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Abstimmungszeit beendet
Autor Andreas Rickerl am 01. Juli 2013
11510 Leser · 3 Kommentare

Kultur, Gesellschaft und Medien

Wer beschützt uns vor "verachtenswerten" Handlungen der Bänker?

Sehr geehrte Frau Bundeskanlerin,

für Sie als Privatperson finde ich es durchaus nachvollziehbar, dass Sie die bekanntgewordenen Gespräche der irischen Bänker und die dazugehörigen Einstellungen und Taten "verachten". Aber von einer Bundeskanzlerin wünsche ich mir eine Aussage dazu, was ein Staat tun will, um die Bürgerinnen und Bürger möglichst gut und aufmerksam vor den Ausgeburten solcher Menschen zu beschützen. Denn wer zahlt letztendlich dafür? Und: Diese Form der Gier und (vermutlich krankhaften) Egozentrik gibt es ja nicht nur in Irland. Wer liest, dass spanische Banken ermahnt werden, jetzt bei der Auszahlung von den geplanten, hohen Dividenden etwas Zurückhaltung zu üben, denkt doch: die haben den Schuss noch nicht gehört. Und wer sieht, dass die chronisch klamme Commerzbank die staatlichen Schulden zurückzahlt, zählt eins und eins zusammen und vermutet, dass auch hier die Entscheider endlich wieder freie Hand haben möchten, wenn es um die Bezahlung der leitenden Angestellten geht. Die Begrenzung auf 500.000 Euro Jahresgehalt fällt ja in dem Moment weg, wo keine staatliche Förderung mehr beansprucht wird.
Wer schützt uns heute vor solchen Menschen, besser: wer schützt uns vor solchen Einstellungen, solchen gedankenlosen, selbstbezogenen Handlungen? Verachtung, also die Verweigerung von Achtung, Anerkennung durch den Staat diesen Handlungen gegenüber ist m.E. kein probates Mittel. Wenn man weiß, dass Politiker gezielt verstrickt werden in solche Machenschaften und dann nicht mehr im Sinne des Volkes entscheiden können, und die Kanzlerin diesen Vorgängen keine Aufmerksamkeit, keine Beachtung schenkt, fühle ich mich sehr alleingelassen und, schlimmer noch: ausgeliefert.

Mit freundlichen Grüßen

Andreas Rickerl

Kommentare (3)Schließen

  1. Autor Erhard Jakob
    am 14. Juli 2013
    1.

    Andreas,
    du musst dir bewusst sein, dass es Josef Ackermann
    (Geld- und somit tatsächlich Machthabender) völlig
    egal ist, wer unter ihm den Kanzler oder
    die Kanzlerin macht.

  2. Autor Elisabeth Schwabe
    am 30. Juli 2013
    2.

    Lieber Andreas
    Uns und den Staat schützt niemand vor unseriösen Machenschaften in den Banken. Ich denke da besonders an die Überheblichen
    Landesbanken, welche sich gegenseitig faule Kredite hin und her schieben! Nach meinen Erfahrungen mit Förderkredit (siehe Köpenick 12557 Berlin, Flur 44, Flurstücke 181, 182 und Fördervertrag 10105565 fürchte ich, dass unser aller Lebensqualität sich in den nächsten zehn Jahren dort hin entwickelt, wo sie 1945 nach dem Krieg gelandet war.Denn heutzutage bekommt jeder gewerbliche Spekulant als sogenannter Makler jede Menge Kredit und Niederschlagung der Grunderwerbssteuern, sofern er sich bereit erklärt, Sozialmieter aus Sozialen Wohnprojekten heraus zu ekeln mit überzogenen Mieten und Betriebskosten, um deren Wohnungen als Eigentumswohnungen verkaufen zu können. Er wird sie aber nicht los, weil die Wohnqualität nicht stimmt. Also profitiert er vorerst von Abschreibungen aus Verlusten und dann gehen Mangels Masse seine Gläubigerbanken leer aus! Der Staat erbt dann diese Grundschulden! Er kann kein negatives Erbe ausschlagen! Aber so weit denken die in den Banken und Behörden nicht, denn die müssen in der Regel nicht einstehen für Bockmist den sie verzapfen!

  3. Autor Erhard Jakob
    am 01. August 2013
    3.

    Elisabeth,
    leider muss ich Ihnen Recht geben.
    .
    Unser "Rechts"System ist leider so aufgebaut,
    dass der skrupellose und niederträchtige
    Lügner und Betrüger reich und
    der Ehrliche und Aufrichtige
    arm wird.
    .
    Oder noch etwas krasser
    ausgedrückt:
    .
    *In einer Diktatur gehört der
    Demokrat ins Gefängnis.*
    .
    Und, dass wir in einer Diktatur der Geld-
    und somit Machthabenden leben, ist
    ja nun wirklich kein Geheimnis
    mehr.

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