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Beantwortet
Autor Sabine Kroll am 01. Oktober 2009
10139 Leser · 0 Kommentare

Aktuelles

Ausgeglichene Ernährung beugt Gewalt bei Jugendlichen vor

Sehr geehrter Herr Senator Wolf,

was halten Sie von dem Vorschlag, sämtliche Schulen in Berlin mit Schulobst zu versorgen. Ich weiß, dass in Brandenbrug hierzu bereits entsprechende Projekte in Tat umgesetzt wurden.

Wie britische Forscher herausgefunden haben, hat eine ausgeglichene Ernährung positive Auswirkungen auf das Aggressionspotential von Jugendlichen (http://www.sueddeutsche.de/wissen/114/489500/text/). Damit würde der Gewalt an Schulen, bis hin zu Amokläufen Einzelner, Abhilfe geleistet. Wie sieht es aus mit der Umsetzung dieses Vorhabens, sämtliche Schulen mit ausgewogener Nahrung zu versorgen?

Wäre es nicht möglich, landesweit jede Menge Sponsoren für diese Initiative zu gewinnen? Wäre es nicht ebenfalls möglich, den Schülern ein grundlegendes Verhältnis zu gesunder Ernährung anhand von Unterrichtsstunden zum Thema Gemüse- und Obstanbau zu vermitteln? Dazu wäre die Anlegung eines Schulgartens an jeder Schule wünschenswert.

Mit freundlichen Grüßen,
S.Kroll

Antwort
von Harald Wolf am 20. November 2009
Harald Wolf

Sehr geehrte Frau Kroll,

ich halte sehr viel davon, Kinder und Jugendliche schon in der Schule mit den Vorteilen gesunder Ernährung vertraut zu machen. Sicher aber kann das die Schule nicht allein leisten, hier sind genauso die Eltern gefordert wie auch die öffentlichen Medien.

Das von der EU beschlossene Schulobstprogramm ist einerseits eine Maßnahme zur Steigerung des Obstverzehrs von Kindern und Jugendlichen, andererseits dient es auch der regionalen Absatzförderung von Obst und Gemüse.

Um die ordnungsgemäße Durchführung des Schulobstprogramms sicherzustellen, sollen die EU-Mitgliedsstaaten zunächst eine nationale Strategie ausarbeiten. Eine solche nationale Strategie ist in Deutschland noch nicht erarbeitet worden. Deshalb haben einige Bundesländer, die sich an dem Programm beteiligen wollen, eigene Umsetzungspläne erarbeitet.

Die Länder erhalten vom Bund einen Finanzbetrag zur Realisierung des Programms, müssen allerdings auch einen Länderanteil selbst aufbringen.

In Berlin, das sich derzeit am Schulobstprogramm nicht beteiligt, gibt es bereits zahlreiche andere Programme, die sich mit dem Thema „Gesunde Ernährung für Kinder" beschäftigen. Diese werden durch die Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung unterstützt. Zu nennen sind in diesem Zusammenhang:

• Bio-Brotbox-Aktion zum Schulanfang
• Vernetzungsstelle Schulverpflegung
• Landesprogramm für die gute gesunde Schule
• 5 am Tag
• Klasse 2000

Mit freundlichen Grüßen
Harald Wolf