Liebe Besucherinnen und Besucher,

seit 2006 beantwortete das Bundespresseamt Ihre Fragen auf dieser Plattform im Auftrag der deutschen Bundeskanzlerin. Im Zuge einer Neustrukturierung entwickelt das Bundespresseamt sein originäres Angebot weiter im Sinne eines Bürgerservices mit Dialogmöglichkeiten. Auf dieser Plattform wurden am Montag, den 30. April 2018, die letzten drei Fragen beantwortet. Neue Beiträge und Kommentare werden nicht mehr veröffentlicht.

Wir danken Ihnen für Ihre rege Teilnahme auf www.direktzurkanzlerin.de.

Ihr Moderationsteam

Beantwortet
Autor Martin Fetzer am 07. Juli 2014
12511 Leser · 11 Kommentare

Die Kanzlerin direkt

Ukraine

Was meinen sie dazu?

Nun, die bisherige Politik vor allem Ihre, war und ist face saving für Putin. Das Resultat davon sind viele Tote in der Ostukraine. Innerhalb von zwei Tagen sind diese Woche über zweitausend Menschen umgekommen. Auch die Toten auf dem Maidan gehen zu Putins Lasten, denn er hat durch Janukowitsch seinen Einfluß auf die Ukraine ausbauen wollen.

Auch hat Putin das zögerliche Handeln der EU dazu benutzt, seine Macht in Rußland mittels hanebüchener Propaganda weiter auszubauen, indem er einen noch stärkeren Nationalismus gefördert hat. Auch hat Putin einem Großteil seiner Bevölkerung Haß gegen die EU und alles Westliche eingepflanzt, weshalb in Rußland der überwiegende Anteil der Menschen nun tatsächlich glaubt, wir in der EU wären dekadent, moralisch völlig verkommen und wir würden den Untergang der „christlichen“ Kultur vorantreiben. Innerhalb der EU hat er seine Mitstreiter gewonnen, leider sehr erfolgreich, wie das Wahlergebnis der letzten Europawahl am 25. Mai deutlich vor Augen geführt hat.

Desweiteren hat Putin Rußland nunmehr in eine Diktatur verwandelt, wie anhand all der absurden Gesetze, die im Fließbandverfahren in der Duma erlassen wurden und weiterhin werden, unmißverständlich zeigen. Die gestrige (am 5. Juli) Gesetzgebungsakkordarbeit (60 Gesetze innerhalb von 4 Stunden) mit haarsträubenden und teils absolut undemokratischen Gesetzeserlassen ist ein weiterer Beleg für die Sowjetunion reloaded.

Die Lösung sehen wohl immer mehr informierte Bürger darin, daß Putin mittels harten Sanktionen, die sein direktes Umfeld treffen und auch ihn selber, bloßgestellt werden sollte.

Meines Erachtens wird zuviel Rücksicht auf die wirtschaftlichen Interessen Deutschlands genommen.

Antwort
im Auftrag der Bundeskanzlerin am 08. August 2014
Angela Merkel

Sehr geehrter Herr Fetzer,

vielen Dank für Ihre Frage, die wir im Namen der Bundeskanzlerin beantworten.

Die Europäische Union hat in der vergangenen Woche Sanktionen der sogenannten “Stufe 3“ gegen Russland verabschiedet. Sie sind zum 1. August in Kraft getreten. Das ist der Einstieg in eine neue Phase. Die EU hat damit ein deutliches Zeichen ihrer Geschlossenheit und Glaubwürdigkeit gesetzt.

http://www.bundesregierung.de/Content/DE/Artikel/2014/07/...

Für die Bundesregierung war immer klar: Sanktionen sind kein Selbstzweck. Es muss auch weiterhin nach Möglichkeiten zur politischen Entschärfung des Konflikts gesucht werden. Die Bundesregierung tut dies in enger Abstimmung mit ihren europäischen Partnern. „Trotz aller Schwierigkeiten halten wir die Kanäle nach Russland offen“, betont Bundesaußenminister Steinmeier.

http://www.bundesregierung.de/Content/DE/Interview/2014/0...

Die Sanktionen der EU können revidiert werden, wenn wir auf dem Weg zu einer friedlichen Lösung vorankommen. Es sind aber auch zusätzliche Schritte möglich. Es liegt jetzt an der russischen Führung zu entscheiden, ob sie in der Ukraine den Weg der Deeskalation und der Zusammenarbeit einschlagen will.

Mit freundlichen Grüßen

Ihr Presse- und Informationsamt der Bundesregierung

Kommentare (11)Schließen

  1. Autor Rolf Ditschkowski
    am 09. Juli 2014
    1.

    Sehr geehrter Herr Fetzer,

    ihr Artikel ist etwas daneben gegangen. Sie sollten sich nach allen Seiten informieren!! Und nicht das nachplappern was man in den westlichen Medien vorgaukelt. Das ist das Schema aus den kalten Kriegszeiten!! Die Öffentlichkeit weiß genau, was dort in der Ukraine abgeht. Wenn man gezielt Kindergärten, Schulen, Zivilisten und ganze Siedlungen bombardiert und das mit Napalm und Sreubomben, das die Menschen zerstümmelt auf der Strasse liegen, dann weiß man was da abgeht. Die Regierung in Kiev wird mit dem rechten Sektor (Nachfolgeorganisation der Faschisten die zusammen mit Hitlerdeutschland Verbrechen in der Ukraine begannen haben) mitregiert und Poroschenko ist Agent von Amerika!!!
    Übrigens die Toten auf dem Maidan sind von hinten aus dem Hotel Ukraina vom rechten Sektor erschossen worden!!!

