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Beantwortet
Autor Martina Buhl am 01. September 2014
14460 Leser · 15 Kommentare

Umwelt und Tierschutz

Spenden für Ice Bucket Challenge

Sehr geehrte Frau Dr. Merkel!
Leider werden für die ALS Ice Bucket Challenge (Menschen gießen sich Eiswasser über den Kopf u. nominieren dann weitere Prominente) gespendeten Gelder für Tierversuche genutzt, was eine Täuschung der Spender darstellt u. zudem sich die Präsidentin dieser Organisation gut 300000,-€ in die eigene Tasche steckt, pro Jahr! Bitte stoppen Sie diese Kampange denn niemandem scheint bewusst zu sein, dass diese Organisationen genmanipulierte Tiere für ihre Medikamentenstudien benutzen, die qualvoll leiden und zu Grunde gehen! Bitte setzten Sie sich für die armen u. gequälten Tiere ein, denn die Ergebnisse lassen sich bekanntlich nicht auf Menschen übertagen u. vermitteln eine falsche Hoffnung! Wir sind doch heute längst in der Lage ohne Tierquälerei Medikamente und andere Dinge zu testen!
In der Hoffnung auf Ihre freundliche Unterstützung verbleibe ich mit freundlichen Grüßen Martina Buhl (Pflegedienstleitung, Berlin)

Antwort
im Auftrag der Bundeskanzlerin am 06. Oktober 2014
Angela Merkel

Sehr geehrter Frau Buhl,

vielen Dank für Ihre Frage, die wir im Auftrag der Bundeskanzlerin beantworten.

Verschiedene ALS-Einrichtungen haben im Zuge der ALS Ice Bucket Challenge Spenden erhalten. Die ALS-Organisation mit den offensichtlich meisten Spendeneinnahmen durch diese Aktion sitzt in den USA. Ob und wie sie die Spendengelder für Tierversuche nutzt, können wir mangels gesicherter Erkenntnisse nicht sagen. Darauf hat die Bundesregierung auch keinen Einfluss. Allerdings bietet die Organisation auf ihrer Internetseite Spendern an, dass sie die Verwendung ihrer Spenden für Stammzellforschung oder Tierversuche ausschließen können.

Der Bundesregierung ist es sehr wichtig, Tierversuche auf das unerlässlich notwendige Maß zu beschränken. Nach heutigem Stand der Wissenschaft ist es aber leider noch nicht möglich, etwa bei der Erforschung von Medikamenten, vollständig auf Tierversuche zu verzichten. Bei Krankheiten brauchen wir wirksame Medikamente und erwarten sichere Heilungsmethoden. Das setzt voraus, dass medizinische Stoffe und Produkte ausreichend geprüft sind, bevor sie auf den Markt kommen.

Um Tierversuche weiter einschränken zu können, fördert die Bundesregierung alternative Methoden zu Tierversuchen. So unterstützt das Bundesforschungsministerium Forschungsprojekte hierzu mit über 120 Millionen Euro. Beispielsweise werden alternative Methoden – wie Untersuchungen an Zellkulturen - entwickelt. Das Bundeslandwirtschaftsministerium fördert ebenfalls methodische Arbeiten, um Tierversuche einzuschränken und zu ersetzen. Dazu vergibt es einen Tierschutzforschungspreis.

Außerdem erforscht und entwickelt die „Zentralstelle zur Erfassung und Bewertung von Ersatz- und Ergänzungsmethoden" (ZEBET) beim Bundesinstitut für Risikobewertung Alternativmethoden. Sie berät Bundesministerien, Landesbehörden sowie die EU-Kommission bei Vorhaben. Beispielsweise war sie an der Überarbeitung des Tierschutzgesetzes beteiligt.

Die ZEBET unterstützt zudem Behörden bei der Prüfung, ob ein Tierversuch unbedingt notwendig ist. Seit Anfang 2014 müssen Betriebe die Verwendung von Versuchstieren und den Schweregrad der Versuche melden. Tierlabore werden damit stärker kontrolliert. Nicht zuletzt müssen Betriebe, die Versuchstiere halten, einen Tierschutzbeauftragten oder einen Tierschutzausschuss haben.

Mit freundlichen Grüßen

Ihr Presse- und Informationsamt der Bundesregierung

Kommentare (15)Schließen

  1. Autor Martina Buhl
    am 16. September 2014
    1.

    Benedict Maria Mülder hat ALS u. sagt: Die "Ice Bucket Challenge" hat nichts mit der Krankheit zu tun u. finde das Spektakel verlogen. Der Zweck heiligt nicht die Mittel!

    (Tagesspiegel)
    http://www.tagesspiegel.de/themen/reportage/ice-bucket-ch...

