Sehr geehrte Damen und Herren,

wie Sie sicher aus den Medien erfahren haben, werde ich am 28. August vom Amt des Ministerpräsidenten zurücktreten. Deshalb wird es mir künftig nicht mehr möglich sein, Ihre Fragen an dieser Stelle zu beantworten. Der Bürgerdialog über das Onlineportal direktzu.de hat in den zurückliegenden Jahren eine Vielzahl von Anliegen und Problemen von Ihnen, den Bürgerinnen und Bürgern, thematisiert. Ich habe mich über die anhaltende Resonanz sehr gefreut. Sie dokumentierte Ihr Interesse am Lebensumfeld, aber auch an politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Fragen. Das Portal war für mich wichtiger Anzeiger, welche Sorgen, Probleme oder Anliegen die Menschen im Land bewegen. Es bot die Möglichkeit, politische Bewertungen aus der brandenburgischen Bevölkerung ungefiltert und direkt zu erfahren. Und ebenso offen und geradeheraus habe ich mich stets um Antwort bemüht. Für mich war darüber hinaus entscheidend, dass das Voting-Verfahren den öffentlichen Diskurs bei uns im Land befördert. Fragesteller und auch ich wussten dadurch: Das interessiert Viele!

Ich bedanke mich bei Ihnen für Ihr Vertrauen und die vielen interessanten Fragen und Einschätzungen.

Herzlichst

Ihr

Matthias Platzeck

Archiviert
Autor F. Strencioch am 04. September 2009
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Soziales

warum???

Sehr geehrter Herr Matthias Platzeck

ich weiß, dass die derzeitige "Forstreform" schon eine Weile am laufen ist, doch wissen Sie eigentlich, dass sie eine Menge junger Menschen einen Traum nehmen?
"Erst Ausbilden und dann alleine im Regen stehen lassen...!?"

Ich habe meine Lehre als Forstwirtin mit Fachhochschulreife am 03.07.2009 erfolgreich im Landesbetrieb Brandenburg abgeschlossen!
Und nun – ARBETSLOSIGKEIT-!
Ich denke nicht, dass ich mir nicht genug Mühe gegeben habe, aber mich würde interessieren ob Sie eine junge erfolgreich ausgebildete Frau (173 cm groß und 58 kg leicht) in der Privatwirtschaft Forst einstellen und somit eine Chance für Ihre Zukunft geben würden? In der Holzernte kann ich auf jeden Fall mit meinen männlichen Kollegen mithalten! Doch wie denken potenzielle Arbeitgeber darüber? Ich denke nicht, dass sie mir eine Chance geben. Bei Ihnen zählt zu 80% ein visuell kräftiger Körperbau. Da kann mein Selbstbewusstsein noch so groß sein!“

Als ich meine Lehre am 01.08.2006 begonnen habe, wusste ich, dass dies mein Beruf ist,
NEIN = meine Berufung!
All die Kleinigkeiten, Fertigkeiten, Abwechslung als "Waldarbeiter" im Landesbetrieb Brandenburg, gefordert werden, gibt es nicht in der Privatwirtschaft - soweit ich weiß!

Der Altersdurchschnitt der beschäftigten Waldarbeiter liegt im Landesbetrieb Brandenburg bei 48 Jahren !? Und dann wird keiner übernommen? Das gehört wohl zu Ihrem Plan?

Auch wenn ich "erst" 19Jahre alt bin, das waldreiche und schöne Land Brandenburg/Berlin möchte ich definitiv nicht verlassen, zumindest nicht für immer!

Einmal einen Forstbetrieb selber aufbauen, sehe ich künftig als sinnlos an, da zu gegebener Zeit der Markt mit billigen Arbeitskräften überschwemmt sein wird und, wie heute schon in den meisten Branchen üblich, hoch im Kurs stehen werden. Arbeit mit gut ausgebildeten Fachkräften hat normalerweise und bekanntlich seinen Preis. Zumindest brauch man einen "Namen" in diesem speziellen Bereich und das setzt voraus, dass man lange im Geschäft sein muss. Was mir nun aber, nach meinem erfolgreichen Abschluss, verwehrt wird.

Jetzt werde ich wohl etwas anderes Studieren müssen und zusätzlich einen Hilfsjob annehmen müssen um finanziell überhaupt über die Runden zu kommen. Ist das mein Niveau??? Ich denke nicht!

Ich werde auf meine Lehre immer mit einem lachenden und einem tränenden Auge schauen, eher mit einem tränenden, wegen der "Forstreform".

Über eine mich unterstützende Antwort würde ich mich sehr freuen und verbleibe

mit freundlichen Grüßen
Franziska Strencioch

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