Sehr geehrte Frau Mohaupt-Litfin,
haben Sie herzlichen Dank für Ihre Frage.
Wie Sie wissen, bin ich als Senator auch für alle Belange von Frauen im Land Berlin zuständig und insofern freut es mich, dass wir so viele weibliche Studierende hier haben. Und mittlerweile stehen wir bei der Zahl der Professorinnen übrigens deutschlandweit an erster Stelle.
Was Ihren Vorschlag betrifft, die spachliche Form von Bachelor und Master zu „feminisieren“, kann ich – falls Sie das wirklich ernst meinen - allerdings nicht mitgehen. Zumal: Der „Bachelor“ im wissenschaftlichen Sinne nichts mit der Übersetzung und der im englischen Alltagssprachgebrauch benutzten Variante des Junggesellen zu tun hat.
Ob in Pisa, Oslo oder Berlin: Studienabschlüsse und im Ausland erbrachte Leistungen sollen europaweit vergleichbar und für alle „verständlich“ sein. Das beschlossen 1998 die Verantwortlichen der Bildungsbereiche aus 29 Ländern in der italienischen Stadt Bologna. Mittlerweile haben 40 europäische Staaten das so genannte Bologna-Abkommen unterzeichnet und verpflichten sich damit, bis 2010 das alte Studiensystem zugunsten des zweistufigen Bachelor-Master-Systems abzuschaffen.
Bachelor und Master sind international übliche und anerkannte Studienabschluss-grade, die diese Studienstruktur widerspiegeln. Alle Bundesländer haben sich auf diese Bezeichnung verständigt und sind für die Hochschulen verbindlich (KMK-Beschluss vom 10.10.2003).
Also: Meines Erachtens ist es für die Akzeptanz auf dem internationalen Arbeitsmarkt und für die internationale Zusammenarbeit erforderlich, Transparenz und Übersichtlichkeit auch bei der Bezeichnung der Abschlüsse sicherzustellen.
Mit freundlichen Grüßen
Harald Wolf
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