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Abstimmungszeit beendet
Autor Alexis Kyaw am 10. Oktober 2016
6196 Leser · 3 Kommentare

Die Kanzlerin direkt

Steuern/Finanzamt erträglicher macher durch alternative Pauschalsätze

Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin,

ich würde Ihnen gern einen Vorschlag machen

Vorweg zusammenfassend: Ich schlage vor statt Steuern zu senken parallel zur normalen Steuererklärung ein vereinfachtes Verfahren anzubieten welches den meisten Bürger den unbeliebten Ärger mit dem Finanzamt spart und die Behören wesentlich entlasten würde.

Diese Vorgehen gibt es in anderen Ländern und es ließe sich sowohl für Privatpersonen als auch kleine Unternehmen anwenden.

Bsp: bei 42% Grenzsteuersatz anbieten pauschal 35% zahlen, aber keine Möglichkeiten irgendwas abzusetzen. Ich denke das FA hat die Zahlen um die richtigen durchschnittlichen Realsteuersätze zu berechnen.

Warum: die Behandlung der Bürger durch das Finanzamt paßt nicht dazu, dass die Steuerzahler ja diejenigen sind, die dafür sorgen, dass das Land finanziell rund läuft.

Erst quält man sich durch Toturen mit dem Sammeln von Belegen, Aufstellungen machen (oder machen lassen, für viel Geld), läßt das tägliche Leben durch Gedanken wie "Kann ich das absetzen?" oder "Wenn stattdessen dies oder jenes kaufen würde, so könnte ich es als XY absetzen" zu einer Art Dauerbeschäftigung mit dem Steuersystem verkümmern (vielleicht etwas übertrieben, aber ich denke die meisten Leser werden verstehen was ich meine).

Sobald man dann mit dem FA in Kontakt kommt wird man dort mit eiserner Härte behandelt - je mehr man Steuern zahlt, umso schlimmer.

Hinzu kommt die geradezu entwürdigende Art mit der man die Details seines Lebens ausbreiten muss, um (vielleicht, je nach Sachbearbeiter) steuerliche Gerechtigkeit zu bekommen.

Die normale Steuererklärung bleibt komplexen Fällen vorbehalten die sonst ungerecht behandelt würden.

Mit freundlichen Grüßen

Alexis Kyaw

Kommentare (3)Schließen

  1. Autor Klaus Fink
    am 10. Oktober 2016
    1.

    Natürlich haben Sie recht, dass das deutsche Steuerrecht zu kompliziert ist und deshalb reformiert gehört. Hierzu gab es schön öfters entsprechende Vorstöße namhafter Politiker (ein Beispiel von vielen wäre Friedrich Merz). Bei der Lohn-/ Einkommensteuer gilt der nachvollziehbare Grundsatz einer Besteuerung nach der persönlichen Leistungsfähigkeit. Diese wird auch bestimmt durch persönliche Härten - wie außergewöhnliche Belastungen - und besonderen Aufwendungen, die aus sozialen, politischen und sonstigen Gründen mit Recht befreit sind. Nachweise können dann oftmals nur belegmäßig geführt werden. Um eine Steuervereinfachung zu erreichen, könnte man daran denken, die steuerlich absetzbaren Pauschbeträge - z.B. für Werbungskosten und Sonderausgaben - kräftig anzuheben. Dann würde in ganz vielen Steuerfällen die Belegnachweispflicht entfallen. Das wäre vielleicht gerechter als eine Besteuerung mit Pauschalsteuersätzen ohne irgendwelche Absetzmöglichkeiten. Wie auch immer, eine radikale Steuervereinfachung wäre dringend notwendig und wünschenswert, damit die meisten Steuerpflichtigen ihre Steuererklärungen selbst erstellen können, ohne die Hilfen von teuren Steuerberatern zu benötigen.

  2. Autor Klaus Fink
    am 11. Oktober 2016
    2.

    # 1. Ergänzung: wenn die Steuervereinfachung für den Staat aufwandsneutral verlaufen soll, dann ist natürlich die von Ihnen vorgeschlagene Alternative wegweisend. Ich denke aber, dass man dem geplagten Steuerzahler einmal auch ein Steuergeschenk in Milliardenhöhe machen kann. Es käme in erster Linie dem kleinen Mann zugute, der erst ab ca. Mitte Juli diesen Jahres für den eigenen Geldbeutel arbeiten kann. Vorher arbeitet er für Steuern und Sozialabgaben. Ein Wahnsinn ! Auch habe ich Aussagen von Politikern aus jüngster Zeit im Ohr, dass selbst Mehrausgaben bis 2020 in der Größenordnung von 100 Mrd. Euro gar kein Problem seien, man sei ja schließlich ein reiches Land. Wenn das so ist, dann müsste für die eigene - ärmere - Bevölkerung ebenfalls etwas möglich werden.

  3. Autor Alexis Kyaw
    am 11. Oktober 2016
    3.

    Mir ist klar, dass es schon viele Vorschläge gab. Dieser hier unterscheidet sich in ein paar Punkten:

    1. Niemand wird durch diesen Vorschlag ungerecht behandelt, da das allte System unverändert beihalten wird und jeder selbst wählen kann.

    2. Der Vorschlag ist kostenneutral bzw. senkt die Verwaltungskosten womöglich erheblich.

    3. Durch die Entlasung der Steuerbehörden könnte es zu mehr Steuergerechtigkeit für die schwierigen/kompliziertem Fälle geben.

    4. Deswegen kann man diese Reform als "stille Reform" einfach nebenher einführen und sogar einfach mal schauen wie die Bürger es annehmen.

    Um Mißverständnissen vorzubeugen: ich denke es würde dennoch Steuerprogression, unterschiedliche Tabellen für verheiratet/unverheiratet und (wahrscheinlich dieselben) Grundfreibeträge geben. Ich hätte zum Thema Steuergerechtigkeit an sich noch viele Idee. Bei diesem Vorschlag geht's mir aber nur um den Ärger.

    Ich finde man sollte die Wahl haben, ob man die Steuern kurz und schmerzlos erledigen möchte oder ständig Belege sammeln und sich damit auseinander setzen.

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