Bundesregierung Dr. Christine Bergmann zur Unabhängigen Beauftragten für den Kindesmissbrauch ernannt. Sie soll unabhängige zentrale Anlaufstelle für die Opfer sexuellen Missbrauchs sein. Je mehr Betroffene sich bei ihr melden und ihre Erwartungen und Forderungen artikulieren, umso besser kann Frau Bergmann diese in die Beratungen des Runden Tisches einbringen.

Weitere Informationen finden Sie unter:
http://www.bmfsfj.de/BMFSFJ/Ministerium/beauftragte-kinde....

Mit freundlichen Grüßen

Ihr
Presse- und Informationsamt der Bundesregierung