Der Betrieb der Plattform wurde auf Wunsch der Bayerischen Staatskanzlei aus strategischen Gründen eingestellt. Es können daher leider keine weiteren Beiträge veröffentlicht oder bewertet werden. Bereits veröffentlichte bzw. beantwortete Beiträge stehen jedoch auch weiterhin zur Information zur Verfügung.

Beantwortet
Autor R. Kayl-Frank am 19. April 2010
12779 Leser · 79 Stimmen (-1 / +78)

Sonstige

Mieterhöhung bundeseigene Siedlung München Fasangarten

Sehr geehrter Herr Ministerpräsident,

Fast alle Bewohner in unserer Siedlung, wie auch mein Mann, sind oder waren Beamte, Angestellte, Arbeiter und Soldaten, die sich Ihr Leben lang für unseren Staat, teils mit Ihrem Leben eingesetzt haben. Dazu kommen noch viele junge Familien mit Kindern, die vermeintlich unter dem besonderen Schutz des Staates stehen.
Damit wir in einer superteuren Stadt wie München existieren können, wurden uns, teilweise vor langer Zeit, günstige Wohnungen in der ehemaligen amerikanischen Siedlung Fasangarten in München zugewiesen.
Das Angebot wurde vorzugsweise von Angehörigen des einfachen und mittleren Dienstes, Arbeitnehmern und Ihren Familien, tätig bei Bundeswehr, Polizei und anderen Behörden, wie auch von heutigen Rentnern und Ruheständlern dankend angenommen.
Kann jemand ermessen, mit wie wenig Geld diese Menschen auskommen müssen?
Jetzt kommt der Bund und erhöht diesen Menschen wie auch uns, die Miete um 20%, so dass die teuersten Mieten z.B. für eine 5-Zimmerwohnung nun ca. € 1250,-- betragen. In DM wären das 2450.--, zu DM-Zeiten hätte sich das niemand getraut.
Nicht genug das unsere Gehälter rückläufig sind, Benzin, Gas, Strom, Krankenkasse uns die Taschen leeren, jetzt muss man uns, als ob uns das Wasser nicht auch so schon bis zum Hals stehen würde, auch noch die letzten € nehmen. Wir sind wirklich verzweifelt!
Wäre es möglich, verehrter Herr Ministerpräsident, dass Sie zu unseren Gunsten dagegen einschreiten könnten?

Ich bedanke mich für für Ihre Antwort.

Mit freundlichen Grüßen

Rosmarie Kayl-Frank

+77

Über diesen Beitrag kann nicht mehr abgestimmt werden, da er bereits beantwortet wurde.

Antwort
von Horst Seehofer am 02. Juni 2010
Horst Seehofer

Sehr geehrte Frau Kayl-Frank,

ich habe für Ihre Sorgen großes Verständnis. Die Kehrseite der Attraktivität des Großraumes München, seiner wirtschaftlichen Prosperität und seiner insgesamt guten Arbeitsmarktsituation sind die hohen Preise, unter denen vor allem Geringverdiener besonders leiden. Auch wenn staatliche Leistungen wie Wohngeld oder Ballungsraumzulage die Situation etwas verbessern, ist es für viele Familien schwierig, am Ende des Monats noch etwas im Geldbeutel zu haben.

Besonders bedrückend sind für viele die außergewöhnlich hohen Mietpreise in der Landeshauptstadt. Ihrer E-Mail entnehme ich, dass sie in einer bundeseigenen Siedlung leben, deren Wohnungen gezielt eher einkommensschwächeren Personengruppen vorbehalten sein sollten. Die Gestaltung der Mietkonditionen obliegt dem Bund als Vermieter der Wohnungen.

Leider bestehen für den Freistaat Bayern hier keine Einflussmöglichkeiten. Soweit es um ehemalige Wohnungen der US-Streitkräfte geht, sollte Ihnen die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben BIMA als zuständige Behörde des Bundes weitere Informationen zu Ihrem Anliegen geben können.

Mit freundlichen Grüßen