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Abstimmungszeit beendet
Autor Andreas J. am 13. April 2015
7911 Leser · 11 Kommentare

Die Kanzlerin direkt

Wann wollen sie dem Euroverfall und die Euro Finanzpolitik endlich stoppen

Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin, ich würde ihnen gern folgende Frage zum o.g. Thema stellen:
Wie aus den Medien zu entnehmen ist, ist heute 1 € nur noch 1,0586$ wert. Dies ist ein Wertverfall von über 30%/40% gengenüber den Bestzeiten. Ein weiterer Abwärtstrend wird von Finanzexperten prognostiziert. Dies ist ein Ergebnis der EZB Politik von Herrn Draghi und ihres Unvermögens Schaden vom deutschen Volk abzuwenden. Wie wollen sie dem Wähler erklären, das dies der richtige Weg ist und wir weiter einem steigenden Euro hinterherlaufen? Selbst der totgesagte Rubel erholt sich schon wieder und der Euro nicht. Dieses enorme Minus von über 30% hat es zu Zeiten der DM gegenüber dem $ nicht gegeben, da es einfacher ist, ein Land zu steuern und auf den richtigen Weg zu bringen als eine vielvölker Eurozone. Sie können nicht ernsthaft erwarten, das der Wähler ihnen noch Vertrauen in ihre Politik und genügend Durchsetzungskraft gegenüber ihren und nicht unseren Euroverbündeten glaubt. Der schwache € beflügelt nur die Industrien nicht aber den einfachen Bürger, für denn alles immer teurer wird.Statt ständig über neue Hilfen für Griechenland nachzudenken, sollten sie sich lieber um ihr eigenes Volk kümmern und zum Beispiel einen Austritt Deutschlands aus der Eurozone in Augenschein nehmen.
Statt die Summen die wir in der EU bezahlen müssen, rund 28% der Gesamtkosten,sollten sie diese Geld lieber in Deutschland und das deutsche Volk investieren.Die Eurozone ist nicht mehr zu retten und wird untergehen und das gleiche wird mit dem Euro geschehen.
Eine Antwort wäre hilfreich.
Hochachtugsvoll
Andreas Jänisch

Kommentare (11)Schließen

  1. Autor Helmut Krüger
    am 13. April 2015
    1.

    Ich würde da "den Ball flach halten".
    -
    Analog zur immer hysterischeren Gepflogenheit der Geldwirtschaft, die in Sekunden und Millisekunden Milliardensummen hin- und herschiebt und den so bezeichneten Unternehmenserfolg in Vierteljahresberichten bemisst, sind die langfristigen Linien denn schon andere.
    -
    Irgendwann kommt noch jemand Maßgeblicher drauf und verkürzt das Fußballspiel von 90 Minuten + 15 Minuten Pause auf die allerersten 10 Minuten, weil alles andere den Aufmerksamkeitshorizont der künftigen Generation klar überschreitet ...

  2. Autor Erhard Jakob
    am 14. April 2015
    2.

    Hier stimme ich der Meinung von Helmut
    zu. Wir sollten den Ball flach halten.
    .
    Wer glaubt, dass es uns heute mit der
    >starken D-Mark< besser gehen
    würde, glaubt auch an den
    Weihnachtsmann.
    .
    Und, wer glaubt, dass es uns besser
    gehen würde, wenn wir den Euro in
    die D-Mark zurück führen würden,
    glaubt an den Osterhasen.

  3. Autor Erhard Jakob
    am 15. April 2015
    3.

    Ja, ich würde da >den Ball auch flach halten.<
    .
    Zumal, der Austritt aus der EU bzw. dem Euro,
    für Deutschland auch nicht das Heil bzw.
    die Lösung aller Probleme,
    bedeuten würde.

  4. Autor Erhard Jakob
    am 15. April 2015
    4.

    Nicht speziell der Euro verfällt,
    sondern das Geld allgemein.

  5. Autor Andreas J.
    am 15. April 2015
    5.

    Hallo Helmut,
    den Ball flach halten, ist genau das was die meisten Leute machen ohne darüber nachzudenken, das jeder flache Ball einmal wieder nach oben gehen kann.
    Sicher haben sie recht im Bezug der Geldmanipulationen der Banken, das ändert aber nichts an der Tatsache, das der Euro in einem nicht mehr aufzuhaltenden Abwärtstrend ist und gegenüber allen Währungen an Wert verliert.
    Die Aufgabe der gewählten Bundespolitiker sollte es aber sein, den Schaden der dadurch für das deutsche Volk entsteht abzuwenden.
    Dies ist der Wählerauftrag und ich Frage nur einfach mal nach, wann Frau Merkel und ihr Kabinett diesem Wählerauftrag endlich wieder nachkommen will.
    Ich bin fest davon überzeugt, das sowohl die Eurozone als auch der Euro keine Überlebendschance hat und der Verfall nur weiter vertuscht und vereschoben wird.
    Ein Austritt Deutschlands aus der Eurozone und dem Euro, würde das ganze beschleunigen, denn die anderen Eurostaaten können ohne das zahlungsstarke Deutschland nicht überleben.
    Das sollten sie in ihren Betrachtungen mit einem Fussballspiel bedenken.
    Hochachtungsvoll
    Andreas Jänisch

  6. Autor Erhard Jakob
    am 15. April 2015
    6.

    Andreas,
    ganz so sehe ich das nicht.
    .
    Ich bin der Meinung, dass nicht nur der Euro
    auf dem absteigenden Ast sitzt. Sondern,
    das ganze kapitalistische System.
    .
    Die "starke" D-Mark mit ihren hochwertigen
    Produtionsmaschinen und keine dies-
    bezüglichen Absatz, wird das
    Problem auch nicht lösen.
    .
    Niemand kann unsere hochwertigen und
    qualitativ sehr guten Produkte kaufen.
    Also bleiben wir darauf sitzen.

