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Beantwortet
Autor Maria Graumann am 10. Februar 2011
13642 Leser · 99 Stimmen (-0 / +99)

Gesunde Ernährung

Genmanipuliertes Kraftfutter mit Gift verseucht?

Gestern Dienstag 09.02.2011 21h50 strahlte die ARD einen Bericht über Gensoja der Firma Monsanto aus.
Der Beitrag wurde von Plusminus recherchiert.

Ich konnte daraus entnehmen, das große Teile unserer Landwirtschaft mit Gensoja als Tierkraftfutter versorgt werden.
Es wird in unglaublich großen Mengen in Deutschland angeliefert.

Damit aber nicht genug, dieses genmanipulierte Kraftfutter wird mit Roundap, möglicherweise habe ich es nicht richtig geschrieben, einem Glyfusat Gift gespritzt, welches für Mensch, Tier und Natur höchst bedenklich ist.

Da Sie Frau Aigner unsere Ministerin für diesen Bereich sind, möchte ich von Ihnen ganz genau wissen,

1. ob dieser Bericht der Warheit entspricht,

2. wie es dazu kommen konnte und

3. wie und wann es abgestellt wird ?


+99

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Antwort
von Ilse Aigner am 01. Juni 2011
Ilse Aigner

Sehr geehrte Frau Graumann,

richtig ist, dass zur Versorgung der Tiere in der Schweine- und Geflügelmast derzeit rund 47 Prozent der benötigten eiweißreichen Kraftfuttermittel importiert werden. Ungefähr 80 Prozent entfallen dabei auf Ölsaaten und Ölschrote, überwiegend auf Sojabohnenbasis. Hauptexportländer sind Argentinien, Brasilien und die USA.

Auf einem Grossteil der Flächen in diesen Ländern werden gentechnisch veränderte Sojasorten angebaut (in den USA ca. 90 %). Hierbei handelt es sich vorwiegend um Pflanzen, die gegen ein Unkrautvernichtungsmittel (Glyphosat) resistent sind. Eine Versorgung mit heimischen eiweißhaltigen Kraftfutterkomponenten wäre nur begrenzt möglich.

Eine Einschränkung der Importe hätte schwerwiegende wirtschaftliche Auswirkungen auf die Schweine- und Geflügelerzeugung in der EU.

Sie fragen auch nach dem Pflanzenschutzmittel-Wirkstoff Glyphosat: Prüfungen des Wirkstoffes Glyphosat in dem üblichen gemeinschaftlichen Verfahren auf EU-Ebene als auch diverser Mittelzulassungen mit diesem Wirkstoff in Deutschland (und allen anderen Mitgliedstaaten der EU) nach den EU-weit abgestimmten Bewertungsgrundsätzen haben ergeben, dass bei bestimmungsgemäßer Verwendung nicht mit schädlichen Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit oder mit unvertretbaren Auswirkungen auf den Naturhaushalt zu rechnen ist.

Und auch bei der Zulassung gentechnisch veränderter Pflanzen, die auf europäischer Ebene erfolgt, handelt es sich, wie gesetzlich vorgeschrieben, um Einzelfallentscheidungen, bei der Pro und Contra auf wissenschaftlicher Grundlage sorgfältig abgewogen wurden.
Kompromisse bei der Sicherheit wird es mit mir auch in Zukunft nicht geben: Für den Fall, dass es berechtigten Grund zu der Annahme gibt, dass eine gentechnisch veränderte Sorte eine Gefahr für die Umwelt darstellen könnte, kann ein Verbot ausgesprochen werden.

In Zulassungsverfahren gentechnisch veränderter Pflanzen, die eine Herbizidresistenz gegen Glyphosat tragen, wurden im Rahmen der Prüfungskriterien keine negativen Auswirkungen beobachtet. Dies gilt auch für solche Produkte, die eine Zulassung als Futtermittel besitzen.
Ein Anbau von herbizidresistenten Pflanzen ist allerdings in der EU über den experimentellen Rahmen hinaus nicht zugelassen.

Mit freundlichen Grüßen

Ihre Bundesministerin