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Autor Michael Hägele am 09. Juli 2010
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Sicherheit im Internet

gute Gesundheitsinformationen fördern und unterstützen

Sehr geehrte Frau Bundesministerin Aigner,

ich hätte ein paar Anmerkungen und Vorschläge zu einem Zitat und würde mich über eine Stellungnahme freuen.

In diesem Link http://www.apotheke-adhoc.de/Nachrichten/Politik/11150.html werden Sie von der dpa zitiert mit den Worten: „Wir wollen uns im Verbraucherministerium der Aufgabe stellen, wie die unterschiedlichen Angebote auf dem Gesundheitsmarkt transparenter werden und die Patienten einen besseren Überblick bekommen können.“

Ein großer Schritt in dieser Richtung wäre sicherlich gute Gesundheitsinformationen zu fördern und zu Unterstützung und dem Verbraucher zu helfen eine entsprechende Medienkompetenz aufzubauen. Denn zur Zeit findet die Suche nach Gesundheitsinformationen vornehmlich (wie fast alle Themen) über Google statt. Dabei ist den Nutzern meist nicht klar, was die Suchergebnisse bedeuten und der Unterschied zwischen Werbung und echten Fundstellen wird (laut Nutzerstudien) oft nicht wahrgenommen. Und auch auf den gefundenen Seiten selbst, ist es oft mühsam und schwierig zu erkennen, ob das Angebot vertrausenswürdig ist oder welche Interessengruppen hinter dem Angebot stehen oder ob es z.B. "nur" verstecktes Pharmamarketing oder findiges Verkäuferinteresse ist.

Hier könnten Werkzeuge wie www.medinfo.de (Ein umfangreicher Katalog guter, vertrauenswürdiger Gesundheitsinformationen) oder www.gesundheitsbrowser.com (eine Browser, der Metainformationen zur aktuellen URL zum Anbieter und dessen Vertrauenswürdigkeit gibt (Pharma/Medizintechnik rot, Behördliche Informationen grün, bekannte Anbieter gelb, dazu auch Qualitätsauszeichnungen wie afgis, HON, usw.) helfen.

Diese finden aber zu wenig Verbreitung.

Unter anderem auch, weil den Verbrauchern oft noch nicht mal klar ist, dass es Unterschiede bei Gesundheitsinformationen gibt und dass man verschiedene Angebote prüfen muss. Nebenbei bemerkt am Preis des Gesundheitsbrowser (ist inzwischen in der Basisversion kostenlos) und auch www.medinfo.de (schon immer kostenlos) kann es nicht liegen) und die demnächst erscheinende iPhone-App wird auch nur 0,79 Euro kosten. Wenngleich ich zugeben muß, dass eine möglichst "interessensneutrale" Finanzierung unter den gegebenen Rahmenbedingungen für ein qualitativ hochwertiges Angebot auch immens schwierig ist, ein kostenpflichtiges Angebot, aber derzeit noch weniger Akzeptanz findet.

Was ich mir wünschen würde:
- Arbeiten Sie daran, bei den Bürgern (endlich) eine Medienkompetenz für gesundheitliche Informationen (zu denen neben Ernährung, Prävention auch Erkrankungen dazugehören) aufzubauen, auf die stark unterschiedliche Qualität und die damit verbundenen Probleme hinzuweisen auf hilfreiche Werkzeuge hinzuweisen
- Unterstützen Sie Angebote wie z.B. das IQWIG, das Netzwerk evidenzbasierte Medizin, aber auch die vielen kleinen guten Initiativen, die derzeit schon gute Gesundheitsinformationen erstellen
- Helfen Sie beim Aufbau einer verläßlichen themenorientierten Quellensammlung, wie es in vielen anderen Ländern schon üblich ist

Arbeiten Sie an solchen Dingen? Sehen Sie deren Notwendigkeit oder wie sehen Sie die derzeitige Situation bzgl. frei verfügbarer Gesundheitsinformationen und der Medienkompetenz der Bürger im Gesundheits-Bereich, der traditionell bisher ja auch sehr intransparent war (und ist)?

Ich freue mich über Ihre Antwort und verbleibe mit

freundlichen Grüßen
Dr. Michael Hägele, Institut für Qualität und Transparenz von Gesundheitsinformationen www.iqtg.de

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