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Arbeitsmarkt
Ohne Mampf kein Kampf?
Hans-Dieter Wege
Oldenburg, den 8.10.2008
Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin!
Ich möchte Sie hiermit bitten meine nachfolgenden Fragen zu beantworten!
Bei der Verpflegung in der Bundeswehr denken viele zuerst an eine deftige Suppe aus der Feldküche, sprich "Gulaschkanone". Vielfach gibt es auch Vorurteile zum Essen in den Streitkräften im allgemeinen. Die Geschmäcker sind natürlich verschieden, aber die Vielseitigkeit, mit der beim Bund gekocht wird und die Preise, die hierfür vom Zeit- oder Berufssoldaten zu entrichten sind, sind zweifellos konkurrenzlos. Wo kann man sich schon für € 6,76 mit drei kompletten Mahlzeiten, Frühstück, Mittag- und Abendessen, am Tag verpflegen? Grundwehrdienstleistende zahlen für ihre Verpflegung nichts.
Für Hartz IV-Betroffene allein stehende Personen über 25 Jahre steht allerdings am Tag nur ein Verpflegungsgeldsatz von ungefähr 4,44 Euro am Tag zur Verfügung. Für junge Menschen, die aufgrund von Erwerbslosigkeit verpflichtet werden im Haushalt der Eltern zu leben, sogar nur ein Verpflegungsgeldsatz von täglich 3,55 Euro.
Diese Sätze werden auch nicht unterschieden, egal ob ein Hartz IV betroffener auch Schwerstarbeit leistet und z.B. nur aufgrund mehrerer Kinder in Hartz IV fällt oder ob der junge im Haushalt seiner Eltern lebende Hartz IV - Betroffene vielleicht aufgrund eines 1 Euro-Jobs eine schwere Tätigkeit als Unterstützer in der Altenpflege verrichtet.
Gleichzeitig würde das aber auch für einen Erwerbstätigen der Bundeswehr bedeuten, der aufgrund seines Familienstandes in Hartz IV
fällt, dass dieser im Prinzip nicht an der Truppenverpflegung teilnehmen könnte, da hierfür die Kosten zu hoch wären.
1. Wie lange wollen Sie der deutschen Bevölkerung noch weis machen, dass dieses asoziale SGBII dem Sozialstaatsgebot des Grundgesetzes entspricht?
2. Glauben Sie wirklich, dass der erforderliche Kalorienbedarf für Erwerbstätige im SGB II mit diesen Tagessätzen gedeckt werden kann, wenn man von einer gesunden und abwechslungsreichen Ernährung ausgeht?
3. Glauben Sie wirklich, dass ein Privathaushalt in Deutschland preiswerter einkaufen kann, als eine nicht Gewinnorientierte Truppenküche der Bundeswehr, die alles in sehr großen Mengen einkauft?
Mit freundlichen Grüßen
Hans-Dieter Wege, ehemaliger Unteroffizier mit Portepee bei der Bundesmarine
und heutiger SGBII-Betroffener mit einem für sich selbst
ausreichendem Einkommen und Gegner asozialer Politik
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