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seit 2006 beantwortete das Bundespresseamt Ihre Fragen auf dieser Plattform im Auftrag der deutschen Bundeskanzlerin. Im Zuge einer Neustrukturierung entwickelt das Bundespresseamt sein originäres Angebot weiter im Sinne eines Bürgerservices mit Dialogmöglichkeiten. Auf dieser Plattform wurden am Montag, den 30. April 2018, die letzten drei Fragen beantwortet. Neue Beiträge und Kommentare werden nicht mehr veröffentlicht.

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Ihr Moderationsteam

Abstimmungszeit beendet
Autor Andrew Kay am 27. September 2017
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Die Kanzlerin direkt

Wichtige Fragen – noch bevor andere loslegen

Sehr geehrte Kanzlerin,

bei der VW-Abgas-Affäre in den USA sind massive Umweltprobleme sowie gewaltige gesundheitliche, volkswirtschaftliche, finanzielle, und moralische Schäden entstanden. Nachdem der Bericht eines Untersuchungs-ausschusses des Bundestages dokumentiert, dass etliche Beamten, Politiker, Manager und auch Sie von diesem Betrug erst wissen wollten, als sie es am 19. September 2015 in den Zeitungen lasen, stelle ich folgende Frage:

Sind Sie wirklich überzeugt, dass Ihre Minister und Sie persönlich alles Machbare unternahmen, um solche Schäden zu minimieren oder verhindern?

Sie hatten bereits als Umweltministerin mit der Abgas-Thematik zu tun, und konnten deshalb im April 2010 ein Gespräch bei dem kalifornischen Gouverneur Schwarzenegger mit dem pointierten Hinweis beginnen, die neue einzuhaltenden NOx-Grenzwerte würden der deutschen Automobilindustrie schaden. 

Sie hatten außerdem eine ausgezeichnete Beziehung zu Herrn Winterkorn und trafen ihn regelmäßig, auch unter vier Augen.
Nachdem er immer die VW-Autos bis ins kleinste Detail kannte, haben Sie ihn nie Gefragt, wie genau VW die NOx-Grenzwerte einhalten wolle?

Zur Erinnerung: Bereits 2006 hatte ein VW-Entwicklungsteam festgestellt (so die am 01. Juni 2016 gegen James Liang ausgestellte Anklageschrift), dass keine legale und zugleich wirtschaftlich vertretbare Lösung zur Einhaltung der NOx-Grenzwerte möglich sei, und hatte daraufhin eine SW-Funktionalität zur Vortäuschung dieser Einhaltung („defeat device“) entwickelt, geprüft und jahrelang in eine hohe Anzahl verschiedener VW-Modelle in den USA installieren lassen.

Keineswegs ein Alleingang: Auch Jahre nachdem Liang 2008 zur besseren Erfüllung seiner Aufgaben nach Amerika umgezogen war, gab es noch zwischen ihm und anderen noch rege Kommunikation, häufig auf deutsch, am Schluss zunehmend verzweifelt.