Sehr geehrter Herr Rendler,
unser Land verfügt im internationalen Vergleich über relativ wenig Rohstoffe. Das heißt, wir selber sind darauf angewiesen, aus anderen Ländern zu importieren. So hat Deutschland nach Angaben des Statistischen Bundesamtes im Jahr 2006 Rohstoffe im Wert von rund 8,7 Milliarden Euro exportiert und im gleichen Zeitraum Rohstoffe im Wert von 80,4 Milliarden Euro importiert. Wenn wir die Möglichkeit in Anspruch nehmen, uns auf den internationalen Märkten mit Rohstoffen zu versorgen, sollten wir anderen Ländern das gleiche Recht auf unseren Märkten einräumen.
Auch der Handel mit China ist keineswegs eine Einbahnstraße. Vielmehr profitiert die deutsche Wirtschaft vom zunehmenden Handelsvolumen mit China.
Die Entscheidungen darüber, was in welchem Umfang importiert oder exportiert wird, treffen im Übrigen die Unternehmen und nicht der Staat.
Die Sorge, dass der Wald mit seinen vielfältigen Bedeutungen für die Menschen, das Klima und die Umwelt kurzfristigen wirtschaftlichen Interessen unterworfen werden könnte, ist gut nachvollziehbar. Eine solche Entwicklung zeichnet sich derzeit aber nicht ab. Denn nach wir vor gehören die meisten Wälder der öffentlichen Hand, und auch die Besitzer von privatem Wald unterliegen dem Bundeswaldgesetz und den Waldgesetzen der Länder. Sie müssen sich an die geltenden Regeln einer nachhaltigen und umweltgerechten Waldbewirtschaftung halten. Das würde für ausländische Investoren gleichermaßen gelten. Den Wald als Kulturraum zu schützen, liegt im gesamtgesellschaftlichen Interesse. Sollte die steigende Nachfrage nach Holz dazu führen, dass soziale und ökologische Belange vernachlässigt würden, müsste eine Debatte über strengere gesetzliche Regeln geführt werden – unabhängig davon, wem der Wald gehört.
Nähere Informationen zur Rohstoffpolitik der Bundesregierung erhalten Sie auf der Internetseite des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie (www.bmwi.de/BMWi/Navigation/Energie/rohstoffpolitik.html).
Mit freundlichen Grüßen