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Autor Katja Andersson am 19. August 2009
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Familie

Wenn Akademikerinnen Kinder bekommen

Sehr geehrte Frau von der Leyen,
ich bin 29 Jahre alt und erwarte mein erstes Kind. Ich habe zwei abgeschlossene Studien (Magister in Philosophie, 1. Staatsexamen für das Lehramt an Gymnasien sowie absolviertes 2. Staatsexamen mit sehr gutem Abschluss). Wie auch mein Lebenspartner bin ich im niedersächsischen Schuldienst tätig; in Niedersachsen herrscht "Lehrermangel".

Mein Partner und ich haben uns sehr bewusst FÜR ein Kind entschieden und möchten beide unsere Lehrertätigkeiten nur ungern aufgeben, aus diesem Grund werden wir uns auch die Elternzeit teilen.
Schon jetzt kümmern wir uns um einen möglichen Betreuungsplatz für unser noch ungeborenes Kind und bereits jetzt gestaltet sich dies sehr schwierig, da die in Hannover angebotenen Betreuungsangebote auf wenige Plätze beschränkt sind oder von Elterninitiativen geführt werden, die Betreuungszeiten anbieten, die mit einem "normalen" Berufsleben nicht zu vereinbaren sind: so öffnen die Einrichtungen etwa 8:00 oder 8:30 bei Schulbeginn um 7:50, haben über die Mittagszeit geschlossen etc...

Als intelligente Frau möchte ich mein Kind gern ab dem ersten Lebensjahr in eine Betreuung geben, um auch den Anspruch an mich selbst als intelligente, junge, leistungsfähige Frau nicht zu verlieren und finanziell etwas zu unserem Familienleben beitragen zu können. Meine fast 10-jährige Studien- und Ausbildungszeit kann m.E. nicht einfach so "im Sande verlaufen", so gern ich mich um meine Familie, den Hauhalt und mein Kind kümmere, möchte ich doch nicht darauf reduziert sein, sondern den Versuch unternehmen, meine akademische Ausbildung für mich persönlich und die Gesellschaft (Lehrerin!) fruchtbar zu machen und mit einem gesunden - weil auch ICH zufrieden bin - Familienleben vereinbaren!
Wie kann ich es als Akademikerin schaffen, beides "unter einen Hut zu bringen", wenn die Kinderbetreuung in Krippen quasi unmöglich ist und selbst eine Anmeldung in Betreuungseinrichtungen 1,5 Jahre vor dem benötigten Termin eine Farce ist?

Mit sehr herzlichen Grüßen
StR` Katja Andersson, M.A.

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