Sehr geehrte Frau Bothe,
vielen Dank für Ihre Frage zum Bombodrom und meiner diesbezüglichen Presseerklärung.
Ich teile Ihr Verständnis: Sicher bin ich als Berliner Wirtschaftssenator zu allererst für die Berliner Interessen zuständig - aber auch als solcher erlaube ich mir immer wieder, über den Stadtrand hinauszusehen und mich zu Entwicklungen außerhalb des Stadtgebietes zu äußern. So habe ich mich beispielsweise auch in die auf Bundesebene stattfindende Debatten zum Mindestlohn, zur Strompreisentwicklung oder auch zur Unternehmenssteuerreform geäußert.
Einen Vergleich des geplanten Großflughafens BBI mit dem seinerzeit geplanten Bombodrom, der einer der größten Truppenübungsplätze in Europa hätte werden sollen, halte ich allerdings nicht für sachgerecht. Tiefflüge und Bombenabwurfübungen sind m. E. nicht mit einem zivilen Flughafen vergleichbar.
Beruhigen kann ich Sie bezüglich des von Ihnen angenommenen 24-Stunden-Betriebes des BBI. Das Bundesverwaltungsgericht hatte in seinem Planfeststellungsbeschluss Nachbesserung beim Lärmkonzept gefordert. Das von der Flughafengesellschaft erarbeitete Konzept liegt derzeit in den Gemeindeverwaltungen aus, sodass Sie sich hierüber informieren können. In der Diskussion sind die sogenannten Tagesrandzeiten, 22.00 bis 24.00 sowie 5.00 bis 6.00 Uhr.
Sehr geehrte Frau Bothe, einen Aufschrei gegen den BBI können Sie vom Berliner Wirtschaftssenator nicht erwarten. Der Flughafen wird als Wachstumsmotor für die Region dienen und das werde ich mit allen Kräften unterstützen – auch wenn es dadurch möglicherweise in meinem persönlichen Naherholungsgebiet Müggelsee nicht mehr ganz so ruhig sein wird wie bisher.
Mit freundlichen Grüßen
Harald Wolf
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