Sehr geehrte Frau Schmieder,
vielen Dank für Ihre E-Mail, die wir im Auftrag der Bundeskanzlerin beantworten.
Die Zahl der Pflegebedürftigen steigt, und so steigt in Deutschland auch der Bedarf an Pflegerinnen und Pflegern. Derzeit sind in Deutschland rund 2,1 Millionen Menschen pflegebedürftig. Bis 2030 werden über drei Millionen Menschen pflegebedürftig sein.
Die Bundesregierung misst den Pflegeberufen einen hohen Stellenwert bei. Ein Beispiel ist das „Servicenetzwerk Altenpflegeausbildung“. Das Projekt des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend richtet sich an Altenpflegeeinrichtungen und ihre Träger. Es hat von 2007 bis 2010 ambulante und stationäre Pflegeeinrichtungen in allen Fragen der Altenpflegeausbildung beraten.
Unter folgendem Link finden Sie hierzu weitere Informationen: http://www.altenpflegeausbildung.net/snaa/erste.
Die Bundesagentur für Arbeit (BA) unterstützt Weiterbildungen zu staatlich geprüften Altenpflegern. Arbeitslose, die diese Ausbildung absolvieren, müssen die gleichen Anforderungen wie alle anderen Altenpfleger erfüllen. Sie bestehen die gleichen Prüfungen und sind danach genauso qualifiziert. Der Beruf ist bundesweit einheitlich geregelt.
Weiterhin fördert die BA Weiterbildungen zu Altenpflegehelfern und Alltagsbegleitern in der Demenzpflege. Altenpflegehelfer helfen den Altenpflegern dabei, ältere Menschen zu betreuen. Sie unterstützen die Senioren zum Beispiel bei der Körperpflege oder organisieren Spielnachmittage. Verwaltung, Pflegeplanung und medizinische Betreuung übernehmen vor allem die Altenpfleger. Die Ausbildung von Altenpflegehelfern dauert in der Regel ein Jahr. In Hamburg sind es zwei Jahre.
Arbeitslose, die schon in der Pflege vorgebildet sind, können Alltagsbegleiter in der Demenzpflege werden. Der Kurs dauert rund 100 Stunden. Die Alltagsbegleiter übernehmen keine pflegerischen Aufgaben, sondern helfen den Patienten in ihrem Alltag.
Auch geringqualifizierte Pflegekräfte, die schon in Altenpflegeeinrichtungen arbeiten, haben die Möglichkeit, sich weiterzubilden. Mit dem Programm „WeGebAu“ (Weiterbildung Geringqualifizierter und beschäftigter älterer Arbeitnehmer in Unternehmen) können sie sich zu Altenpflegehelfern und teilweise zu Altenpflegern ausbilden lassen.
Die Bundesregierung legt bei allen Ausbildungen oder Qualifizierungen Wert darauf, dass Menschen eine Pflege bekommen, die medizinisch und pflegerisch notwendig ist. Doch auch die Freizeitgestaltung und das Gefühl, umsorgt zu sein, sind für Pflegebedürftige wichtig. Hier können Pflegehelfer und Alltagsbegleiter viel Unterstützung leisten.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
Presse- und Informationsamt der Bundesregierung
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