Liebe Besucherinnen und Besucher,

seit 2006 beantwortete das Bundespresseamt Ihre Fragen auf dieser Plattform im Auftrag der deutschen Bundeskanzlerin. Im Zuge einer Neustrukturierung entwickelt das Bundespresseamt sein originäres Angebot weiter im Sinne eines Bürgerservices mit Dialogmöglichkeiten. Auf dieser Plattform wurden am Montag, den 30. April 2018, die letzten drei Fragen beantwortet. Neue Beiträge und Kommentare werden nicht mehr veröffentlicht.

Wir danken Ihnen für Ihre rege Teilnahme auf www.direktzurkanzlerin.de.

Ihr Moderationsteam

Beantwortet
Autor G. Eckerbusch am 14. November 2016
9112 Leser · 5 Kommentare

Die Kanzlerin direkt

Wasserstoff - Technologie

Sehr geehrte Frau Dr. Merkel,

zunächst möchte ich Ihnen meine Bewunderung aussprechen, dass Sie sich nicht von polemischen Pressemitteilungen "aus der Bahn" werfen lassen, Danke. Jetzt zu meiner Frage: Warum wird, wenn es um alternative Antriebstechnik geht, nicht die Wasserstoff - Technologie in Erwägung gezogen? Mit dem Strom aus Wind und Sonne, hier in Norddeutschland, im Überfluss vorhanden, könnte man aus Meerwasser Wasserstoff gewinnen, der verflüssigt auch gut zu transportieren ist ( es werden keine neuen Stromleitungen nach Süddeutschland benötigt). Damit könnten z.B. PKW schadstofffrei betrieben werden. Weiterer Einsatz ist möglich.
Bitte verstehen Sie dies als Anregung für weitere Überlegungen, die Ihnen als Chemikerin leicht fallen werden.

Viel Erfolg und Glück weiterhin.
Mit freundlichen Grüßen
Gerhard Eckerbusch

Antwort
im Auftrag der Bundeskanzlerin am 16. Dezember 2016
Angela Merkel

Sehr geehrter Herr Eckerbusch,

vielen Dank für Ihre Frage, die wir im Auftrag der Bundeskanzlerin beantworten.

Wie Sie bereits in Ihrer Anfrage bemerken, ist Wasserstoff ein vielversprechender Energieträger mit zahlreichen Anwendungsgebieten. So arbeiten beispielsweise große Automobilfirmen auf dem Gebiet der Brennstoffzellen- und Wasserstofftechnologie bereits seit Anfang der 1990er Jahre daran, Autos mit Brennstoffzellen anzutreiben.

Die Bundesregierung unterstützt die Forschung und Entwicklung im Bereich der Brennstoffzellen- und Wasserstofftechnologien. Sie hat 2015 laufende Projekte mit rund 19,7 Millionen Euro für insgesamt 119 Vorhaben gefördert. Neu angestoßen wurden 42 Projekte mit einer Förderung von zusätzlich insgesamt 25,4 Millionen Euro über die gesamte Projektlaufzeit.

Außerdem konnten seit dem Programmstart des Nationalen Innovationsprogramms Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie (NIP) 2008 mehr als 200 Forschungsvorhaben erfolgreich umgesetzt werden. Die Forschung und Entwicklung in diesem Sektor bleibt ein wichtiger Faktor für den Erfolg der Energiewende.

Bis zum großen Durchbruch von Fahrzeugen mit Brennstoffzellen werden jedoch noch einige Jahre vergehen. Denn bisher sind die Kosten für PKW dieser Art deutlich höher als für Benzin- oder Dieselfahrzeuge. Auch das Netz von Wasserstofftankstellen ist mit etwa 20 Stationen bundesweit noch zu gering ausgebaut, soll aber bis 2023 auf 400 wachsen.

Mit freundlichen Grüßen
Ihr
Presse- und Informationsamt der Bundesregierung

Kommentare (5)Schließen

  1. Autor Werner Buhne
    am 22. November 2016
    1.

    Wasserstoff-Technologie ist leider keine Alternative zum E-Auto. Der Grund sind die hohen Umwandlungsverluste. - Beim E-Auto muss der (Öko-)Strom nur in der Auto-Batterie zwischengelagert werden, Verlust etwa 6%. Mit Wasserstoff sieht das so aus: Mit (Öko-)Srom wird Wasserstoff erzeugt (durch Elektrolyse), Verlust 20%, dann Hochdruckverdichtung, um ihn im Auto transportieren zu können, Verlust 12%, dann Umwandlung durch Brennstoffzelle (für den Elektroantrieb im Auto), Verlust noch einmal 40%. Es wird also mehr als doppelt so viel Primärstrom benötigt; und die vergeudete Energie heizt auch noch die Umwelt auf. Leider. Die Lösung liegt nur in der weiteren Verbesserung der Batterie-Technik (d.h. Akkus). ---- Sie ist Physikerin.

  2. Autor Werner Buhne
    am 09. Dezember 2016
    2.

    Das ist schön merkwürdig, dass dieser Beitrag so durchmarschiert ist, obwohl ich ja oben (schon früh) darauf hingewiesen hatte, dass das mit der H2-Technologie leider eine ganz schlechte Lösung ist. (Wusste ich vorher auch noch nicht so genau - musste mich erst einmal selber sachkundig machen.) Aber schön - ich werde jetzt auch noch mit Ja stimmen (eigentlich überflüssig, da uneinholbar auf Platz 1) - denn dann wird das Presseamt eben bestätigen müssen, dass ich komplett richtig liege. (Wie eigentlich immer, alle Themenbereiche - empfehle dem interessierten Leser meine qualitativen Beiträge zu lesen.)

    Zur Sache - noch einmal ganz deutlich: Wasserstoff-Tech bedeutet: den Strom erst in H2 umwandeln, diesen höchstexplosiven Raketentreibstoff über Pipelines zu Tankstellen transportieren, dann in Hochdruck-Autotanks abfüllen, um ihn dann wieder (durch Brennstoffzellen) in Strom zurückzuverwandeln. Wegen der hohen Umwandlungsverluste werden wir dann doppelt so viele Windkrafträder (!!!) benötigen wie mit Batteriestrom. Demgegenüber können die gebrauchten Autobatterien noch lange Jahre für die unabdingbaren Puffer- und Reservespeicher benutzt werden, die die 'Energiewende' benötigt, und schließlich dann auch recycelt.

  3. Autor Werner Buhne
    am 10. Dezember 2016
    3.

    Herr Dischinger,
    das ist kein Eigen-Lob --- einfach nur Werbung, einfach nur Werbung!! -- Werbung darf lediglich keine falschen Tatsachen behaupten. Ist irgend etwas, auch nur irgend etwas, daran falsch?!!

    Meine (neuen) Beiträge kommen doch super an! Zählen Sie einmal die grünen Stimmen: Spitzenreiter! -- Und die roten?: "Früher sagte man:" Viel Feind, viel Ehr !!

    Heiße aber nicht "Brune", sondern " Buhne"! Wichtig - falls einer doch mal nach meinen Beiträgen suchen wollte - machen Sie doch nicht fahrlässig meine Werbung kaputt.

  4. Autor Werner Buhne
    am 10. Dezember 2016
    4.

    Andererseits --- falls Sie darin überhaupt Recht haben sollten:
    Wenn lächerliche Animositäten gegenüber den (als Person ja völlig anonymen) 'Autoren' die Abstimmung über die 'Beiträge' (!!! -- und die damit verbundenen Probleme unserer Politik) hier entscheiden sollten, dann disqualifiziert sich das ja einfach nur selbst.

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