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Abstimmungszeit beendet
Autor Erhard Jakob am 22. Oktober 2013
10703 Leser · 12 Kommentare

Die Kanzlerin direkt

Totschweigen

Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin,

die *Vierte Gewalt* hat ein scharfes Schwert mit dem Namen
*Totschweigen*. Hinzu kommen noch die Waffen mit
den Namen *Halbwahrheiten* und *Lügen*.
.
Mit diesen verheerenden Waffen können unehrliche
und unaufrichtige Journalisten jeden ehrlichen und
aufrichtigen Menschen, zugrunde richten.
.
Als prominente Opfer der letzten Zeit, sind vor allem
Christian Wulff und Annette Schawan, zu nennen.
.
Ich möchte Sie fragen, was die Politik und ganz besonders
Sie als Bundeskanzlerin tun können, um solchen
Machenschaften Einhalt zu gebieten?

Mit freundlichen Grüßen
Erhard Jakob

Kommentare (12)Schließen

  1. Autor Erhard Jakob
    am 24. Oktober 2013
    1.

    Stephen Spender:
    *Totschweigen ist Mord ohne Blutvergießen.*
    .
    Was das >Totschweigen< der "Vierten Gewalt" in Hinblick
    auf kriminelle Machenschaften von höher gestellten
    Persönlichkeiten unsere Demokratie ist.
    .
    Ist die >Strafvereitelung< der Staatsanwalt in Hinblick
    auf Straftaten, die höher gestellte Personen der
    ersten, zweiten, dritten und "vierten" Gewalt
    begangen haben.

  2. Autor Erhard Jakob
    am 25. Oktober 2013
    2.

    Was das Totschweigen für die Journalisten und
    das Strafvereiteln für die Staatsanwälte ist.
    Ist das Verhehlen für die Politiker.
    .
    Wenn ein NPD-Politiker sagt: *Wenn ein Justiz-
    mister das Parlament belogen hat, werden
    wir das doch nicht an die große Glocke
    hängen. Wir werden doch keine Kuh
    schlachten, die wir noch melken
    können*, ist das >Verhehlen<
    der skrupellosesten und
    niederträchtigsten Art.

  3. Autor Helmut Krüger
    am 26. Oktober 2013
    3.

    Geehrter Erhard Jakob,

    wo das Neue Deutschland ja nur Verlautbarungsorkan der Obrigkeit war, abgeschwächte die Gewerkschafts- und Parteiblätter in Westdeutschland Leib- und Magenblätter der jeweiligen Vorsitzenden, ist die Angelegenheit heute etwas offener geworden.

    Auch ich halte die Pressefreiheit sehr hoch und ich denke, da gibt es zweifellos Berührungspunkte mit dem Menschen Angela Merkel in ihrer Funktion als Bundeskanzlerin.

    Allerdings bereitet es mir Sorge, dass sich der Unterschied zwischen serioösen Blättern, denen es tatsächlich auf Recherche ankommt und die sich auch Zeit dafür nehmen, anstelle vorgefasste Behauptungen aufzustellen und jene unseriösen wie BILD, Kölner Express, Münchner Abendzeitung, der BZ u. a. doch mehr und mehr verwischt.

    BILD ist selbst in der Tagesschau ziitierfähig und darin liegt m. E. der eigentliche Skandal.

    Den Unterschied zwischen den bislang noch seriösen Blätter bzw. Medien und jenen unseriösen will ich ins Verhältnis setzen zwischen Rechtsstaat und Inquisition, was ich hier, so glaube ich, auf ähnliche Weise schon einmal tat:

    Rechtsstaat heißt, solange von der Unschuld eines Angegriffenen und Kritisierten auszugehen, bis die Sache hieb- und stichfest bewiesen ist. Für Zeitungen und Medien wäre dies sicherlich zu viel verlangt, doch die Qualität weist in diese Richtung.

    Inquisition heißt, dass der Angegriffene und Kritisierte alles zur Entlastung vorbringen muss und solange er dies nicht kann, er als Schuldiger am Marterpfahl, auf dem elektrischen Suhl, an der Hinrichtungswand oder auf der 1. Seite eines einschlägigen Blattes abgebildet ist. Insofern neigt sich das Pendel zur Inquisition.

  4. Autor Helmut Krüger
    am 26. Oktober 2013
    4.

    Vorbote dieser Entwicklung war schon vor gut 15 Jahre die große Jagdaktion des Spiegel auf Manfred Stolpe und das Setzen darauf, dass die Mehrzahl von Westdeutschen von den Umständen in Ostdeutschland so gut wie nichts wissen. Und damit auch nicht von der Gratwanderung eines von der Kirche beauftragten Menschen, die Verbindung mit dem Staat aufrechterhalten sollte, weil die beiden Strukturen nun einmal auseinander fielen.

