Sehr geehrter Herr Schulze,
die Landesregierung tut viel für die kleinen und mittleren Unternehmen in Sachsen-Anhalt, unter anderem mit Hilfe verschiedener Förderprogramme.
Ihre Frage zielt jedoch tiefer, nämlich auf den demographischen Wandel und die dadurch bedingten Veränderungen. Dazu muss man in aller Aufrichtigkeit sagen: Einen Bäcker in jedem Ort – das wird es in dieser Form nicht mehr geben. Denn Bäcker werden sich nur dort dauerhaft halten können, wo es genügend Kunden gibt.
Der Bevölkerungsrückgang erfordert Veränderungen in den Lebensgewohnheiten, die zum Teil ungewohnt sind, aber nicht schlechter sein müssen. So setzen der öffentliche Nahverkehr auf Rufbusse, die niedergelassenen Ärzte auf Ferndiagnosen mittels Telemedizin und manche Bäcker auf mobile Verkaufsfahrzeuge.
Der demografische Wandel erfordert also Anpassungs- und Gegenstrategien. An vielen dieser Strategien ist die Landesregierung aktiv beteiligt. Wir schauen nicht tatenlos zu, sondern versuchen gerade im ländlichen Raum eine hohe Lebensqualität zu halten.
Allerdings: die Landesregierung wird kein Programm zur „Rückansiedlung“ von Bäckern in jedem Dorf auflegen können. Das würde doch zu sehr in marktwirtschaftliche Prozesse eingreifen.
Mit freundlichen Grüßen
Prof. Dr. Wolfgang Böhmer
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