  7. Autor Erhard Jakob
    am 15. April 2015
    7.

    Im Kapitalismus gilt
    der Grundsatz:
    .
    *Die Gewinne werden privatisiert und
    die Verluste werden verstaatlicht.*
    .
    Auf Dauer hält das nicht einmal der
    beste kapitalistische Staat aus!

  8. Autor Helmut Krüger
    Kommentar zu Kommentar 5 am 16. April 2015
    8.

    Ball flach halten, heißt ja auch, auf Effekthaschendes und mithin Oberlfächliches zu verzichten, auf Verhaltensweisen, die viel Aufmerksamkeit erregen.
    -
    Offenbar aber liegen unsere Einschätzungen auseinander, wie es um den "Trend" des Euro bestellt ist. Ich wage da keine Prognose abzugeben, weder in der einen noch in der anderen Richtung.
    -
    Die "Prophetie", das heißt, die vorgeblich sicheree Ausage, dass nach dem einen definitiv das andere zu kommen habe, hat ja schon durch maßlose Rechthaberei die an sich menschenfreundliche Utopie eines Sozialismus faktisch ruiniert. Ich denke, das "muss"auch in aller Deutlichkeit so gesagt werden, geehrter Erhard Jakob.
    -
    Wäre das Wirtschaften nur kapitalistisch - dies und nichts anderes - das Ganze wäre gerade aus blankem und purem Eigennutz binnen von sechs Wochen zusammengebrochen.

  9. Autor Andreas J.
    am 19. April 2015
    9.

    Hallo Helmut,
    auch ich wage nicht wirklich eine absolute Prognose über den Euro und die Europäische Union abzugeben.Aber für mich hat sowohl der Euro als auch das vereinte Europa auf lange Sicht kaum Bestand, da die einzelnen Länder der Eurozone zu unterschiedliche Geschichten und Kulturen haben. Aber sei es drum, die Zukunft wird zeigen, wer näher mit seiner Aussage gelegen hat.
    Wenn ich die Ausführungen von Erhard und Dir richtig interpretiere ist sowohl das kapitalistische als auch das sozialistische Wirtschaftssystem nicht von Bestand.
    Nun sollte aber die Frage erlaubt sein, welches Wirtschaftssystem denn dann?
    Bisher hat sich das kapitalistische Wirtschaftssystem als das stärkere und am längsten existierende erwiesen.
    Aber auch da schauen wir mal was die Zukunft bringt.
    Zum Schluß noch eine Bemerkung zu den Finanzsystemen: Seit der Einführung von irgendwelchen Zahlungsmitteln, haben immer die die Geschicke der Menschen bestimmt, die am meisten davon hatten. Wer am meisten von den Zahlungsmitteln hatte, der hat auch die Richtung bestimmt und so gilt immer noch die alte Weiheit: "Geld regiert die Welt " und man kann natürlich für Geld auch Zahlungsmittel einsetzen.

  10. Autor Helmut Krüger
    Kommentar zu Kommentar 9 am 25. April 2015
    10.

    Geehrter Andreas Jänisch,

    im Grunde genommen, so meine Überzeugung, wäre es sehr viel besser, sich von einem umfassenden Systemgedanken vollkommen zu verabschieden.
    -
    Systeme können mehr oder weniger hilfsweise beschrieben, nicht aber installiert werden, wenn wir der vielschichtigen Wirklichkeit nicht Gewalt antun wollen. Die mscnehlichen Interaktionen, auch die wirtschaftlichen, sind immer komplexer, als es jede systematische Beschreibung jemals sein kann.
    -
    Der Untergang des Staatssozialismus zuallererst, obwohl er doch vom grundlegendsten Anspruch her die menschenfreundlichere Gesellschaftsordnung war, ist m. E. dem Umstand geschuldet, dass weit mehr als im so bezeichneten Kapitalismus menschliche Verhältnisse analog wie ein Werkstück begriffen wurden.

    -
    Das will ich als einen größeren und engeren Materialismus bezeichnen hoch aufgehängt von Häuserwänden zu dekretieren, was sich im Kleinteiligen so niemals verwirklichen lässt. Warum Krupp in Stahl und Siemens in Elektro machte, lässt sich weder gemäß der Marx´schen Analyse, noch nach derjenigen von Adam Smith, von Ricardo oder sonsteiner erklären.
    -
    Der Grund ist ein rein psychologischer. Die waren schlichtweg fasziniiert und daher nicht austauschbar.
    -
    Ob es so kommt, wie Sie vermuten, weiß ich natürlich auch nicht.

  11. Autor Helmut Krüger
    Kommentar zu Kommentar 9 am 25. April 2015
    11.

    Ich will den Satz "Geld regiert die Welt" etwas variierren.
    -
    Menschen, die Geld nicht als bloßes Tauschmittel, sondern als Mittel der Aufhäufung und der Macht missverstehen, regieren mit mehr Geld die Welt als jene, die das Gleiche mit weniger Geld tun wollen.
    -
    Geld ist Multiplikator für alles Mögliche. Sonst eigentlich nichts.
    Es geht also darum, was multipliziert wird und ob die Stärke der Multiplikation nicht unsere Sinne überfordert. Deshalb sollten wir sie nicht zum Selbstzweck machen.
    -
    Dass ein Mensch mit 1 Mrd. deshalb reicher wäre als jemand, der 1.000 Euro auf dem Konto hat, halte ich deshalb für eine sehr pauschale Behauptung.

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