Liebe Besucherinnen und Besucher,

seit 2006 beantwortete das Bundespresseamt Ihre Fragen auf dieser Plattform im Auftrag der deutschen Bundeskanzlerin. Im Zuge einer Neustrukturierung entwickelt das Bundespresseamt sein originäres Angebot weiter im Sinne eines Bürgerservices mit Dialogmöglichkeiten. Auf dieser Plattform wurden am Montag, den 30. April 2018, die letzten drei Fragen beantwortet. Neue Beiträge und Kommentare werden nicht mehr veröffentlicht.

Wir danken Ihnen für Ihre rege Teilnahme auf www.direktzurkanzlerin.de.

Ihr Moderationsteam

Beantwortet
Autor M. Stumm-Acktun am 07. März 2017

Die Kanzlerin direkt

Zununft der Arbeit

Antwort
im Auftrag der Bundeskanzlerin am 31. März 2017
Angela Merkel

Sehr geehrte Frau Stumm-Acktun,

vielen Dank für Ihre Frage, die wir im Auftrag der Bundeskanzlerin beantworten.

Mit Blick auf den Arbeitsmarkt ist es richtig, dass immer leistungsfähigere Computer oder Entwicklungen im Bereich der Robotik unser Arbeiten beeinflussen werden. Doch die Digitalisierung birgt auch große Chancen. Die technischen Entwicklungen bieten ein großes Potential für Innovationen und steigende Produktivität – und damit für Wachstum, Beschäftigung, Wohlstand und Lebensqualität.

Dabei bleibt es oberste Priorität, die Menschen auf dem Weg in das digitale Zeitalter nicht zurückzulassen. Erst kürzlich hat die Bundeskanzlerin bei der Eröffnung der Computermesse CeBIT in Hannover betont, dass Politik und Unternehmen gemeinsam in der Pflicht seien, die Menschen in den Mittelpunkt zu stellen und ihnen zu zeigen, welchen Nutzen der digitale Wandel bringt.

Die Auswirkungen der Digitalisierung auf den Arbeitsmarkt sind auch ein zentrales Thema der Gespräche zwischen Bundesregierung und Sozialpartnern. Das Bundesarbeitsministerium hat einen breiten Dialog zur Frage „Was heißt Arbeit 4.0?“ gestartet. Die Schlussfolgerungen sind in einem Weißbuch zusammengestellt, das 2016 veröffentlich wurde und im Internet abzurufen ist:
http://www.arbeitenviernull.de/dialogprozess/weissbuch.html.

Eine für das „Weißbuch Arbeiten 4.0“ in Auftrag gegebene Langzeitprognose zeigt, dass bis 2030 nicht mit einer technologisch bedingten höheren Arbeitslosigkeit zu rechnen ist. Vielmehr wird eine beschleunigte Digitalisierung einen Anstieg der Erwerbstätigkeit mit sich bringen. In einigen Branchen wie dem Einzelhandel, im Papier- und Druckgewerbe oder der Öffentlichen Verwaltung werden allerdings weniger Beschäftigte benötigt, weil dort Tätigkeiten automatisiert werden können.

Dem prognostizierten Verlust von 750.000 Arbeitsplätzen in 27 Wirtschaftszweigen stehen rund eine Million neue Arbeitsplätzen in 13 anderen Wirtschaftszweigen entgegen – etwa bei IT-Diensten oder im Bereich Werbung und Marketing. Dafür ist es wichtig, dass Politik und Wirtschaft die Bildungs- und Infrastrukturpolitik systematisch auf den digitalen Wandel ausrichten. Neue Formen der Bildung und lebenslanges Lernen gewinnen weiter an Bedeutung.

Studie Arbeitsmarkt 2030
https://www.arbeitenviernull.de/fileadmin/Downloads/arbei...

Mehr Informationen zu Fragen der Digitalisierung
http://www.digitale-agenda.de.

Mit freundlichen Grüßen
Ihr
Presse- und Informationsamt der Bundesregierung

Kommentare (2)Schließen

  1. Autor Martin G. Schultz
    am 07. März 2017
    1.

    Sehr geehrte Frau Stumm-Acktun,

    warten Sie doch lieber erst den 24. September 2017 ab, dann erfahren Sie ob die Bundeskanzlerin noch über die nächste Legislaturperiode hinaus gewillt ist, in Dekaden vorauszudenken.
    Sie haben ja schon einiges in Ihren Ausführungen voraus genommen, was in Deutschland keine rosa Zeiten mehr verspricht.
    Vielleicht werden wir in der einen oder anderen "Disziplin" noch einmal Weltmeister, aber bestimmt nicht mehr Exportweltmeister.

  2. Autor Erhard Jakob
    am 09. März 2017
    2.

    Mit Prognosen sollte man vorsichtig sein. Besonders,
    wenn sie die Zukunft betreffen.

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