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Autor Dennis Grumann am 20. Januar 2011
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Tierschutz

Tierhaltung in Deutschland

Sehr geehrte Frau Aigner. Mein Name ist Dennis Grumann und bin 19 Jahre alt. Ich bin Schüler eines Gymnasiums in Niedersachsen und befinde mich gerade in der Abiturvorbereitung. Ich wohne seit meiner Geburt in Niedersachsen.

Vorab ist zu sagen, dass ich kein Tierschützer bin oder jemand, der Gewalt mit Gewalt bekämpfen will (Abbrennen von Massentierhaltungen oder sonstige radikale Aktivitäten). Es ist lediglich mein persönliches Anliegen und ich hoffe daher, dass ich Antworten auf meine Fragen finde bzw. dass sich in Zukunft was ändert!

Nun zu meinem Anliegen. Ist es noch in Ordnung, was in Deutschland im Bereich "Tierhaltung" möglich ist?
In der letzten Zeit beschäftigte ich mich intensiv mit diesem Thema und komme einfach zu dem Schluss, dass wir uns, als Land Deutschland, dass eine internationale Vorbildfunktion besitzt, in den Grund und Boden schämen sollten. Ich werde nicht pauschalisieren und sagen: Es ist überall so. Aber ein Betrieb, in dem Massentierhaltung möglich ist, ist bereits ein Betrieb zuviel. Der Verpflichtung der Aufklärung der Bürger und Bürgerinnen wird in Deutschland im Bereich der Tierhaltung komplett ausgeblendet. In meiner nun 13-Jahre langen Schulkarriere (ausschließlich in Niedersachsen) wurde ich noch nie darüber aufgeklärt wie Massentierhaltung funktioniert. Wäre es nicht ein persönliches Anliegen von mir gewesen, dann würde ich wahrscheinlich bis heute noch das billigste Fleisch oder die billigsten Eier kaufen.

Ist es denn nicht möglich so etwas zu kontrollieren? Dürfen wir dabei zuschauen, was da passiert?

Vertuschen, statt Aufklären. Fördern, statt Verhindern. Akzeptieren, statt Ablehnung. Ich habe das Gefühl so verrichten sie im Ministerium ihre Arbeit. Diese Politik des Lobbyismus muss aufhören! Und ich werde das Gefühl nicht los, sie tun herzlich wenig dafür, dass es aufhört. Es mag Menschen geben, die das Thema nicht interessiert. Hauptsache günstig ist das Motto. Oder wie die Deutschen auch gerne zu sagen pflegen: "Geiz ist geil". Jedoch sollten wir wenigstens versuchen den Leuten zu zeigen, was Massentierhaltung in der Realität bedeutet. In der heutigen Zeit wird genau das Gegenteil praktiziert. Die Verbraucher werden gezielt getäuscht. Auf den Eiern, die aus Käfighaltungen stammen (Was laut meiner Informationen inzwischen verboten wurde, die unwürdigen Zustände sich trotztdem nicht verbessert haben) sind immer so glückliche Hühner abgebildet. Ist das also nun Aufklärung, oder vielmehr eine gezielte und verharmlosende Täuschung?

Nun möchte ich von ihnen wissen, ob sie als Ministerium für Verbraucherschutz, Landwirtschaft...etc. zufrieden damit sind, wie solche Betriebe kontrolliert werden. Und überhaupt, was tun sie gegen ein solches Umgehen mit Tieren? Sind die Kontrollen in Deutschland ausreichend? Mir ist durchaus bewusst, dass der Verbraucher eine große Schuld an solchen Zuständen trägt, da wie gesagt der Geiz ja so geil ist. Doch sie sind verpflichtet aufzuklären und Klarheit zu schaffen und so etwas zu verhindern. Auch das Argument, dass seien Ausnahmen, welche man nicht verhindern könne, weil es immer "Schwarze Schafe" gibt, ist einfach nicht wahr. Wie sonst entstehen solche Preise für Fleisch. Jeglicher Respekt vor Fleisch seitens der deutschen Bevölkerung ist verloren gegangen. Und leider bin ich auch soweit, dass ich ihr Ministerium verurteile, Lobby-Politik zu betreiben und keineswegs gewissenhaft zu handeln. Außerdem empfinde ich den EU-Schlachtverordnungsentwurf als eine Frechheit.

Abschließend will ich noch sagen, dass ich tief enttäuscht davon bin, was in Deutschland im Bereich der Tierhaltung möglich ist. Deutschland war für mich immer ein Land der gewissenhaften und menschen bzw. lebewesenfreundlichen Politik. Dieser Glaube wurde mir komplett genommen. Ich habe kein Vertrauen mehr in die Lebensmittelindustrie.

Ich würde mich über eine Antwort auf diese E-Mail sehr freuen und hoffe, dass sie mir meine Fragen beantworten können.

Grüße aus Wolfsburg, Dennis Grumann

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