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seit 2006 beantwortete das Bundespresseamt Ihre Fragen auf dieser Plattform im Auftrag der deutschen Bundeskanzlerin. Im Zuge einer Neustrukturierung entwickelt das Bundespresseamt sein originäres Angebot weiter im Sinne eines Bürgerservices mit Dialogmöglichkeiten. Auf dieser Plattform wurden am Montag, den 30. April 2018, die letzten drei Fragen beantwortet. Neue Beiträge und Kommentare werden nicht mehr veröffentlicht.

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Ihr Moderationsteam

Beantwortet
Autor Kathrin Reufer am 12. März 2008
14783 Leser · 0 Kommentare

Gesundheit

Monsanto

Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin,

ich habe mit meiner Familie heute Abend die Arte - Reportage über Monsanto gesehen - und wir sind mehr als entsetzt. Noch nie habe ich mir so große Sorgen um die Zukunft der Menschen auf der ganzen Welt gemacht wie jetzt, nachdem ich so vieles über diesen Konzern, seine Skrupellosigkeit und die Reichweite seiner Macht gelernt habe. Man kann nur hoffen, dass diese Dokumentation wie ein Brand durch die öffentliche Diskussion geht! Und vielleicht doch Lösungen, wie Monsanto und genmanipuliertes Saatgut gestoppt werden können, gefunden werden !
Wenn Sie sie nicht bereits schon gesehen haben, bitte sehen Sie sich diese aufrüttelnde Arte - Dokumentation "Monsanto - mit Gift und Genen" an!

Meine Frage:
Ist der Bundesregierung der Fall "Monsanto" bekannt? Beabsichtigen Sie konkret gegen dieses Unternehmen vorzugehen?

Viele freundliche Grüße,

Kathrin Reufer

Antwort
im Auftrag der Bundeskanzlerin am 11. April 2008
Angela Merkel

Sehr geehrte Frau Reufer,

vielen Dank für Ihre Anfrage, die wir im Auftrag der Bundeskanzlerin beantworten.

Der von Ihnen genannte Fernsehbericht ist uns bekannt.
Wir bitten Sie um Verständnis dafür, dass sich die Bundesregierung nicht zu Vorwürfen der Medien gegen einzelne Unternehmen äußern kann. Das zuständige Bundeslandwirtschaftsministerium trifft die Zulassungsentscheidungen für Pflanzenschutzmittel oder gentechnisch veränderte Organismen auf wissenschaftlicher Basis - unabhängig vom öffentlichen Ansehen oder der moralischen Beurteilung des Antragstellers. Ein anderes Vorgehen wäre mit unserer Rechtsordnung nicht vereinbar.

Wir verfügen für die Zulassung der Produkte über eines der strengsten Zulassungsverfahren der Welt. Von Wissenschaftlern werden umfangreiche Untersuchungen zur Beurteilung der Sicherheit der betreffenden Produkte durchgeführt. Zulassungen werden nur dann erteilt, wenn die Prüfungen durch die europäischen Behörden zeigen, dass die notwendigen Anforderungen an die Produkte erfüllt werden.

Generell gilt, dass kein Landwirt in Europa gezwungen wird, gentechnisch veränderte Pflanzen anzubauen. Dies ist und bleibt eine Entscheidung jedes Einzelnen, die in der Regel ökonomisch motiviert ist. Kein Landwirt wird teurerem gentechnisch verändertem Saatgut nochmals den Vorzug geben, wenn er negative Erfahrungen damit gemacht hat. Der Erhalt dieser Wahlfreiheit für die Landwirte ist ein wesentliches Element der Politik der Bundesregierung.

Mit freundlichen Grüßen

Ihr
Presse- und Informationsamt der Bundesregierung