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Abstimmungszeit beendet
Autor S. Daniilidis am 29. März 2017
7807 Leser · 3 Kommentare

Wirtschaft

Zeitverträge nach dem Studium

Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin,

Ich habe zwei erwachsene Kinder, die beide studieren. Doch ich mache mir große Sorgen um ihre berufliche Zukunft, denn in der Wirtschaft hat sich die Unart von Beschäftigung unter Zeitverträgen breit gemacht. Mittlerweile ist es in Firmen Normalität, vor allem um die Gewinne noch mehr zu steigern und vielleicht auch, um sich Arbeitnehmer gefügiger zu machen, aber für junge Berufsanfänger ein großes Problem.
Wie sollen sie ihre Zukunft planen? Unsicherheit bezüglich des Arbeitsplatzes ist kein guter Ratgeber hinsichtlich Familienplanung. Viele Arbeitnehmer unter Zeitvertrag müssen sich eine zweite Beschäftigung suchen, weil der erste Job kaum die hohe Miete bezahlt. Wie soll davon eine Familie ernährt werden?

Deutschland ist kein übermäßig kinderfreundliches Land. Die Bildung ist nicht gerade die allerbeste und die Chancen für junge Berufsanfänger werden nun auch noch geringer. So kann man der sinkenden Geburtenrate nachhelfen.

Sehen Sie hier eine Möglichkeit, der Wirtschaft ein wenig auf die Finger zu schauen und diese Unart dem immer höher werdenden Anteil an Zeitverträgen entgegenzuwirken? Natürlich sind die Arbeitslosenzahlen derzeit ideal. Aber zu welchem Preis?

Über eine Antwort würde ich mich freuen.

Mit freundlichen Grüßen

Kommentare (3)Schließen

  1. Autor R. Gläßer
    am 31. März 2017
    1.

    Guter Beitrag. Wenn ich könnte würde ich 100 mal dafür stimmen.
    Leider ist das nicht nur in der Wirtschaft der Fall. 2 Fälle aus dem Bekanntenkreis zeigen mir das auch staatliche / öffentliche Einrichtungen so verfahren.
    Arbeitsagenturmitarbeiter bekommen nur 2 Jahresverträge!
    Ein Doktor in der Forschung bekommt zunächst einen 2 Jahresvertrag von der Uni, dann einen 2 Jahresvertrag vom Forschungsinstitut an der Uni, dann wieder von der Uni. Ohne je den Ort des Arbeitsplatzes verändert zu haben.
    Ich frage mich ebenfalls, wie man hier eine Zukunftsplanung machen soll.
    Von Kindern ganz zu schweigen. Erst werden von politischer Seite solche Dinge möglich gemacht, anschliessend beklagt man sich wegen des demografischen Wandels. Wasch mich, aber mach mich nicht nass geht eben nicht.
    Es wird Zeit diese unsäglichen Zustände zu beenden.

  2. Autor Petra Riedl
    am 31. März 2017
    2.

    Es sind nicht nur Zeitverträge sondern auch die Projektbezogene Verträge, wobei ein Projekt 1-2 Jahre meist geht und dann läuft der Vertrag aus. Krankheit, Schwanger oder Arbeitnehmer, die nicht genehm sind können somit problemlos entsorgt werden.

  3. Autor Erhard Jakob
    am 03. April 2017
    3.

    Das ist der ganz normale Kapitalismus, wie er leibt und lebt.

    Nun ja das Wort *Kapitalismus* ist je ein wenig verpönt.
    Jetzt heißt es *Soziale Marktwirtschaft* bzw.
    *Arbeitgeber/Arbeitnehmer-Gesellschaft.*

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