Sehr geehrter Herr Schwaighusen,
ich glaube, dass sowohl bei der älteren als auch bei der jungen Generation Informationsbedarf besteht. Die erste Aktion, die mein Ministerium zur Verbesserung der Internetkompetenz gestartet hatte, richtete sich an die ältere Generation, indem ein "Wegweiser durch die digitale Welt für ältere Bürgerinnen und Bürger" (http://www.bmelv.de/SharedDocs/Standardartikel/Verbrauche...) erstellt wurde, der mittlerweile in vierter Auflage vorliegt. Daneben gibt es zahlreiche weitere Projekte, deren Ziel es ist, ältere Menschen für das Internet zu begeistern. Ein Beispiel ist die Internetseite www.internetpaten.info, dessen Ziel es ist, dass Internet-Begeisterte ihre Erfahrungen mit Internet-unerfahrenen Menschen in ihrem Umfeld teilen, indem sie sich z.B. einfach mal zusammen mit ihren Eltern an den Computer setzen. Die ältere Generation verstärkt für das Internet zu begeistern, ist mir auch deshalb wichtig, weil dies eine Frage der gesellschaftlichen Teilhabe ist.
Gleichzeitig halte ich es aber für nötig, schon in der Schule Internetkompetenz zu vermitteln. Während bei älteren Menschen die Begeisterung häufig erst geweckt werden muss, Ängste genommen und die vielen Chancen aufgezeigt werden müssen, muss gegenüber Schülerinnen und Schülern auf die eine oder andere Gefahr hingewiesen werden. Nur wer weiß, dass das Internet z. B. nichts vergisst, kann bewusst entscheiden, was er oder sie rein stellen will und was lieber nicht. Unsere hier zur Sensibilisierung gestartete Jugendkampagne "watch your web" (http://www.bmelv.de/SharedDocs/Standardartikel/Verbrauche...) erreicht die Zielgruppe sehr gut: Auf das hierzu eingerichtete Profil wurde allein bei SchülerVZ über eine Million Mal zugegriffen und die Kampagnenfilme waren vorübergehend auf Platz 30 der weltweit meist gesehenen Videos bei youtube.
Die Meinung junger Menschen ist mir für meine Internetpolitik sehr wichtig. So ist unsere Jugendkampagne sicher auch deshalb so erfolgreich, weil Schülerinnen und Schüler in die Konzeption eingebunden waren. Ich habe mehrfach Schulklassen besucht, um mich mit den Schülerinnen und Schülern auszutauschen und deren Sichtweise kennen zu lernen. Diesen Austausch werde ich fortführen, denn meine Internetkompetenz ziehe ich nicht nur aus meiner eigenen Nutzung dieses Mediums, sondern auch aus vielen Gesprächen mit anderen Nutzern.
(Weitere Informationen finden Sie hier: http://www.bmelv.de/dialog-verbraucher-im-netz)
Mit freundlichen Grüßen
Ihre Bundesministerin