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seit 2006 beantwortete das Bundespresseamt Ihre Fragen auf dieser Plattform im Auftrag der deutschen Bundeskanzlerin. Im Zuge einer Neustrukturierung entwickelt das Bundespresseamt sein originäres Angebot weiter im Sinne eines Bürgerservices mit Dialogmöglichkeiten. Auf dieser Plattform wurden am Montag, den 30. April 2018, die letzten drei Fragen beantwortet. Neue Beiträge und Kommentare werden nicht mehr veröffentlicht.

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Ihr Moderationsteam

Abstimmungszeit beendet
Autor Norbert Stamm am 04. Februar 2013
11911 Leser · 1 Kommentar

Die Kanzlerin direkt

Stachanov?

Sehr geehrte Frau Bundeskanzler,

unter anderem in Ihrer Rede vor dem Welt-Wirtschafts-Forum in Davos forderten Sie einen „Pakt für Wettbewerbsfähigkeit“, wobei man die „Besten als Vorbild“ nehmen solle. Alle sollten so niedrigen Lohnstückkosten anstreben wie Deutschland.
( http://www.bundeskanzlerin.de/Content/DE/Reiseberichte/20... )
Durch die Strukturveränderungen der letzten Jahre hat Deutschland erreicht, dass es bei stagnierender Binnennachfrage hohe Exportüberschüsse erzielte. Dadurch sind wir in starkem Maß vom Export abhängig und unsre Partnerländer durch die entsprechenden hohen Importüberschüsse so tief verschuldet, dass die Kredite, die diese Überschüsse ermöglichten, „faul“ sind.
Ist es Ihnen, sehr geehrte Frau Bundeskanzler, denn gar nicht peinlich, so zum kapitalistischen Wettbewerb aufzurufen, wie einst Stachanov (http://de.wikipedia.org/wiki/Stachanow-Bewegung ) und andre Aktivisten (http://de.wikipedia.org/wiki/Aktivistenbewegung ) zum „sozialistischen“? Und ist Ihnen noch gar nicht der Gedanke gekommen, dass dies genau so falsch (in jedem Wortsinn) ist und ebenso „in die Hose“ gehen könnte?
Ihre Antwort erwartet mit großem Interesse und

freundlichen Grüßen
Norbert Stamm.

Kommentare (1)Schließen

  1. Autor Helmut Krüger
    am 05. Februar 2013
    1.

    Da scheint mir auch in der Tat eine tragische Verwechslung vorzuliegen. Wettbewerb nicht als spontanes, dann wieder abflauendes Ereignis, nachdem zwei um die Wette liefen oder sich herumgebalgt haben, Wettbewerb dagegen als zeit- und situationsübergreifende Tätigkeit, die letztlich den Atem raubt.

    Das will ich ganz klar als Übermaß des Wettbewerbs bezeichnen. Sowohl vom Ausmaß her als auch vom Anspruch, das Maß aller Maße anzugeben.

    Das Gegenteil dieser zeit- und situationsübergreifenden Wettbewerbsvorstellung wäre die Besinnung auf die eigenen Kräfte und der Mut, den Maßstab für sich selber zu setzen, so, wie jeder den Maßstab für sich selber setzen kann und dann wird gemeinsam etwas sehr Fruchtbares draus.

    Das bisher Praktizierte, bei dem alle letztlich nur verlieren, weil selbst das Aufbieten der allerletzen Kräften nicht mehr ausreicht, um das zu bestehen, will ich als Maß der Enge bezeichnen, die Alternative dazu, mit den eigenen Kräften nicht zurückzuhalten aber sie auch nicht rauben zu lassen, bezeiche ich als Maß der Weite.

    Schenkt Euch den Wettbewerb. Dann kann er - weil vereinzelt praktiziert - Genuss sein.

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