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Abstimmungszeit beendet
Autor Lydia B. am 05. September 2007
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Frauen

Technikinteresse früh fördern

Sehr geehrter Herr Wolf,

es wird oft bemängelt, dass es in den Technik- und Ingenieursberufen einen zu geringen Frauenanteil gibt.

Für mich liegt dieses Problem in der Schulbildung zu Grunde. Man könnte viel mehr Mädchen (und generell mehr Kinder) für Technik und Naturwissenschaften begeistern, wenn man in den Grundschulen damit beginnen würde das Interesse dafür zu wecken.
Physik, Informatik und ähnliche Fächer finden erst ab der Oberschule statt. Jedoch sind Mädchen in diesem Alter meistens nicht mehr wirklich dafür zu begeistern, da ihre Interessengebiete schon geprägt sind (meist durch das Vorleben anderer Frauen oder jugendlicher Mädchen - also durch gesellschaftliche "Klischees").

Wenn man in den Grundschulplan ein Fach einbinden würde, in dem kindgerecht (zum Beispiel mit leichten Versuchsaufbauten) oder spielerisch an Technik und Naturwissenschaften heran geführt werden würde, dann könnte man bestimmt auch genug Mädchen die Technik näherbringen. So würden sie später nichtmehr vor einem Computer stehen und sagen "das lass ich lieber einen von den Jungs machen, die haben davon mehr Ahnung als ich".

In meiner ehemaligen Oberschule hat meine Klasse im Rahmen des sozialen Tages "Weihnachten an andere denken" den ältesten Gruppen der benachtbarten Kindergärten versucht den Kindern die Naturwissenschaften näher zu bringen. Mit leichten Versuchaufbauten (z.B. Stromkreis mit Glühbirnen und Schaltern) und Experimenten (Knallgasprobe etc) sowie Modellen (z.B. im Biologiebereich) haben wir den Kindern einen kleinen Einblick in "die Welt der Wissenschaft" gegeben. Den Kindern hat es sehr viel Spaß gemacht und das meiste haben sie auch verstehen können - man muss es nur richtig erklären.
Die Kinder waren begeistert und die Erzieherinnen waren überrascht darüber wie Kindgerecht man Physik, Chemie und Biologie aufbereiten kann.
Das hat mri gezeigt, dass man Kindern in diesen Bereichen viel mehr zutrauen sollte und dass sie in diesem Alter noch viel mehr Interesse dafür zeigen wie die Welt und die Technik funktioniert als Jugendliche. Sie sind für solche Sachen noch viel zugänglicher und begeisterungsfähiger.

Auch die Sendung mit der Maus hat uns in den letzten Jahrzehnten gezeigt, dass Kinder viel mehr verstehen als manche Erwachsene Ihnen zutrauen und dass man mit einfachen Mitteln Kindern technische, physikalische und chemische Abläufe bildlich erklären kann.
Und nicht ohne Grund sitzen viele Erwachsene jedes Wochenende vor dem Fernseher und sind faziniert von dieser Sendung. Denn dort erfahren sie Dinge, die Ihnen in der Schule keiner erklärt hat.

Wenn man es schaffen würde schon in den ersten Schuljahren die kindliche Neugierde -wie funktioniert etwas- zu fördern und damit zu verhindern, dass sie später "Angst" vor der Technik haben, dann würde die Gesellschaft langfristig davon profitieren. Der Fachkräftemangel und der geringe Frauenanteil in techniklastigen Branchen würde kein dauerhaftes Problem bleiben.

Ich würde mich freuen, wenn Sie Herr Wolf mir Ihre Meinung über dieses Thema mitteilen würden.
Vielleicht haben Sie ja schon selbst eigene Ansätze, um die Problematik langfristig zu lösen.
Sind vielleicht schon Maßnahmen geplant, die Sie über diesen Weg nahe bringen können?
Ich würde mir natürliche wünschen, dass das kein Thema bleibt über das NUR GEREDET wird, sondern irgendwann die Worte auch in Taten umgesetzt werden.

Ich freue mich auf Ihre Antwort und verbleibe mit freundlichen Grüßen