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seit 2006 beantwortete das Bundespresseamt Ihre Fragen auf dieser Plattform im Auftrag der deutschen Bundeskanzlerin. Im Zuge einer Neustrukturierung entwickelt das Bundespresseamt sein originäres Angebot weiter im Sinne eines Bürgerservices mit Dialogmöglichkeiten. Auf dieser Plattform wurden am Montag, den 30. April 2018, die letzten drei Fragen beantwortet. Neue Beiträge und Kommentare werden nicht mehr veröffentlicht.

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Ihr Moderationsteam

Abstimmungszeit beendet
Autor Hans Czinszky am 29. Juli 2016
6912 Leser · 2 Kommentare

Die Kanzlerin direkt

Unbegleitete minderjährige Flüchtlinge

Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin,

seit dem 01.03.2016 lebt bei uns in der Familie ein UMA. Hamed Azimi ist am 18.03.1999 in Afghanistan geboren. Seit November 2015 lebt er in Deutschland und seit Juli ist sein Asylantrag eröffnet. H.Azimi ist Analphabet. In der VHS Göppingen besuchte er von Jan. 2016 - Juli 2016 einen Deutsch Grundkurs. Zusätzlich täglich wird 1-2 Stunden Mathematik und Deutsch auf privater Basis gepaukt. Soweit so gut!
H.Azimi lebt seit 8 Monaten in einer ihm völlig fremden Kultur. Er weis, wie auch die meisten seiner Freunde buchstäblich nichts von dieser deutschen oder europäischen Welt. Weder über Religionsfreiheit noch über Gleichberechtigung der Geschlechter, weder über einen funkt. Staat wie Steuersystem, Gewaltenteilung, Arbeitswelt noch Generationenvertrag. In der ganzen Zeit ist ihm kein Integrationsgespräch oder gar ein Integrationskurs angeboten worden. Wie soll das mit diesen jungen Menschen funktionieren? Mit immer mehr Polizei, Einsatz der Bundeswehr und repressiven Maßnahmen werden wir die Situation nicht beruhigen können.
"WIR SCHAFFEN DAS".........wenn sich an der Basis, so wie wir sie erleben, nichts ändert....NIcht,

Kommentare (2)Schließen

  1. Autor Jiri Honcak
    am 29. Juli 2016
    1.

    Guten Tag,
    ich kann Ihre Sorgen und Probleme verstehen. Die Politiker haben versucht uns einzureden, dass Deutschland jetzt das Fachkräftemangel lösen kann, die Realität ist aber ein wenig andres - s.Ihre Probleme mit Analphabetismus.

  2. Autor Norbert Stamm
    am 29. Juli 2016
    2.

    Respekt, Herr Czinszky, für Ihr Engagement!
    Ich teile Ihre Meinung, dass weder Polizei noch Repression integrationsfördernd sind. Eher Lehrer und Pädagogen (Sozialarbeiter), die den Jugendlichen aus fremden Kulturen den Weg in unsere Welt weisen. An erster Stelle steht dabei das Erlernen unserer Landesprache; sie ist Voraussetzung dafür, unsere Realität und Werte zu erklären. Ich hoffe deshalb sehr, dass bald - wenn die sprachlichen Voraussetzungen geschaffen sind - die Einführung in unsere Kultur erfolgen wird. Dabei möchte ich auch die Zuwendung Ihrer Familie zu Hamed als wichtige Integrationshilfe gewürdigt wissen. Es braucht außer Arbeit natürlich auch Zeit und der Staat muss dafür die nötigen Mittel bereitstellen. Ich hoffe, es wird alles gut!
    Mit freundlichen Grüßen
    Norbert Stamm.

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