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Autor Viviane Meyer am 28. März 2011
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Verbraucherschutz und Verbraucherrechte

Die Verantwortung der Lebensmittelindustrie

Sehr geehrte Frau Ministerin,

mein Interesse gilt der nachhaltigen Wirtschaft und in diesem Zusammenhang vielen Problemen.
Eines dieser Probleme ist, dass das Harkin-Engel Protokoll noch immer von Unternehmen wie Nestlé, Cargill, Kraft etc. gebrochen wird. Als Beispiel möchte ich hier die Kakaoplantagen der Elfenbeinküste nennen, wo Kinder aus Mali und anderen umliegenden Ländern gekauft und als Sklaven auf den Kakaoplantagen eingesetzt werden. Mangelernährung und Pestizide machen die Kinder krank. Diese Infromationen stammen aus der Reportage "Schmutzige Schokolode" des NDR. Es gibt noch dutzende gut recherchierte Artikel und Reportagen, die auf diesen und andere Missstände hinweisen.
Die oben genannten Konzerne, die absolut nicht nachhaltig wirtschaften, dürfen Werbung machen, in denen glückliche Familien in einen leckeren Schokoriegel beißen und eine Harmonie und Idylle dargestellt wird, die angesichts der Produktionsweise dieses Schokoriegels einfach nur beschähmend und paradox ist!
Für die Einhaltung der Menschenrechte sollte einem eine Tafel Schokolade auch 50 Cent mehr wert sein, da es sowieso ein Luxusgut ist. Das gleiche lässt sich auch auf Bananen, Kaffee, Goldschmuck, Zigaretten, Fleisch (Sojaanbau), Palmöl etc.etc.etc. beziehen. Die großen Nahrungsmittelkonzerne werden in ihrem unvernünftigen Handeln durch die Erlaubnis von Propagandewerbung, den Import von "illegalen" Produkten (durch Kinderarbeit hergestellte Produkte) und das Anwesend sein bei Neueröffnung von Filialen unterstützt und die nachhaltige Wirtschaft (Bio, Fairtrade, regional, saisonal) wird wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Nur weil diese Großonzerne Geld in die Staatskasse bringen, muss man sie längst nicht mit Samthandschuhen behandeln. Diese Konzerne müssten eher bestraft als belohnt werden für die unfaire Bezahlung der Plantagenarbeiter, Kindersklaverei, Pestizideinsatz, die Gesundheit der deutschen Menschen, die diese Zucker- und Fettbomben kaufen und essen. Daraus ergibt sich für mich folgende Fragestellung:
Wieso dürfen Unternehmen wie Nestlé sich aus der Verantwortung für die negativen Folgen ihrer Produkte entziehen und warum weist die Bundesregierung die Unternehmen nicht auf ihre Verantwortung hin und schreibt Transparenz, Life-Cycle-Assessments und Nachhaltigkeit vor, anstatt konventionelle Landwirtschaft, Import-/ Exportprodukte,..., zu subventionieren?

Mit freundlichen Grüßen,

Viviane Meyer

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