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Beantwortet
Autor W.W. Moosmann am 24. Dezember 2009
13157 Leser · 78 Stimmen (-9 / +69)

Verbraucherschutz und Verbraucherrechte

Anlageberatung und Bankenlobby

Sehr geehrte Frau Minister Aigner,
warum werden immer Banker als Berater zu solch heiklen Themen herangezogen? Es müßte doch auch unabhängige Experten geben, die wichtige Punkte wie die Beweislastumkehr bei der Anlageberatung zu Gunsten der Anleger in einen Gesetzestext einarbeiten könnten. Wenn nur Banker am Tisch sitzen, wird nur die Bankenlobby-Arbeit gestärkt und wir Anleger werden wieder über den Tisch gezogen.

+60

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Antwort
von Ilse Aigner am 26. März 2010
Ilse Aigner

Sehr geehrter Herr Moosmann,

mein Ministerium holt sich Rat und Meinungsbilder auf unterschiedliche Art ein:

Die Vergabe von Gutachten und Studien wird grundsätzlich bundesweit ausgeschrieben. Hierbei legt mein Haus großen Wert auf die Unabhängigkeit der Autoren. In der Vergangenheit haben in der Regel unabhängige Institute Gutachten und Studien zum Thema Finanzdienstleistungen erarbeitet. Ich möchte die Studie "Anforderungen an Finanzvermittler" von Evers und Jung hervorheben, die sich sehr kritisch mit der Bankenbranche auseinander gesetzt hat. [Wird verlinkt zur Studie http://www.bmelv.de/SharedDocs/Standardartikel/Verbrauche...].

Expertengremien, die von meinem Ministerium einberufen werden, setzen sich ganz überwiegend aus Wissenschaftlern und neutralen Sachverständigen zusammen. Dies gilt insbesondere für den Wissenschaftlichen Beirat Verbraucher- und Ernährungspolitik meines Ministeriums.

Im Rahmen von Verbandsgesprächen werden selbstverständlich auch Vertreter der Banken bzw. Bankenverbände angehört. Dabei sind regelmäßig aber auch Verbraucher- und Anlegerschutzorganisationen vertreten und, soweit es um die Arbeitsbedingungen von Bankmitarbeitern geht, auch Gewerkschaften.

Erst die Gesamtschau aller Interessen ergibt ein ausgewogenes und umfassendes Bild.

Mit freundlichen Grüßen