Sehr geehrter Herr Schnee,
vielen Dank für Ihre Anfrage, die wir im Auftrag der Bundeskanzlerin beantworten.
Das deutsche Rentensystem hat sich in seiner bereits mehr als 100-jährigen Geschichte bewährt. Die gesetzliche Rente hat sich von einem bloßen Zuschuss zum allgemeinen Lebensbedarf zu einer maßgeblichen Grundlage für ein finanziell abgesichertes Alter entwickelt. Denn: Wer Beiträge zur gesetzlichen Rentenversicherung leistet, erhält in der Regel später auch eine auskömmliche Rente.
Im Übrigen dürfen Sie nicht vergessen, dass die gesetzliche Rentenversicherung mehr als nur das Alter absichert. So wird auch das Risiko der Erwerbsminderung abgesichert. Darüber hinaus umfasst die gesetzliche Rentenversicherung auch Rehabilitationsleistungen und den Hinterbliebenenschutz.
Nach der parlamentarischen Sommerpause wird die Bundesregierung einen „Regierungsdialog Rente“ starten. Am Dialog werden alle relevanten Gruppen beteiligt sein, darunter Wohlfahrts- und Sozialverbände, Arbeitgeber, Gewerkschaften und die Wissenschaft. In die Debatte wird u. a. auch eine Mindestrente für Geringverdiener mit einbezogen.
Grundsätzlich gilt: Wer in Deutschland durch Krankheit, Arbeitslosigkeit, Alter, Invalidität oder Pflegebedürftigkeit in Not gerät, dem hilft die Solidargemeinschaft. Darum hat jede Bürgerin und jeder Bürger - unter bestimmten Voraussetzungen - einen Anspruch und ein gesetzlich garantiertes Recht auf Sozialhilfe und/oder Grundsicherung.
Eine Art Mindestrente erhalten Bürgerinnen und Bürger, die wegen ihres Alters oder aus anderen Gründen nicht mehr arbeiten können und deswegen ihren Lebensunterhalt nicht selbst bestreiten können. 2003 hat die Bundesregierung deshalb die „Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung“ eingeführt.
Diese Form der Grundsicherung ist jedoch keine echte Mindestrente, sondern sie ist eine bedarfsorientierte soziale Leistung, die den Lebensunterhalt – ähnlich der Sozialhilfe – sicherstellen soll. Es handelt sich hierbei um eine Sozialleistung aus Steuergeldern.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Presse- und Informationsamt der Bundesregierung
Kommentare (4)Schließen
am 31. Mai 2011
1.
am 01. Juni 2011
2.
am 01. Juni 2011
3.
am 09. Juni 2011
4.
Um einen Kommentar schreiben zu können, müssen Sie angemeldet sein.