Liebe Besucherinnen und Besucher,

seit 2006 beantwortete das Bundespresseamt Ihre Fragen auf dieser Plattform im Auftrag der deutschen Bundeskanzlerin. Im Zuge einer Neustrukturierung entwickelt das Bundespresseamt sein originäres Angebot weiter im Sinne eines Bürgerservices mit Dialogmöglichkeiten. Auf dieser Plattform wurden am Montag, den 30. April 2018, die letzten drei Fragen beantwortet. Neue Beiträge und Kommentare werden nicht mehr veröffentlicht.

Wir danken Ihnen für Ihre rege Teilnahme auf www.direktzurkanzlerin.de.

Ihr Moderationsteam

Beantwortet
Autor Harald Ihle am 09. Mai 2011
13407 Leser · 2 Kommentare

Außenpolitik

Weitere Unterstützung Griechenland?

Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin Merkel,
heute berichteten die Medien, dass gestern die Finanzminister der Euro-Länder ein Geheimtreffen hatten.
Vergangenen Sonntag sagte Herr Prof. Dr. Biedenkopf "Auf der blauen Couch" in Bayern 1, dass Griechenland gut beraten ist, wenn es die Drachmen wieder einführt und in 5 - 10 Jahren noch einmal einen Euro-Antrag stellt, wenn das Land dafür wirklich die Kriterien erfüllt hat.
Wie lange soll das verlogene und betrügerische Griechenland noch von Deutschland und den anderen EU-Staaten mit Steuergeldern gestützt werden?
Ich richtete mir sicherheitshalber schon ein Fremdwährungskonto ein, damit ich durch fachlich unfähige Politiker nicht alles verliere!
Für eine Antwort wäre ich Ihnen dankbar.
Mit freundlichen Grüßen
Harald Ihle

Antwort
im Auftrag der Bundeskanzlerin am 06. Juni 2011
Angela Merkel

Sehr geehrter Herr Ihle,

vielen Dank für Ihre Anfrage, die wir im Auftrag von Bundeskanzlerin Angela Merkel beantworten.

Griechenland befindet sich in einer wirtschaftlich und finanziell sehr schwierigen Situation. Ursachen dieser Krise sind auch in Griechenland zu suchen, aber eines ist klar: Ein Austritt Griechenlands aus dem Euro-Raum stand und steht nicht zur Debatte.

Ein stabiler Euro ist nicht nur für die deutsche Wirtschaft von unschätzbarem Wert – er sichert Arbeitsplätze, schafft Wachstum und garantiert zukünftigen Generationen ein Leben in Wohlstand und Sicherheit.

Die griechische Krise gefährdet die Finanzstabilität der Währungsunion als Ganzes. Daher haben Deutschland und die anderen Euroländer sowie der Internationale Währungsfonds das Hilfsprogramm für Griechenland aufgelegt.

Die griechische Regierung muss einen harten Sparkurs und wichtige Strukturreformen umsetzen, um letztlich wieder an den Finanzmärkten kreditwürdig zu werden. Nur unter diesen harten Auflagen wurde und wird Griechenland geholfen.

Die Bundesregierung wartet zur Zeit das Ergebnis einer Prüfung von Europäischer Zentralbank (EZB), EU-Kommission und Internationalem Währungsfonds (IWF) ab. Sie bewerten vor Ort die Fortschritte des griechischen Reformprogramms. Vom Ergebnis dieser Prüfung hängt die Auszahlung weiterer Hilfen ab.

Entgegen einem häufigen Missverständnis überweist die Bundesregierung kein Steuergeld an Griechenland. Es handelt sich vielmehr um Bürgschaften für Kredite, die Griechenland von der bundeseigenen KfW-Bank erhält. Der griechische Staat muss dieses Geld mit Zinsen zurückzahlen.

Weitere Informationen zur Griechenlandhilfe http://www.bundesregierung.de/nn_987416/Content/DE/Artike... Schutzschirm für den Euro http://www.bundesregierung.de/Webs/Breg/DE/Europa/Schutzs...

Mit freundlichen Grüßen

Ihr Presse- und Informationsamt der Bundesregierung

Kommentare (2)Schließen

  1. Autor Bea Schmidt
    am 12. Mai 2011
    1.

    Ich finde es sehr schlimm, dass es in Deutschlands Infrastruktur an allen Ecken klemmt - gleichzeitig aber deutsche Steuergelder aufgewendet werden, um den Euro in Griechenland zu stützen. Ich finde auch, daß es keine "Geheimtreffen" zu geben hat, denn es geht um das Geld der Steuerzahler, und diese haben Transparenz verdient. Hätte es eine Volksabstimmung gegeben, so hätte es der Euro bestimmt nicht geschafft, die DM abzulösen. Bei allem wird das Volk nicht gefragt, und ich habe oft das Gefühl, daß von Seiten der Politik grundsätzlich 180 Grad GEGEN das Volk entschieden wird, der gesunde Menschenverstand scheint oft aussen vor zu bleiben.
    Der Euro ist bestimmt eine gute Idee gewesen, dazu aber sind die verschiedenen Völker einfach ZU verschieden. Eine EWG ist eine gute Sache gewesen, eine EU hingegen nicht (meiner Ansicht nach). Es kostet alles nur Geld, welches in erster Linie von Deutschland aufgebracht werden muß. Wie gesagt: Hier klemmt es an allen Ecken und Enden, die Leute werden immer erboster und ich kenne ehrlich gesagt niemanden mehr, der sich mit der derzeitigen Politik noch identifizieren kann. Ich frage mich, wohin das noch alles führen wird, wenn man weiterhin den deutschen Staatshaushalt so fremdbelastet und die Bürger gegen sich aufbringt, wo es nur geht...
    Vor allen Dingen erschließt sich mir der Sinn nicht...

  2. Autor Alexander Günther
    am 15. Mai 2011
    2.

    Es ist wie immer eine politische Entscheidung und keine Entscheidung der Vernunft. Unsere Politikerelite möchte lediglich die Banken retten, die Griechenland und den übrigen PIGS-Staaten hohe Kredite ausgereicht haben. Das ist einfach nur purer Lobbyismus. Das Geld wird nicht den Griechen ausgezahlt, denn diese sollen selbst überall sparen, was durchaus in Ordnung ist. Die PIGS-Regierungen haben in der Vergangenheit mit billigem EURO-Geld die Bevölkerung bestochen, um wiedergewählt zu werden. Es geht letztlich immer nur um die Erhaltung der Macht und um die Manipulation der Massen. Es wird auch nicht der letzte Transfer von Geldern sein. Letztlich strebt die EU die totale Kontrolle der einzelnen Nationalstaaten an, was ihr auch immer mehr gelingt. Die Steuer- und Fiskalunion bedeutet, dass die EU über dt. Steuergelder entscheidet. Somit wird Geld abgezogen und entsprechend auf die übrigen Länder verteilt. Aus diesem Grund wird der Euro und die EU nicht die Menschen Europas zusammenbringen, sondern sie tragen massiv zur Teilung Europas bei. Legt Eurer Geld lieber in Edelmetalle an, denn wenn der Euro kracht, dann werden auch die meisten übrigen Papiergeldwährungen wertlos werden. Wie Voltaire sagte: Jede Papiergeldwährung nähert sich irgendwann ihrem wahren Wert an. NULL. Somit ist lediglich der Crash alternativlos und nicht der Euro.

  3. Um einen Kommentar schreiben zu können, müssen Sie angemeldet sein.