Sehr geehrter Frau Tempel,
vielen Dank für Ihre Frage, die wir im Auftrag der Bundeskanzlerin beantworten.
Sie sprechen in Ihrer Mail eine Situation an, die in der Tat immer wieder vorkommt. Es schmerzt tatsächlich jeden, für Geschehnisse in Haftung genommen zu werden, für die er nicht verantwortlich ist und die er aus tiefster Seele ablehnt.
Die Bundesregierung unternimmt daher seit jeher größte Anstrengungen, deutlich zu machen, dass Deutschland kein Land von Nazis ist. Die Anfänge waren schwer. Aber über die Jahre ist es tatsächlich gelungen, die Welt von der Friedlichkeit unserer Absichten zu überzeugen. Denken Sie etwa an die deutsch-französische Aussöhnung oder an die Geschichte der europäischen Einigung. Zu keiner geschichtlichen Phase konnte Deutschland von sich behaupten, nur von Freunden umgeben zu sein – heute ist das der Fall.
Als kleines Dokument des Imagewandels kann auch gelten, dass Deutschland in den vergangenen Jahren gleich von zwei wichtigen Marktforschungsinstituten (Anholt-GfK und BBC) jeweils auf Platz eins der beliebtesten Nationen der Welt landete. Dies sollte kein Anlass sein, uns auf unseren Lorbeeren auszuruhen, sondern Ansporn, in unseren Anstrengungen nicht nachzulassen.
Keine Frage: Es kommt immer wieder zu unangenehmen, ja ärgerlichen Erfahrungen der Art, die Sie beschrieben haben. Hier müssen wir anerkennen, dass der Zivilisationsbruch der Nazizeit in der Geschichte ohne Beispiel ist und dass Deutschland und die Deutschen noch lange damit in Verbindung gebracht werden. Wir können uns aber, und das ist die wichtigere Erkenntnis, auch darüber freuen, dass bereits heute die weitaus überwiegende Zahl der Menschen im Ausland weiß, dass die Deutschen von heute keine Nazis sind.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Presse- und Informationsamt der Bundesregierung
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