  2. Autor Erhard Jakob
    am 09. Juli 2014
    2.

    ... 2 Tausend Tote ...
    .
    Winstin Cherchill:
    *Ich glaube nur an Statistiken,
    die ich selbst gefälscht habe.*
    .
    Im Übrigen,
    Tote gibt es bei einem Krieg
    immer auf beiden Seiten!

  3. Autor Werner Scherfer
    am 10. Juli 2014
    3.

    Herr Martin Fetzer wo leben sie ?
    Ein großteil unserer Gesellschaft ist dekadent !
    Die Dekadenz bei einem Volk fängt oben an bei den Eliten,
    die Medien berichten täglich darüber .
    Zu Putin ,es ist nicht alles unrecht was er macht .

  4. Autor Erhard Jakob
    am 14. Juli 2014
    4.

    Im *Ukraine-Krieg* schließe ich mich der
    Meinung von Rolf und Werner an.
    .
    Nicht alles was uns in BILD bzw. der
    *deutschen Einheitspresse* weiß
    gemacht wird, ist auch weiß.
    .
    In deren Redaktionsstuben
    hängt folgender Spruch:
    .
    *Bei der Berichterstattung kommt
    es nicht auf die Wahrheit an,
    sondern auf Einzelheiten!*

  5. Autor Martin Knipfer
    am 19. Juli 2014
    5.

    Der Text der Frage trifft es meiner Meinung nach genau. Putins Politik ist autoritär und verbrecherisch. So eine Politik darf Deutschland nicht unterstützen!

    P.S.: Ich bin nicht gegen Russland an sich. Aber ich bin gegen Diktatur, sinnloses Blutvergiesen und die Unterstützung eines Krieges aus rein wirtschaftlichen und geopolitischen Gründen. Und das erfüllt Putins Regierung auf alle Fälle.

  6. Autor Helmut Krüger
    am 19. Juli 2014
    6.

    Erst einmal, geehrter Herr Fetzer, weiß ich bem besten Willen nicht, was der bisher unbekannte Begriff "Face Saving" besser erklären soll als der bekannte Begriff "Gesichtswahrung" , es sei denn, der Einführende dieses Begriffs will sich als weltgewandt erscheinen lassen.

    Weil ich Begriffe anderer Sprachen insoweit schätze, wie sie tatsächlich neue Dinge erklären, die die Hiesigen bis dato nicht kannten - das französische Wort Toilette ist ein Musterbeispiel, das arabische Wort Sofa oder Yoghurt sind weitere, ebenso das US-amerikanische Teamwork, sofern es denn tatsächlich eines ist - ...

    ... werde ich in den anderen Fällen mit keinem höheren Erklärungswert also den Begriff meiner Muttersprache benutzen: Vermeintliche oder tatsächliche Gesichtswahrung statt Face Saving, Treffen statt Date, Fahrkarte statt Ticket. Das bleibt dann nicht nur im Kopf, sondern berührt, weil von Kindes- und Jugendbeinen an gesprochen, auch das Gefühl.

    Ich glaube schon, dass Wladimir Putin viel an Gesichtswahrung liegt, mehr wahrscheinlich als vordergründig Angela Merkel, die weiß, dass die Zeiten darüberhinweggehen. Eine noch kurzlebigere und dafür umfassendere Gesichtswahrung kennen m. E. die USA.

    Weshalb das allerdings reichen soll, in Putin allein den Feind und in den anderen umgekehrt einen Freund zu erkennen, kann ich wiederum für mich nicht erkennen.

    Nur das alte Feindbild-Denken nehme ich wahr. Der uralte Iwan ist´s, nur in verbal besserer Verpackung.

  7. Autor Erhard Jakob
    am 28. Juli 2014
    7.

    Ich sehe das genauso, wie Helmut Krüger.
    Nicht nur, was die Meinung zur Sache
    angeht. Sondern, auch der Umgang
    mit unserer Muttersprache.

  8. Autor Erhard Jakob
    am 28. Juli 2014
    8.

    Witz
    .
    Warum heißt es eigentlich Mutter-
    sprache und nicht Vatersprache?
    .
    - Weil der Vater sowieso
    nichts zu sagen hat!

  9. Autor Christian Adrion
    Kommentar zu Kommentar 2 am 01. August 2014
    9.

    Wenn Soldaten auf Zivilisten schießen dürfte die Zahl der Opfer außerordentlich unterschiedlich sein. Und übrigens ist Ihr Kommentar sehr kaltschnäuzig!

  10. Autor Christian Adrion
    Kommentar zu Kommentar 1 am 01. August 2014
    10.

    So ist es! Und so sehen es auch immer mehr Deutsche!

  11. Autor Erhard Jakob
    am 03. August 2014
    11.

    Ein Mann - ein Wort!
    Eine Frau - ein
    Wörterbuch.

  12. Um einen Kommentar schreiben zu können, müssen Sie angemeldet sein.