Sehr geehrter Herr Guhde,
vielen Dank für Ihre Anfrage, die wir im Auftrag der Bundeskanzlerin beantworten.
Der Tierschutz hat für die Bundesregierung eine hohe Bedeutung, auch in der landwirtschaftlichen Tierhaltung. Der Bund und die Länder fördern bereits umwelt- und tiergerechte Haltungsverfahren von Milchkühen. Der Rahmenplan der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes“ (GAK) für den Zeitraum 2009 – 2012 sieht eine Förderung der Weidehaltung von Milchkühen vor. Bei einer Milchleistung von 6.000 kg entspricht diese Förderung etwa 2 Cent je kg Milch. Auch bei Investitionen geben wir Zuschüsse, wenn die Ställe besonders tiergerecht gebaut werden.
Die Erfahrungen zeigen, dass nur wenige Verbraucher bereit sind, gezielt für besonders gute Haltungsbedingungen mehr Geld für Milch und Milchprodukte zu zahlen. Unser Ziel muss es daher sein, den Tierschutz insgesamt zu verbessern.
Gerade bei den aktuell sehr niedrigen Milchpreisen müssen die Betriebe auf eine gute Kostendeckung achten. Dies lässt sich grundsätzlich mit hohen Milchleistungen und einer intensiven Nutzung der Flächen besser erreichen. Wichtig dabei ist, dass eine angemessene Fütterung stattfindet und die Herden artgerecht gehalten werden. Auf diese Weise können Kühe eine hohe Lebensdauer erreichen.
Eine längere Zwischenkalbezeit, wie Sie sie fordern, ist für Kühe eher schädlich: Durch die längere Laktationsdauer steigt die Verfettung der Tiere gegen Laktationsende, was nach der darauf folgenden Kalbung zu einem höheren Risiko von Stoffwechselstörungen mit negativen Folgen für die Tiergesundheit führt.
Dem Landwirt stehen in Fragen zur Fütterung und Herdenmanagement bundesweit beratende Organisationen der einzelnen Länder zur Seite. Auch in der Zucht finden seit einigen Jahren Merkmale zur Lebensdauer, Tiergesundheit und Fruchtbarkeit immer stärkere Beachtung.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
Presse- und Informationsamt der Bundesregierung
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