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Ihr Moderationsteam

Beantwortet
Autor Sophie Kuhn am 31. Juli 2012
10504 Leser · 1 Kommentar

Soziales

Werden die Politiker ausschließlich von den sogenannten Finanzmärkten gewählt ???

Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin,

haben Sie noch in Erinnerung wer Sie und die anderen Politiker bzw. Parteien gewählt hat? Waren dies nur die ach so wichtigen Finanzmärkte, - oder evtl. doch die ach so unwichtigen, weil "nicht systemrelevanten" Bürger?

Ich, und viele andere Mitbürger auch, können die Sätze "Wir müssen die Finanzmärkte beruhigen", etc. nicht mehr hören. Wer sind denn diese Finanzmärkte? - Dies sind lediglich skkrupellose Zocker, welche viel Kapitel bewegen, welches auch nicht immer redlich verdient wurde.

Wenn die Politik so weitermacht mit ESM und immer wieder neuen Rettungsschirmen, so wird nur eines erreicht: - Die Zocker an den Finanzmärkten werden immer reicher und die normalen arbeitenden Bürger immer ärmer, - und zwar europaweit. Es dauert nicht lange, dann haben wir auch in Deutschland griechische oder spanische Verhältnisse, - auch hier wird das Geld für die Renten oder sozialen Belange fehlen, - auch hier werden die Menschen auf die Straße gehen bis wir anarchische Verhältnisse haben.

Das Geld, welches z.B. nach Griechenland geschickt wird, hilft keinem einzigen griechische Bürger. Ein beachtlicher Teil der letzten Tranche wurde an einen amerikanischen Hedgefonds weitergeleiter um dessen Zinsen zu bedienen. Bitte tun Sie dies der europäischen Bevölkerung nicht länger an. Bitte belügen Sie die Menschen nicht länger.

Bitte denken Sie nochmals darüber nach, ob Sie von dubiosen Finanzmärkten oder von den Bürgern Ihres Landes gewählt wurden. Wenn die Politik weiter dem Credo "Follow the Money" folgt, werden wir auf einen Abgrund zusteuern.

Mit freundlichen Grüßen
Sophie Kuhn

Antwort
im Auftrag der Bundeskanzlerin am 07. September 2012
Angela Merkel

Sehr geehrte Frau Kuhn,

vielen Dank für Ihre Mail, die wir im Auftrag der Bundeskanzlerin beantworten.

Fehlentwicklungen auf den Finanzmärkten haben in den letzten Jahren zur größten Finanzkrise in der Nachkriegszeit geführt und eine Staatsschuldenkrise verursacht, die den Euro massiv unter Druck gesetzt hat. Zur Bekämpfung der Finanz- und Schuldenkrise in Europa tut die Bundesregierung, was in ihren Kräften steht: um die Finanzmärkte zu stabilisieren, die Wirtschaft am Laufen zu halten und Arbeitsplätze zu sichern.

Finanzinstitutionen haben eine Schlüsselrolle, die gesichert werden muss: Wenn Banken fallen, können sie das gesamte Bankensystem gefährden. Sie sind in nahezu alle wirtschaftlichen Prozesse eingebunden: Sie nehmen Einlagen und reichen Kredite aus. So schaffen sie Voraussetzungen für Investitionen, Konsum und Wirtschaftswachstum.

Ohne Kredite gibt es kein Wirtschaftswachstum. Diese Grundregel gilt nicht nur in Zeiten der Finanz- und Wirtschaftskrise. Denn die Wirtschaft – vom Großunternehmen bis zum Kleinunternehmer, vom Automobilzulieferer bis zum Friseursalon – ist auf Kredite der Banken angewiesen.

Die Bundesregierung hilft mit den Instrumenten des Bankenpaketes deshalb nicht nur einzelnen Bankinstituten, sondern der deutschen Volkswirtschaft insgesamt. Neben Bürgschaften können Banken in Deutschland auch Finanzspritzen bekommen. Aber nicht kostenlos: Sie übertragen dem Staat Anteile – als Gegenleistung für das Steuergeld.

Um Fehlentwicklungen in Zukunft zu verhindern, hat die Bundesregierung zahlreiche Gesetze für eine bessere Finanzmarktaufsicht, sicherere Banken und nachhaltige Geschäftsmodelle auf den Weg gebracht. Außerdem hat sie viele europäische und internationale Initiativen angestoßen und unterstützt.

Die Spielregeln der Sozialen Marktwirtschaft gelten auch für die Finanzinstitutionen. Sie profitieren von den Gewinnen. Sie tragen die Verluste. Unternehmen, die scheitern, verlassen den Markt. Das sind die Regeln. Deshalb müssen Banken wie alle anderen Unternehmen auch mehr Eigenverantwortung übernehmen.

Weitere Informationen: Wie wir die Finanzmärkte stabilisieren http://www.bundesfinanzministerium.de/Content/DE/Standard...

Den Teufelskreis durchbrechen Warum die Kreditvergabe nicht stocken darf http://www.bundesfinanzministerium.de/Content/DE/Standard...

Stärkung der Commerzbank ist wichtig für Deutschland Der Bund stützt Banken im Interesse der Unternehmen und der Menschen http://www.bundesfinanzministerium.de/Content/DE/Standard...

Mit freundlichen Grüßen

Ihr Presse- und Informationsamt der Bundesregierung

Kommentare (1)Schließen

  1. Autor Günter Laukenmann
    am 21. August 2012
    1.

    Ein SPD-Haushaltsexperte bezifferte die Haftungssumme Deutschlands schon jetzt auf eine Billion Euro. Neben dem normalen Schuldenberg von über 2 Billionen. Hat unser Regime nunmehr ganz den finanzpolitischen Überblick verloren? Wie sollen diese Unsummen getilgt werden, wenn trotz sprudelnder Steuereinnahmen zig-Milliarden neue Schulden gemacht werden?
    Dazu paßt, was mir Sozi-Abgeordneter schrieb: Der Staat will und kann den Schuldenberg nicht tilgen. Wer dann?
    Ganz einfach: durch immer neue und höhere Steuern und Abgaben, Inflation (Rücklagen der Bürger werden geraubt), Zwangsanleihen- und hypotheken, und ähnliche Spielchen.
    Aber hoffentlich geht das Volk auf die Straße. Ich bin dabei.

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