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Abstimmungszeit beendet
Autor Sieglinde Müller am 21. Juli 2009
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Wirtschaft

Nur noch Sparkasse lehnt Bareinzahlung durch Fremdkunden ab!

Sehr geehrter Herr Wolf,

bezugnehmend auf meine erste Anfrage am 7. Juli kann ich Ihnen und allen Anderen erleichtert verkünden, dass alle Geldinstitute (bis auf eins) Bareinzahlungen von Fremdkunden wieder annehmen.
Hatten sie noch Anfang Juni auf die Bemühungen vieler Betroffener an den Kassen ein glattes nein parat, wollen sie nun nichts mehr davon wissen. OK jeder kann mal zurückrudern, auch Banken!

Leider sieht das die Berliner Sparkasse aber ganz anders. Sie verbleibt strickt bei ihrer Ablehnung. Somit verbleiben meine Fragen natürlich auch und ich bitte dennoch um die Beantwortung meiner Anfrage vom 7. Juli. 09

Auf Grund der neuen Situation ergeben sich für mich allerdings auch neue Fragen an den Wirtschaftssenator:

1:
Warum kann die Berliner Sparkasse, die immerhin noch nicht ganz privatisiert ist, ihren Kunden und den hausfremden Kunden diesen Blödsinn von einer EU-Richtlinie erzählen (ja sogar schriftlich auslegen) und so wesentliche Leistungen einer Bank, wie die Bareinzahlung auch für "unbequeme und insolvente" Kunden nicht mehr anbieten?

2.
Teilen Sie meine Auffassung, dass das eine gewollte Ausgrenzung der Menschen ist, die ihre monatlichen Verpflichtungen per Bareinzahlung bewerkstelligen MÜSSEN?

3.
Sicher hat die Rechtssprechung den "Kontolosenkunden" die Möglichkeit eigeräumt, ein Konto zu erhalten. In der Theorie! Die Praxis sieht aber anders aus.
Wie bewerten Sie in diesem Zusammenhang Aussagen der Sparkassen, dass doch jeder Kunde immer ein Konto haben könne, gerne bei der Sparkasse?

4.
Wie stehen Sie als Wirtschaftssenator zu dem Umstand, dass es Mitarbeitern der Sparkasse unter Androhung von personalrechtlichen Konsequenzen strikt untersagt wurde, Bareinzahlungen von "Nichtkunden" anzunehmen?

5.
Halten Sie es überhaupt für legal, wenn den Kunden Begründungen über dubiose Gesetze gegeben werden, der wahre Hintergrund aber ein ganz anderer ist?

6.
Teilen Sie meine Überzeugung, dass die Berliner Sparkasse hier zu tiefst unserös vorgeht?

7.
Um "unbeliebte Kunden" aus der Bank und an der Kasse zum "Gehen zu bewegen", erhalten sie in den Banken und auch in der Sparkasse oft falsche, ungenügende oder auch gar keine Auskunft.
Ist Ihnen in diesem Zusammenhang der Begriff Kassen-Cleaning bekannt, der seit Jahren bei den Banken angewendet wird?

8.
Wie beurteilen Sie die Aussagen der Mitarbeiter im Servicenter der Sparkasse Alexanderplatz aber auch an den Kassenschaltern in der Filiale Spandauer Altstadt, dass die Betroffenen "nirgentswo mehr, also an keiner anderen Bank, Bareinzahlungen als Fremdkunden vornehmen können"?

8.
Sehen Sie als Wirtschaftssenator bei den geschilderten Vorfällen Handlungsbedarf und wie sieht der Ihrer Meinung nach aus?

Vielen Dank
Sieglinde Müller