Sehr geehrter Herr Diessner,
vielen Dank für Ihre E-Mail, die wir im Auftrag der Bundeskanzlerin beantworten.
Deutschland gehört dank seines leistungsfähigen Bildungssystems zu einer der stärksten Wirtschaftsnationen und stabilsten Demokratien der Welt. Die Bildungsbeteiligung und das allgemeine Bildungsniveau haben sich bei einer wachsenden Nachfrage nach höherwertigen Bildungsabschlüssen in den vergangenen Jahren kontinuierlich erhöht und sind im internationalen Vergleich hoch.
Die Verantwortung für die schulische Bildung, die Ausgestaltung des Schulsystems in Deutschland und damit auch die Entscheidung für das Abitur nach 12 Jahren (G 8) liegt entsprechend der verfassungsrechtlichen Vorgaben in der Zuständigkeit der Länder.
Es steht außer Zweifel, dass die Umsetzung der achtjährigen Gymnasialzeit in einigen Ländern zu erheblichen Schwierigkeiten geführt hat, die Sie exemplarisch in Ihrer Anfrage beschreiben.
Die Kultusministerkonferenz hat sich den Problemen gestellt und am 6. März 2008 einen Beschluss zu einer höheren Flexibilisierung beim verkürzten gymnasialen Bildungsgang gefasst. Es wurde vereinbart, dass die Länder ihre Erfahrungen untereinander austauschen, die Lehrpläne anpassen und dort, wo es erforderlich ist, den Schulen Hilfen zur Umsetzung geben – in den Bereichen Hausaufgaben, Klassenarbeiten, Gestaltung des Schultags, Verteilung der Stunden über die Jahrgänge sowie durch den Ausbau zu bzw. von Ganztagsschulen.
Weitere Informationen finden Sie unter:
http://www.kmk.org/presse-und-aktuelles/meldung/ergebniss....
Im Rahmen der verfassungsrechtlichen Möglichkeiten leistet der Bund seinen Beitrag zur Verbesserung des Bildungssystems:
So wird die Bundesregierung im Rahmen des Konjunkturpakets den Ländern Finanzhilfen in Höhe von 6,5 Milliarden Euro zur Verfügung stellen, die insbesondere der Schulinfrastruktur zugute kommen werden.
Darüber hinaus unterstützt die Bundesregierung mit dem Investitionsprogramm "Zukunft Bildung und Betreuung" (IZBB) die Länder beim bedarfsgerechten Auf- und Ausbau von Ganztagsschulen. Es ist mit 4 Milliarden Euro ausgestattet und läuft noch bis Ende 2009. Bislang konnten damit rund 7.000 Schulen in Deutschland gefördert werden.
Dieses massive finanzielle Engagement des Bundes zeigt, dass die Bundesregierung die konkrete Lebens- und Lernsituation von Schülerinnen und Schülern sehr ernst nimmt und dem Thema Bildung höchste Priorität beimisst.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
Presse- und Informationsamt der Bundesregierung
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