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Ministerpräsident Prof. Dr. Böhmer dankt allen Nutzern der “direktzu Böhmer”-Plattform für Ihr Interesse und Ihre Aktivität.

Beantwortet
Autor Christian Schulze am 18. Oktober 2010
7188 Leser · 1 Stimme (-0 / +1) · 0 Kommentare

Wirtschaft und Arbeit

Wann kommt der Bäcker zurück ins Dorf?

Sehr geehrter Herr Ministerpräsident,

zuerst einmal bin ich froh über diese Möglichkeit der Kommunikation und bin stolz darauf, somit mein politisches Interesse kundgeben zu dürfen.

Nun zur Frage:

Welche Anstrengungen unternehmen Sie und die Politik, um regionalen Firmen trotz freier Marktwirtschaft die Möglichkeit zu geben, sich zu etablieren und somit dem Bürger vielleicht bald wieder in jedem Ort einen ansässigen Bäcker zu ermöglichen?

+1

Über diesen Beitrag kann nicht mehr abgestimmt werden, da er bereits beantwortet wurde.

Antwort
von Prof. Dr. Wolfgang Böhmer am 03. Januar 2011
Prof. Dr. Wolfgang Böhmer

Sehr geehrter Herr Schulze,

die Landesregierung tut viel für die kleinen und mittleren Unternehmen in Sachsen-Anhalt, unter anderem mit Hilfe verschiedener Förderprogramme.

Ihre Frage zielt jedoch tiefer, nämlich auf den demographischen Wandel und die dadurch bedingten Veränderungen. Dazu muss man in aller Aufrichtigkeit sagen: Einen Bäcker in jedem Ort – das wird es in dieser Form nicht mehr geben. Denn Bäcker werden sich nur dort dauerhaft halten können, wo es genügend Kunden gibt.

Der Bevölkerungsrückgang erfordert Veränderungen in den Lebensgewohnheiten, die zum Teil ungewohnt sind, aber nicht schlechter sein müssen. So setzen der öffentliche Nahverkehr auf Rufbusse, die niedergelassenen Ärzte auf Ferndiagnosen mittels Telemedizin und manche Bäcker auf mobile Verkaufsfahrzeuge.

Der demografische Wandel erfordert also Anpassungs- und Gegenstrategien. An vielen dieser Strategien ist die Landesregierung aktiv beteiligt. Wir schauen nicht tatenlos zu, sondern versuchen gerade im ländlichen Raum eine hohe Lebensqualität zu halten.

Allerdings: die Landesregierung wird kein Programm zur „Rückansiedlung“ von Bäckern in jedem Dorf auflegen können. Das würde doch zu sehr in marktwirtschaftliche Prozesse eingreifen.

Mit freundlichen Grüßen

Prof. Dr. Wolfgang Böhmer