Sehr geehrter Herr Schwuchow,
ich kann Ihnen in Ihrer Einschätzung, fossile Brennstoffe seien endlich und die Förderung und der Ausbau regenerativer Energieträger sei dringend geboten, nur zustimmen.
Allerdings kann Sachsen-Anhalt zum jetzigen Zeitpunkt und auch noch in den nächsten Jahren auf die Nutzung einheimischer Braunkohle als Energieträger keinesfalls verzichten. Die Gewinnung und Verstromung von Braunkohle im südlichen Sachsen-Anhalt stellt für unser Land wegen des sehr großen Beitrages an der Energieversorgung in der Region einen strategisch sehr wichtigen Wirtschaftsfaktor dar.
Mit der Verordnung über den Landesentwicklungsplan 2010 vom 14.12.2010 wurde das Rohstoffvorkommen Braunkohle Lützen als Vorranggebiet für die Rohstoffgewinnung eingestuft. Derzeit gibt es allerdings keine Entscheidung, ob es zu einem Neuaufschluss eines Tagebaus in der betroffenen Region kommen wird. Auch liegen noch keine konkreten Tagebauplanungen vor.
Besonderes Augenmerk hinsichtlich des Aufschlusses eines Braunkohletagebaus bei Lützen wird darauf zu richten sein, dass es dem Bergbauunternehmen gelingt, dafür die Akzeptanz bei der Bevölkerung zu schaffen, und es darüber hinaus bereit ist, ein modernes Braunkohlekraftwerk am Standort Profen zu errichten. Eine mehrheitliche Zustimmung seitens des Kreistages zum Aufschluss der Lagerstätte liegt ja bereits schon vor.
In möglichen weiteren Verfahren wird die Landesregierung sehr darauf achten, dass die Fragen der öffentlichen Akzeptanz und einer Wertschöpfung in der Region im Sinne einer nachhaltigen Politik erreicht werden.
Mit freundlichen Grüßen
Prof. Dr. Wolfgang Böhmer
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