    Die andere Möglichkeit wäre Kopf in den Sand stecken gewesen.

    Manfred Stolpe hat´s überstanden, Annette Schavan ist zurückgetreten, doch weitgehend unbeschädigt geblieben, Christian Wulff, der mit BILD "den Fahrstuhl hoch fuhr, fuhr ihn - begleitet mit BILD - auch wieder hinunter."

    Politisch sollte das erste Walten in einer Gemeinschaft sein, die 1. Gewalt im direkten Sinne ist aber BILD, BZ, AZ, Express, auch den Spiegel als Blatt der Mehr-Wissenden zähle ich dazu, soweit sie jedenfalls geHÖRIG Leser finden.

  5. Autor B. Bauer
    am 27. Oktober 2013
    5.

    > Als prominente Opfer der letzten Zeit, sind vor allem
    > Christian Wulff und Annette Schawan, zu nennen.

    Was ist los ?
    Sind das nicht eher Täter als Opfer ?

  6. Autor Helmut Krüger
    am 27. Oktober 2013
    6.

    Bei Christian Wullff anteilsmäßig eher - was allerdings Treibjagden nicht rechtfertigt, nur saubere Recherchen - bei Annette Schavan sehe ich das nicht.

  7. Autor Erhard Jakob
    am 29. Oktober 2013
    7.

    Gerade bei Wulff wurde unsauber recherchiert!!!
    Die Hoffnung bzw. die Annahme von BILD-Journalisten,
    dass sich Herr Wulff bei >Maschner< Geld
    geliehen hat, erfüllte sich nicht.
    .
    Er hat ganz legal einen Kredit -zu besseren Zinsbedingungen wie
    bei der Bank- bei einer befreundeten Familie aufgenommen.
    .
    Ich würde auch lieber einen Kredit bei einem(r) Freund(in)
    als bei *Geldhaien* bzw. "Heuschrecken" (lt. Münte)
    aufnehmen.
    .
    Vor Wut, dass sich die BILD-Paparazziz geirrt haben, haben diese
    Leute Krümel gesucht und natürlich auch gefunden.
    .
    Zum Schluss haben die sogar nicht einmal vor einem Spielzeug-
    Auto halt gemacht, welches ein Autoverkäufer beim Verkauf/Kauf
    eines richtigen Autos mit dazu gegeben hat.
    .
    Helmut,
    was hier faire bzw. anteilsmäßige Recherche ist,
    entzieht sich meiner Vorstellungskraft.

  8. Autor Helmut Krüger
    am 30. Oktober 2013
    8.

    Geehrter Erhard Jakob,

    BILD, BZ, Münchner Abendzeitung, Kölner Express und mitunter auch der SPIEGEL und faire Berichterstattung schließt sich gegenseitig aus. Vor dem Motiv, einen faien Umgang zu üben, steht schon das geifernde Voranschreiten der Inquisition.

    Wie ich in meinem Beitrag Nr.3 schrieb: Zumindest zurzeit bricht sich gerade die Inquisition gegenüber rechtsstaatlichem Gedankengut Bahn.

  9. Autor Helmut Krüger
    am 30. Oktober 2013
    9.

    Nachsatz, geehrter Erhard Jakob,

    der Anteil bezieht sich selbstverständlich auf Wulffs Täterschaft, der Anteil der zweifellos da ist - bspw., was die Inanspruchnahme der Günstlingswirtschaft angeht -, während bei Annette Schawan allenfalls, falls es sich überhaupt erweist, es ein etwas nachlässiger Umgang mit Zitierrichtlinien gewesen sein KÖNNTE:

    Im Vergleich dazu, dass heutzutage jeder Studikus über 100 Quellennachweise erbringen muss, wovon er real nicht mehr als 10 tatsächlich in der erforderlichen Akribie gelesen hat und dass ganze Datensätze und Quellenverzeichnisse per Mausklick hinüberzuziehen sind, ist das eine Bagatelle.

  10. Autor Erhard Jakob
    am 31. Oktober 2013
    10.

    Lieber Helmut,
    .
    Ihrer Meinung im Kommentar 8.
    schließe ich mich voll
    und ganz an.
    .
    Bei 9. nicht.
    Ich glaube der Presse nicht, dass
    Christian W. gegen Recht und
    Gesetz verstoßen hat.
    .
    Wo beginnt die Bestechung - bei der
    Übergabe eines guten Kulis?
    .
    Wo endet die Günstlingswirtschaft?
    Wenn ein Minister einem Ver-
    wandten Arbeit verschafft!?!
    .
    Zur *Doktor-Diskussion*.