  2. Autor Martina Buhl
    am 18. September 2014
    2.

    Das Crowdinvesting Unternehmen NeuroProof entwickelt einen Chip, auf dem lebende Nervenzellen zukünftig Tierversuche ersetzen u. Gehirnerkrankungen geheilt werden können.
    Tier-Versuche sind oft mit der Notwendigkeit begründet, dass sie dem Erkenntnisgewinn dienen - dieses Argument verliert zunehmend an Gewicht, da alternative Tierversuchsverfahren kontinuierlich leistungsfähiger werden. „Lab on Chip“ - Methoden mit humanen Zellen oder Zellkulturen stellen derzeit aslternative Werkzeuge in der Medikamentenentwicklung dar, die Tierversuche erübrigen. Vor allem die Kombination von Computer und Zellkulturversuchen in der Petrischale hat sich bereits als wichtige Alternative zum Tierversuch herausgebildet.
    (Crowdinvesting Unternehmen NeuroProof)
    https://www.deutsche-mikroinvest.de/invest-blog/gegen-als...

  3. Autor Erhard Jakob
    am 19. September 2014
    3.

    Hier sind die schlausten Köpfe und Leute mit einem doppelten oder dreifachen Doktortitel vor dem Namen, unterschiedlicher Meinung.
    .
    Die einen meinen, dass zur Entwicklung neuer Medikamante
    und Heilung alter und neuer Krankeiten bei Mensch und Tier,
    Tierversuche unbedingt notwendig sind.
    .
    Die anderen glauben, dass die heutige Technik schon
    soweit ist, dass Tierversuche überflüssig sind.
    .
    Die Streit sollten Wissende führen und die
    Unwissenden sollten sich deren
    Argumente genau anhören.
    .
    Ich >als Unwissender< kann mir zur Zeit
    nicht vorstellen, dass wir schon auf
    Tierversuche verzichten können.
    .
    Wir können ja derzeit noch nicht einmal
    mal "Menschenversuche" verzichten.
    .
    Ich meine folgende:
    *Wenn ein neues Medikament (z.B. Ebola)
    entwickelt wurde, muss erst einmal eine
    Versuchsreihe beim Menschen erfolg-
    reich verlaufen sein, bevor es
    genehmigt wird.

  4. Autor Martina Buhl
    am 20. September 2014
    4.

    "Wer mit Tieren experimentiert, sollte sein Gewissen niemals beruhigen, dass er behauptet, dass diese Grausamkeiten einen lobenswerten Zweck hätten."

    Albert Schweitzer (1875-1965)
    Theologe, Arzt, Musiker, Friedenspreis des Deutschen Buchhandels 1951, Friedensnobelpreis 1952

  5. Autor Selma Goetz
    am 21. September 2014
    5.

    Tierversuche sind in der heutigen Zeit unnötig. Es geht um Geld, sonst nichts. Um das Beispiel Ebola mal aufzugreifen: Ebola gibt es schon immer in Afrika. Dieses Jahr ist es heftiger und breitet sich schneller aus. Man hat also Jahrzehnte verschlafen, an einem Medikament gegen Ebola zu forschen. Denn: Die Afrikaner haben keine Kaufkraft. Es fehlt.am Willen. Die Technik, ohne Tierversuche auszukommen, ist längst da.

  6. Autor Gerhard Ackmann
    am 23. September 2014
    6.

    In Großbritannien wird jetzt ein Impfstoff gegen Ebola entwickelt, der zunächst an Affen erfolgreich getestet wurde. Jetzt haben sich Freiwillige gemedldet , um die Impfung am Menschen zu testen, was ungefährlich sein soll. Hier mit Emotionen zu kommen, ist verfehlt, wo Hunderte Menschen in Afrika an der Seuche erkrankt und auch gestorben sind.Das Gewissen muß hier dahin gehen, zu helfen.Ebenso die Gefühle. Sonst ist man borniert und egoman.

  7. Autor Erhard Jakob
    am 23. September 2014
    7.

    Der Meinung von Gerhard
    schließe ich mich an.

  8. Autor Martina Buhl
    Kommentar zu Kommentar 6 am 23. September 2014
    8.

    Ganz emotionslos: Der wissenschaftliche Beweis dass Tierversuche eine Sicherheit für die Endverbraucher darstellen, ist bis heute nicht erbracht. Die moderne Forschung hat längst andere Möglichkeiten, um Krankheiten zu bekämpfen u. entsprechende Medikamente zu entwickeln. (s.dazu Kommentar Nr.2) Gegen die sofortige Abschaffung von Tierversuchen sprechen allein juristische aber keine medizinischen Gründe: dem Verbraucher wird Sicherheit durch Tierversuche suggeriert, die es aber nicht gibt u. auch noch nie gab (bspw: Contergan). Weil die gesetzlichen Prüfstandards eingehalten wurden fallen die Entschädigungszahlungen geringer aus. Nur darum geht es!

