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Abstimmungszeit beendet
Autor Raffael Kozerski am 02. August 2008
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Kultur, Gesellschaft und Medien

Zerstörung von kulturellem Welterbe in Dresden geht weiter

Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin!

Selbstverständlich kennen Sie das letzte Ultimatum seitens der Unesco in Bezug auf das Drama "Brückenbau im geschützten Dresdner Elbtal".
Es ist Ihnen sicher auch nichts Neues, das die Verantwortlichen der sächsischen CDU in Stadt, Land und Gerichten weiter fleißig Beton in die Elbe kippen lassen und damit weiter an der Demontierung des kulturellen Welterbes arbeiten; das können wir Dresdner täglich am Tatort beobachten.
Nun meine Fragen:

Wie wollen Sie angesichts der Tatsache, dass die Verantwortlichen aus Ihrer Partei kein Interesse an Kompromisslösungen zu haben scheinen, Ihr Angebot zur Moderation wahrnehmen? Die Bürgerinitiativen haben Sie ja mehrfach zur Moderation eingeladen; fehlt jedoch die 2.Seite, sind meiner Meinung nach deutlichere Worte angesagt.

Sind Sie nicht auch der Meinung, dass das Verhalten der sächsischen CDU-Verantwortlichen eine Gefahr für die Demokratie darstellt? Demokratie lebt von Vielfalt; in Sachsen wurde uns offensichtlich vor 18 Jahren ein Konstrukt installiert, in dem alle wichtigen politischen Ämter in Stadt und Land von Mitgliedern Ihrer Partei besetzt wurden. Angesichts des undemokratischen Verhaltens von CDU-Mitgliedern im Stadtrat- Regierungspräsidium - Landesgerichte und jetzt auch noch OB Amt (34%Wahlbeteiligung) - stellt sich mir die Frage, ob es nicht an der Zeit wäre, die CDU durch den Verfassungsschutz beobachten zu lassen, denn immerhin tritt sie internationale Verpflichtungen mit Füßen und legt diesem Vorgang auch noch einen Bürgerentscheid zugrunde, in dem die Dresdner über die tatsächlichen Sachverhalte nicht informiert wurden; hier also von einer Manipulierung der Bürger gesprochen werden muss.
Nur wer sollte in diesem CDU-geführten Konstrukt einen derartigen Auftrag für die Verfassungsschützer aussprechen; die CDU etwa selbst?
Sie sehen, wie gefährlich diese Art von politischer Monokultur für die demokratische Grundordnung ist.

Und zuguterletzt: der christliche Ansatz: "Bewahrung der Schöpfung"
Wie vereinbaren Sie das christliche Gebot zur Bewahrung der Schöpfung mit den Untaten, die hier in Dresden passieren? Müsste nicht längst die christliche Gemeinschaft in einem Aufschrei gegen die von einer christlichen Partei legitimierte Zerstörung einer Teils der "göttlichen Schöpfung" vorgehen?

Ich wünsche Ihnen alle Kraft, dass Sie Ihren Beitrag zur "Bewahrung der Schöpfung" erfolgreich leisten können; die angebotene Moderatorinrolle ist hier m.EA. zu wenig!

Mit freundlichen Grüßen! Raffael Kozerski