    Nicht die Angegriffenen sollten Rede
    und Antwort stehen! Sondern die
    Angreifer, welche zu dämlich
    sich einen >Doktor<
    zu machen!
    .
    Die >Doktor-Arbeit< muss verteidigt werden
    und wenn Mängel sind, dann kann der
    Titel nicht vergeben werden.
    .
    Wenn sich später doch Mängel heraus
    stellen, dann sind doch die Prüfer
    zu Verantwortung zu ziehen und
    niemand anders!

  11. Autor Helmut Krüger
    am 03. November 2013
    11.

    Lieber, geehrter Erhard Jakob,

    das Grundproblem sehe ich eher darin, dass kein Mensch der Welt das alles überprüfen kann. Das ging seinerzeit, bspw. zuzeiten der Doktorarbeit von Annette Schavan, gewiss weniger als heute.

    Von daher gründet die Abnahme der Doktorarbeit selbstverständlich nur auf Anwendung des wissenschaftlichen Instrumentariums und der erkennbaren eigenständigen Leistung, ansonsten auf Vertrauen, dass alles auf Eigenarbeit, nicht aber auf bloße Übernahme gründet.

    Da fängt allerdings das Problem schon an:
    Gilt die eigens gezogene Quintessenz "und das ist gut so", als allgemeine Redewendung oder wird hier aufgrund der Zuschreibung zu Klaus Wowereit eine entsprechende Zitierregel verlangt, ansonsten - bei Nichtangabe Klaus Wowereis - der Vorwurf des Plagiats ansteht.

    Darf die Fichte noch genannt werden, ohne auf die mögliche Urheberschaft Jürgen Trittins "hinter die Fichte führen" einzugehen, weil der Computer, der ja den Vergleich anstellt, zumindest beim Wort "Fichte" eine bemerkenswerte Übereinstimmung feststellt?

    Ab wann gilt was als plagiierende Übernahme, weil angeblich oder tatsächlich ein anderer eine eigenständige Leistung vollbracht hat, wann ist etwas zum allgemeinen Sprachgebrauch geworden, dessen sich der Doktorrand nur bedient?

    Der Computer der Plagiate-Jäger weiß das alles nicht, für den gilt nur die Korrelation, also der Gleichlauf der Worte und Begriffe des einen und des anderen. Davor besteht bei mir Grausen und ich nehme an, bei Ihnen ist das genauso.

    Christian Wulff hat zweifellos aus dem Amt einen persönlichen Vorteil geschöpft, wo er im Prinzip Diener des Landes sein soll. Er steht damit freilich nicht allein, das allerdings macht die Sache nicht besser.

  12. Autor Helmut Krüger
    am 03. November 2013
    12.

    "Wo endet die Günstlingswirtschaft?
    Wenn ein Minister einem Ver-
    wandten Arbeit verschafft!?!"

    Geehrter Erhard Jakob,

    ich will hier mal von einem Feld sprechen, dass von Extremen begrenzt wird.

    Auf der einen Seite befindet sich bspw. Stalin, über den gesagt wird, dass dessen Sohn von den Nazi-Deutschen abgeschossen worden und gefangen genommen worden ist. Nachdem klar war, um wen es sich handelte, wurde seitens der Nazi-Deutschen ein Austausch vorgeschlagen zur Freilassung einer hochrangigen deutschen Offiziers. -Die Antwort von Stalin war der Überlieferung nach folgende:

    Er werde doch wohl nicht einen gewöhnlichen sowjetischen Fliegerpiloten gegen einen hochrangigen deutschen Offizier austauschen.

    Das ist das TECHNISCHE DENKEN völlig frei von familiären Zusammenhängen, ja, fast schon die Verachtung dieser, größtes und antreibendes Schwungrad im technischen Getriebe, was man selbst doch sei. Die Fahne steht und wenn der Mann auch fällt. Die Leidzeile des norwegischen Arbeiterliedes ist nicht weit weg vom Horst-Wessel-Lied der SA, "Die Fahne hoch, die Reihen fest geschlossen".

    Das andere Extrem sind jene Clans, die Neffen und NIchten, Onkel und Tanten, Cousins und Cousinen in Staatsposten hineinschleusen und den Staatsapparat als PERSÖNLICHES Beutegut betrachten.

    Christian Wulffs Agieren und sein Umgang zu Ministerpräsidentenzeiten war - analog des in Bayern Üblichen - für mich dichter am zweiten Pol als am ersten dran.

    Richard von Weizsäcker, Henning Scherf, Rita Süßmuth und Lothar Bisky sehe (und sah) ich frei dieser Extreme.
    .

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