  9. Autor Martina Buhl
    Kommentar zu Kommentar 6 am 23. September 2014
    9.

    Es geht hier aber nicht nur um die Tierversuche sondern auch darum, dass aus dem letzten veröffentlichten Steuerbescheid der ALS Association hervor geht, dass die Organisation mehr als die Hälfte ihrer 2013 eingenommenen Spenden in Höhe von 24 Millionen US-Dollar für ihre Mitarbeiter ausgab. Ganz besonders ins Gewicht fielen dabei die Zahlungen an die Führungsriege. (s.bitte Link unten) Potenzielle Spender werden dadurch abgeschreckt. Das Ergebnis solcher Täuschungen sieht man dann sehr deutlich u. schmerzlich bspw. bei dem jüngsten Organspenden-Skandal u. dem rapiden Rückgang der wichtigen Organspender! Hier muss ein Riegel vorgschoben werden um echte Non-Profit-Orgas zu schützen! (Virales Spendensammeln lohnt sich: http://www.heise.de/tp/artikel/42/42643/1.html)

  10. Autor Erhard Jakob
    am 24. September 2014
    10.

    *Der Eis-Wasser-Eimer*
    .
    Eine schlechte Presse ist immer
    noch besser als gar keine!

  11. Autor Erhard Jakob
    am 24. September 2014
    11.

    Genauso, wie der Gerhard,
    sehe ich das auch!

  12. Autor Martina Buhl
    am 24. September 2014
    12.

    Mit Kommentaren wie: "dass sehe ich genau so wie der und der" kommen wir hier nur zu hohen Kommentarzahlen, die aber völlig irrelevant sowie zeit-, u. platzraubend sind. DANKE!

    Am Fall von Supermann-Darsteller Christopher Reeves hat man sehen können dass Geld nicht das Problem ist um Fortschritt zu gewährleisten - die Pharma hat die größten Gewinnzuwäche weltweit in Milliardenhöhe. Sobald es eine Möglichkeit gäbe gewisse Krankheiten zu heilen wären sie sofort dabei um wiederum Gewinn zu machen, nicht zuletzt für ihre Aktionäre.

    Darum brauchen wir unabhängige Forschung die mit modernster Technik betrieben wird u. nicht mit veralteten Methoden wie eben den Tierversuchen aus der Steinzeit ala Frankenstein.

    Darum KEINE Werbung die nur darauf abzielt die "Gutherzigkeit" von Menschen zu spenden auszunutzen. Und ich wünsche mir Prominente die sich erst informieren bevor sie für Organisationen freimütig werben.

  13. Autor Erhard Jakob
    am 24. September 2014
    13.

    Auf jeden Fall sehe ich das ganz anders,
    wie Martina Buhl. Ihre Meinung ist ihre
    Meinung aber auch nicht mehr.
    .
    Was "Supermänner" machen hat absolut
    nichts mit der Wirklichkeit zu tun!.
    .
    Richtig ist allerdings:
    *Ohne Moos
    nichts los!*

  14. Autor Helmut Krüger
    Kommentar zu Kommentar 12 am 24. September 2014
    14.

    Wozu die Werbung mit so bezeichneten Prominenten für etwas, wenn das doch nur zu einem Mitläufertum - ja, den Begriff benutze ich vor dem Hintergrund früheren Verhaltens ganz bewusst - und zu einer bloßen Übernahme von Verhalten führt, OHNE sich in aller Regel mit dem Gesamtzusammenhang auseinanderzusetzen?

    Wer Erkemntnisgewinn anstrebt, nicht aber vordergründig den finanziellen Gewinn einschläiger Wirtschaftsunternehmen, ist somit mit solchen Strategien sehr schlecht beraten.

  15. Autor Erhard Jakob
    am 26. September 2014
    15.

    Helmut,
    .
    in unserer Gesellschaft geht es weder
    im Vorder- noch im Hintergrund um
    eine gute (politische) Beratung.
    .
    Es geht ums
    Geld!
    .
    Es geht darum, dass die Schere zwischen Reich
    und Arm erhalten bleibt und weiter
    auseinander spreitzt.
    .
    Die Reichen haben alle Mittel (z.B. die Meinungs-
    macher der Medien, *Promis* usw.)
    um das zu erreichen.
    .
    Mitläufertum (im Strom mitschwimmen bzw.
    sich wie ein Blatt in den Windhängen)
    gab es schon immer und wird es
    leider auch immer geben.
    .
    Blätter, welche fest am Baum hängen,
    werden notfalls mit Gewalt
    abgerissen.
    Und Fische, welche gegen den Strom
    schwimmen, werden notfalls in ein
    *Umerziehungslager* gebracht.
    .
    Dort wird ihnen beigebracht, in welche
    Richtung sie zu schwimmen haben.
    .
    Es gilt:
    *In einer Diktatur gehört der
    Demokrat ins Gefängns.*
    .
    Das war in der *Diktatur des Proletatiats*
    so und das ist in der *Diktatur der
    Bourgeosie* so.
    .
    Und hierbei gilt:
    *Nicht die Bösen sind das Problem.
    Sondern die Guten, welche die
    Bösen gewähren lassen.

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