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Beantwortet
Autor Eva Heitmann am 05. Januar 2010
8308 Leser · 0 Kommentare

Frauen

Hochqualifizierte Frauen

Sehr geehrter Herr Wolf, unsere Tochter und viele andere Mitkommilitoninnen haben 1er-Examen. Sie bewarb sich bei vielen Stiftungen wg. einer Förderung für ihre Dissertation. Alle Menschen, die das Thema kennen lernen, behaupten, dass es ein wichtiges und zukunftsträchtiges Thema sei. Absagen kamen zum Teil unbegründet, bei einer Absage erfuhr sie, dass durch die Wirtschaftskrise eben nur noch wenige gefördert werden und dann nur noch besser als 1er Diplome. Sie stimmen mir doch sicher zu, dass hier ein großes Potenzial an forschungsbereiten, guten und lernwilligen jungen Menschen auf der Strecke bleibt. Manche haben inzwischen HARTZ IV beantragt. Berlin und Deutschland muss auch an die Zukunft denken und nicht eine ganze Generation von wirklich guten Leuten auf der halbem Weg im Stich lassen. Haben Sie eine oder gar mehrere Ideen zur Problematik dieser jungen Frauen?
Mit freundlichen Grüßen
E. Heitmann

Antwort
von Harald Wolf am 25. Januar 2010
Harald Wolf

Sehr geehrte Frau Heitmann,

ich habe mich in den vergangenen Jahren dafür eingesetzt, dass Politik, Wirtschaft und Hochschulen das Begabungspotenzial in unserm Land gezielt fördern und eine vorausschauende Talente- und Personalpolitik gestalten. Denn: Die Verfügbarkeit hoch qualifizierter Arbeitskräfte ist ein entscheidender Faktor für Erfolg im verschärften Wettbewerb der Wissensgesellschaften des 21. Jahrhunderts.

Das Land Berlin gestaltet seine Innovationspolitik mit der „Wachstumsinitiative Berlin 2004-2014“ und dem „Masterplan Wissen schafft Berlins Zukunft“, damit sie den Herausforderungen des globalen Wettbewerbs gerecht werden kann. Dabei messen wir der Weiterentwicklung und Förderung von Bildung und Wissenschaft hohe Priorität bei. Eine herausragende politische Bedeutung hat für mich und den Berliner Senat die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses, insbesondere auch die Chancengleichheit von Frauen. Gemeinsam mit dem Bund und den anderen Ländern haben wir in den vergangenen Jahren Anstrengungen zur Weiterentwicklung einer neuen Stipendienkultur unternommen. Neue Stipendienportale haben Überblick, Beratungsservice und den Zugang zu Fördermöglichkeiten verbessert. Hier einige Hinweise:

www.KISSWIN.de
www.stipendiumplus.de
www.stipendienlotse.de

Auf Initiative der Referate zur Forschungsförderung an den Hochschulen wurde kürzlich die komfortable ELFI- Datenbank entwickelt. An allen Berliner Hochschulen halten diese entsprechenden Referate Informationen und individuelle Beratungsangebote vor.
Ich möchte Ihre Tochter ermutigen, mit der betreuenden Professorin bzw. dem betreuenden Professor erneut das Promotionsthema und die vorhandenen Möglichkeiten für eine Promotionsförderung zu prüfen. Hinweisen möchte ich auch darauf, dass es individuell verschiedene Zugangswege in die Wissenschaft gibt und manchmal der Beginn einer beruflichen Tätigkeit zunächst auch außerhalb der Wissenschaft liegen kann.

Ich wünsche Ihrer Tochter weiterhin eine faire Chance im Wettbewerb für eine Promotionsförderung und viel Erfolg für ihre weitere berufliche Karriere.

Harald Wolf
Bürgermeister und Senator für Wirtschaft, Technologie und Frauen